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Bunny Sigler - Philly Soul Happiness
Aktuelles Album: Bunny Sigler - Bundino (BunZ Music And Records)
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Bunny Sigler |
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Bunny Sigler - Philly Soul Happiness Aktuelles Album: Bunny Sigler - Bundino (BunZ Music And Records)
William "Bunny"
Sigler
ist tatsächlich eine echte Ikone des schönsten Musikgenres der Welt: Soul.
Als einer der zentralen Figuren in der Entwicklung des so genannten Philly
Soul arbeitete Sigler, der im Verlauf seiner Karriere als Produzent,
Songschreiber und Sänger unter zahlreichen Pseudonymen wie
Mr. Emotional,
O'Sigler,
DeSigli,
Mr. B oder
unter seinem italienischen Alter Ego
Bundino Siggalucci firmierte, so für und
mit echten Superstars des Soul-Genres: Die
O'Jays,
Patti LaBelle,
Lou Rawls,
Harold Melvin & The Blue Notes
(Bunny Sigler
im Interview: "Bei "If You Don't Know Me By
Know" singen
Kenny Gamble und
ich im Background.") oder Billy Paul
aber auch Black Music-Acts jüngerer Zeitrechnung wie
The Roots oder
Jay-Z (der
SOUL TRAIN
berichtete unzählige male über alle genannten), sind dabei nur einige wenige
berühmte Namen auf dieser Liste. Sein wohl bisher
wichtigstes Verdienst für die Welt des Soul dürfte jedoch seine Verquickung
mit der Philly Soul-Ideologie von Kenneth
"Kenny" Gamble und
Leon A. Huff
alias Gamble-Huff
sein, mit denen er in der Folge jenen so legendären Philly Soul entwickelte.
Zugleich war Bunny Sigler,
der 1941 in Philadelphia geboren wurde, auch in Sachen Salsoul, einer Art
Untergattung des Philly Soul überaus aktiv - Philly Soul und Salsoul wurden
im SOUL TRAIN
immer wieder besprochen. Doch
Bunny Sigler, der
seinen Spitznamen "Bunny" nach eigener Aussage erhielt, da er zwei Tage vor
Ostern geboren wurde, und der bereits als Kind in der Kirche mit dem Singen
begann, bewährte sich in seiner mittlerweile mehr als ein halbes Jahrhundert
dauernden Karriere auch als Solo-Künstler, der ein rundes Dutzend Alben auf
seinem Konto hat, darunter so legendäre Werke wie
"That's How Long I'll Be Loving You"
von 1974 oder sein geniales "Let Me Party
With You" von 1977 - der Hoch-Zeit des
Philly Soul - der SOUL TRAIN
berichtete über beide Alben. Dabei war Bunny für so
magisch klingende Soul-Label wie eben
Philadelphia International Records von
Gamble-Huff
aber auch Parkway,
Curtom
oder Gold Mind,
einem Sublabel von Salsoul Records
aktiv und erarbeitete sich einen Namen als eine der einflussreichsten
Persönlichkeiten des Soul-Genres überhaupt. Gerade in den letzten
Jahren lebte der Soul-Schwerenöter noch einmal richtig auf, sang unter
anderem, völlig Genre-Fremd, den Othello (auf einem Album als auch auf
internationaler Bühne), und nahm seit 2012 auf eigenem Label
Bun-Z Music & Records
(mehr Infos auf
www.bunzmusicandrecords.com)
drei Alben auf, von denen das neueste Werk mit dem schlichten Titel
"Bundino", eine
augenzwinkernde Betrachtung seiner eigenen Person, das Neueste ist und
insofern überrascht, dass Bunny Sigler
nach allem anderen als nach einem ehemaligen, alternden Soul-Schergen
klingt, sondern modern, druckvoll und authentisch zeitgenössischen und
Straßentauglichen R'n'B und Soul macht, von dem sich die junge, vermeintlich
aktuelle Elite an R'n'B-Superstars wie etwa
Justin Timberlake,
Chris Brown,
Usher,
Pharrell Williams,
Ne-Yo (der
SOUL TRAIN
berichtete zigfach über alle genannten) und Co. noch so einiges abgucken
können. Das selbstkomponierte,
akkurat produzierte, sehr erdig klingende, neue
"Bundino"-Werk,
dem man anhört, dass es teils noch auf echten 4-Track-Bändern aufgenommen
wurde, wie Sigler im exklusiven SOUL TRAIN-Interview
verriet, wurde von Bunny selbst mit dem noch jungen Haitianer
Noisette Saint Man St.Jean Jr.
(der gleich auch mal als Rapper einspringt) sowie
Raymond Earl
co-produziert und spritzt vor noch jungen Themen und spart, alles andere als
Gewöhnlich für einen Künstler, in dessen Alter wir längst im Ruhestand
wären, auch nicht mit dem großen Soul-Thema Liebe und Sex - wunderbar. Auch mit waschechtem Hip
Hop auf der Höhe der Zeit und den damit einhergehenden diversen eingängigen
Rap-Passagen kann "Bundino"
begeistern und macht zugleich einen überaus ehrlichen, nachvollziehbaren,
schlanken Fuß, dem man abnimmt, dass Bunny
Sigler seine Musik mit Inbrunst liebt. Trotzdem die Klangfarbe
von "Bundino"
also vornehmlich die des reinrassigen Soul ist, werden auch wie erwähnt
Elemente aus straßentauglichem R'n'B, aber auch aus Funk und Jazz, aus dem
bereits erwähnten Hip Hop aber auch aus Blues und dem so unwiderstehlichen
Southern Soul in immerhin 14 neuen Songs von
"Bundino"
verarbeitet, was letztlich und aufgrund des schieren Gewichts für das
Soul-Genre überhaupt den SOUL TRAIN
auf den Plan rief, Bunny Sigler,
einen der wohl größten noch lebenden Soul-Helden der Musikgeschichte und in
den USA ein echter Superstar, nach seinem neuen Album aber auch nach seinem
Schaffen in der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft zu fragen...
Michael Arens:
"Darf ich dich "Bunny" nennen?"
Bunny Sigler:
"Ja, das ist mein Name! (lacht) Ich war übrigens schon mal in Deutschland,
habe in Düsseldorf Othello gesungen, vorher in Wien, Venedig, Rom, Paris,
Kalifornien... vor vier oder fünf Jahren." (fängt an, italienisch zu
sprechen...)
Michael Arens:
"Oper und Soul liegen ja doch recht weit auseinander, mal abgesehen von den
Fähigkeiten im Gesangsteil. Was ist für dich der Unterschied zwischen
beiden?"
Bunny Sigler:
"Wenn du Rhythm and Blues - Soul - singst, applaudiert das Publikum. Singst
Du Oper, rufen die Leute "Bravo!" und sie nennen dich "Maestro" - das ist
wundervoll. In Deutschland habe ich auf Englisch und Italienisch
gesungen..."
Michael Arens:
"Ich nehme also korrekter Weise an, dass Du auch italienische Wurzeln hast?"
Bunny Sigler:
"Indianische vornehmlich. Aber auch italienisch. Indianisch, irisch,
italienisch und afroamerikanisch. Wenn du dir die Rückseite des neuen Albums
ansiehst (auf der Bunny Sigler
in traditioneller indianischer Kleidung vor einem nordamerikanischen
Indianerlager platziert ist, Anm. d. Verf.) siehst du das Wort "Conejo". Das
ist spanisch und bedeutet "Rabbit"... Bunny..."
Michael Arens:
"Das ist witzig. Doch zurück zum Thema - deinem neuen Album.
"Bundino" klingt,
wenn ich das sagen darf, genau wie Du selbst, so jung und frisch!"
Bunny Sigler:
"Danke. Ich habe gerade eine neue Sicht
auf das Leben - I feel brand new! Ich halte
mich gerade sehr fit, habe eine Menge Gewicht verloren und bin jetzt auf
meinem "jungen" Gewicht zurück - genau 200 Pfund. Noch im Dezember hatte ich
250 Pfund drauf. Ich bin viel gelaufen, habe darauf geachtet, was ich esse,
die Donuts und das ganze frittierte weggelassen und ich habe einen eigenen
Trainer..."
Michael Arens:
"... aber was ist mit "Buttermilk And
Cornbread" (Buttermilch und Maisbrot, Anm.
d. Verf.) vom neuen Album?"
Bunny Sigler:
(lacht) "Ja, das fällt natürlich aus der Diät raus."
Michael Arens:
"Das ist mein Lieblingsstück auf "Bundino"!"
Bunny Sigler:
"Ja, das wird die neue Single. Wir versuchen gerade, ein Video dazu auf die
Beine zu stellen, nächste Woche sollen dafür die Arbeiten beginnen."
Michael Arens:
"Wie war das überhaupt mit "Bundino"?
Du scheinst ja gerade sehr aktiv zu sein."
Bunny Sigler:
"Ich habe eigentlich sogar zwei Alben aufgenommen, aber vom ersten mochte
ich eigentlich nur einen einzigen Song, und das ist
"When I Think Of You",
der letztlich auf "Bundino"
gelandet ist, und der auch die erste Single aus dem Album wurde. Dann merkte
ich, dass ich noch gar keinen Rap-Song dabei hatte, also nahm ich
"I've Been There Before"
und "Keep On Stepping"
auf. Es hat alles in allem etwa ein Jahr gedauert, die Songs zu machen."
Michael Arens:
"Eine lange Zeit..."
Bunny Sigler:
""Lavada"
vom neuen Album habe ich sogar bereits vor 40 Jahren geschrieben, für meine
Frau. Jedes Jahr fragt sie mich, wann ich es denn mal auf ein Album packe,
und ich rede mich immer raus und versuche, jemand anderes meinen Song singen
zu lassen. (lacht) Damals wollten schon alle, dass ich selbst diesen Song
singe, aber ich war damals noch nicht bereit, meinen eigenen Song zu singen.
Es gibt immer eine falsche und eine richtige Zeit, Dinge zu machen, und die
richtige Zeit ist jetzt gekommen!"
Michael Arens:
"Du bist so ein großer Star, eine Ikone des Soul und ein echtes Idol meiner
Kindheit, aber trotzdem bis Du so nett und, wie man im Englischen sagt, so
"Easy Going" (in etwa "Bodenständig" oder "Unkompliziert", Anm. d.
Verf.)..."
Bunny Sigler:
"Oh ja, ich genieße gerade mein Leben. Ich habe übrigens deutsche Freunde.
Ich war letztens in einem Restaurant und habe einer Frau gesagt: "Isch liebe
disch" (Bunny Sigler
sehr süßer und erfolgreicher Versuch, Deutsch zu sprechen, Anm. d. Verf.)
Ja, ich habe gerade wieder ein paar Übungen gemacht, um fit zu bleiben. Ich
lebe auf dem Land etwa 50 Meilen von Philly (Philadelphia, Anm. d. Verf.)
weg. Ich lebe mitten im Amish-Land, in Parkesburg, das liegt neben Lancaster
in Pennsylvania. Ich habe aber mein eigenes Studio im Haus, was gut ist, und
ich pendele etwa drei- bis viermal die Woche nach Philadelphia. Aber ich mag
es auf dem Land, die Luft ist frisch, man hat Platz, ich habe etwa 1,5 Acres
Land (etwa 6000 m², Anm. d. Verf.), die Häuser stehen weit auseinander. Es
ist ein völlig anderes Leben als ständig in der Stadt zu sein. Es kommt
niemand vorbei, um dich von deiner Arbeit abzulenken..."
Michael Arens:
"Du bist trotzdem ein extrem aktiver Mensch."
Bunny Sigler:
"Ja, ich habe gerade die Nationalhymne bei einem Spiel des Philadelphia
Baseball-Teams gesungen. Dann ist diesen Monat Black Music Month in
Philadelphia und die O'Jays
werden mit dem Gamble-Huff-Award ausgezeichnet, ich habe damals all ihre
Liebes-Songs geschrieben..."
Michael Arens:
"Du bist eine echte Legende des Soul, Bunny.
Ich habe all deine Alben,
"Let Me Party With You",
"That's How Long I'll Be Loving You"..."
Bunny Sigler:
"Das ist meine Frau, auf dem Cover von
"That's How Long I'll Be Loving You". Na
ja, zumindest waren wir damals verheiratet... (lacht) Ich bin halt ein Mann,
der viel unterwegs ist - I'm a Travellin' Man (lacht erneut und fängt an zu
singen...)..."
Michael Arens:
"Lass uns nochmal über dein neues Album sprechen. Mir fällt auf, dass es
auch einige konkrete Raps auf "Bundino"
geschafft haben."
Bunny Sigler:
"Wir wollten erstmal eine Art Intro haben, weswegen diese Ankündigung bzw.
Vorstellung als Intro auf dem Album zu finden ist.
Noisette Saint Man St.Jean Jr.,
der aus Haiti stammt und der auch das ganze Album produziert und gemixt hat,
hat ebenfalls einige Raps übernommen. Auf
"Bundino" habe ich zum ersten mal seit
einer sehr langen Zeit die Musik tatsächlich fühlen können. Ich war in
meinem Leben schon sehr oft in Studios und habe Sachen gesungen, aber mit
Noisette Saint Man St.Jean Jr.,
diesem jungen Menschen, war es ganz anders. Er hat mir genau die Sachen auf
meinen Kopfhörer gelegt, die es brauchte, so singen zu können. Es hat
richtig Spaß gemacht. Der schwierigste Teil war jedoch, die Songs in eine
Struktur, eine Reihenfolge zu bringen. Ein Freund von mir, Peter, der in
Philadelphia sehr viel in diesem Bereich arbeitet, hat auch die
Instrumentals des Albums richtig platziert, hat drauf geachtet, wo ich Liebe
in meine Musik einbringe...
I hit 'em with the "Buttermilk" and I hit 'em with the raps...
(lacht)"
Michael Arens:
"Du bist wirklich ein lebensfroher Typ, Bunny!"
Bunny Sigler:
"(lacht) Ich habe den Song "Forgive And
Forget" mit meinem Anwalt geschrieben
(lacht)! Er sagte, "ich habe einen Song", also hab ich den Song genommen,
ihn aufgenommen und ihm geschickt. Er war damals krank und sagte mir, dass
das mehr für ihn getan hätte als all die Medizin."
Michael Arens:
"Dein letztes Album ist schon wieder drei Jahre her. Was ist der Unterschied
zwischen deinen letzten Alben und "Bundino"?"
Bunny Sigler:
"Bei den letzten Alben habe ich immer auf andere gehört. Dieses mal hatte
ich alles selbst unter Kontrolle. Ich habe dafür zwei Alben gemacht und ein
richtig gutes ist dabei herausgekommen. Alles, was ich auf diesem Album
gemacht habe, kommt aus allem, was ich in der Vergangenheit gemacht habe,
das Schreiben, das Produzieren, das kommt alles auf
"Bundino"
zusammen. Ich schreibe übrigens bereits an Material für ein neues Album. Ich
hatte mir ja eine längere Auszeit vom Schreiben genommen, aber dann erst vor
ein paar Tagen einen Song geschrieben, der rein vom Inhalt in etwa "Angel In
Disguise" heißen könnte." (singt eine kleine Passage vom Song an...)
Michael Arens:
"Ich liebe es, dass Bunny Sigler
MICH ansingt - Mr. Emotion!" ...beidseitiges lautes lachen...
Bunny Sigler:
"Ich bin sehr froh, dass ich trotz meiner 74 Jahre diesen jungen Sound für
das Album hinbekommen habe. The happiness came through in this album (in
etwa: die Glückseligkeit, das Glück scheint bei diesem Album durch, Anm. d.
Verf.)!" © Michael Arens |
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Walter "Bunny" Sigler
Walter "Bunny" Sigler
Aktuelles Album: Bunny Sigler - Bundino(BunZ Music And Records)
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Walter "Bunny" Sigler
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