ALBUM-BESPRECHUNG / ALBUM-REVIEW

Ballou Canta - Boboto (Ting Bang/Broken Silence)

Ballou Canta - Boboto (Ting Bang/Broken Silence)

Ballou Canta ist das internationale Aushängeschild eines der faszinierendsten afrikanischen Musikgenres: des kongolesischen Rumba - der SOUL TRAIN berichtete.

Canta, der bereits seit den Siebziger Jahren in unterschiedlichsten Bands aber auch Solo immense Erfolge verzeichnen konnte und mit Stars der Weltmusik-Szene wie Ray Léma, M'Bamina, Lokua Kanza oder Manu Dibango (der SOUL TRAIN berichtete über alle genannten) auf der Bühne und im Studio stand, legt nun mit "Boboto" ein überaus frisch klingendes, neues Album vor, welches in Personalunion mit Pianist und Arrangeur Hervé Celcal und einer kleinen Armee an Mitmusikern entstanden ist.

Nicht untypisch für den lebendigen, lebensfrohen Mittelafrikanischen Rumba mischen sich hier auch Elemente wie Afro Beat, Limbo, Samba und diversen afrikanischen Folklorika bis zu zarten Reggae-Anleihen in den Sound der elf Songs von "Boboto" ein. Dabei klingt das Werk alles andere als unsicher oder stilistisch unentschlossen: Ballou Canta singt, was das musikalische Herz hergibt, seine Mitmusiker versetzen das energetische Element des Albums auf eine eigene Ebene, der man anhört, dass hier durchweg Profis mit großer Selbstverständlichkeit am Werk waren.

Das Album entstand im Studio 7eme Ciel im französischen Issy-les-Moulineaux und hat trotz einer klaren Vorwärtsbewegung zugleich auch viele Momente des Tiefgangs und der afrikanischen Seele, was "Boboto" sehr lebendig, aufwühlend, gegenwärtig, wahrhaftig klingen lässt.

Ballou Canta, der große Routinier kongolesischen Rumbas, gelingt mit "Boboto" einmal mehr ein großartiges Stück Weltmusik, an welchem sich mögliche Trittbrettfahrer noch so einige Jahre die Zähne ausbeißen werden.

Eine wunderbare, fast edel wirkende Optik inklusive großartige Fotoarbeit und eine erstklassige Haptik sowie ein Booklet mit Einleitung von Ballou Canta höchstpersönlich sowie mehrsprachigen Kommentaren zu allen Songs gibt es obendrein!

© Dominique Dombert-Pelletier

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