ALBUM-BESPRECHUNG / ALBUM-REVIEW

Patko - Maroon (Love & Unity Music/Musicast/DIBYZ Music)

Patko - Maroon (Love & Unity Music/Musicast/DIBYZ Music)

Auch, wenn Patko als eine Art Galionsfigur eines neuen Aufbruchs in Sachen Reggae gesehen wird, hat sein neues, zweites Album "Maroon" viel mehr den Charakter eines international agierenden Weltmusikalbums.

Neben dem erwähnten Anteil Reggae - Roots Reggae - sind es hier Afrikanische, Karibische, Südamerikanische und Festlandeuropäische Einflüsse, welche Patko irgendwie ebenso wie im Reggae auch, wenn oft auch nur auf gefühlter Ebene, in Pop, Rock, Electronica, Hip Hop, Soul, Funk und der Musik seiner kreolischen Kultur - Folklore im wahrhaftigsten Sinne des Wortes - platziert.

So verwundert es nicht, dass das Patko auf "Maroon" neben Englisch, Französisch und Patois bzw., je nach Schreibweise, Patwah (eigentlich eine Vermischung von Englisch und Kreolischen Einflüssen) immer wieder auch mit kreolischen Sprachbausteinen aus Surinam, Frankreich und der Karibik singt, rappt, reimt, toastet.

Als Gäste konnte Patko Fantan Mojah, Rockin' Squat, Balik und Natty Jean von Danakil (der SOUL TRAIN berichtete), Joggo, Kerri-Ann, den Schlagzeuger Fitzroy "Dave" Green und Reggae-Über-Saxofonist Dean Frazer (der SOUL TRAIN berichtete immer wieder über die meisten der genannten, besonders über Frazer) gewinnen, denen es gelingt, den überaus soliden und erstaunlich unterhaltsamen und abwechslungsreichen Musikfluss von "Maroon" unauffällig zu veredeln.

Die 13 Songs des Albums zeigen zu allem Überfluss auch ein Anliegen für soziopolitische Themen, die Patko jedoch elegant als Instrument denn als Anklage benutzt, sein Album brennen zu lassen: "Maroon" macht Sinn, ist schwer und leicht zugleich und zeigt, dass Reggae noch immer ganz am Anfang steht. Big Up!

© Marco Steinbrink

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