ALBUM-BESPRECHUNG / ALBUM-REVIEW

Delphine Maillard - Love Song(s) (Timezone Records)

Delphine Maillard - Love Song(s) (Timezone Records)

"Französischer Chanson trifft auf Funk..." verheißt die dem neuen Album "Love Song(s)" der Französin und Wahlberlinerin Delphine Maillard beigefügte Presseinfo. Geht das überhaupt? Auch, wenn die Antwort die Spannung aus einer möglichen Diskussion um dieses doch recht individuelle Thema nimmt: es funktioniert tatsächlich!

Sicher spielt zunächst die schiere Verwendung der französischen Sprache, bei der uns Teutonen das Kopfkino grundsätzlich erst einmal das französische Kulturgut Chanson vorspielt, eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Dann sind da aber auch die sofort von Anfang an merklich knackigen Bassläufe, die Funk-Breaks und der soulige, gut durchstrukturierte Musik-Unterbau und natürlich auch - Freunde der so genannten E-Musik werden aufatmen - entsprechende Jazz-Attitüde, welche gemeinsam dem zehn Titel langen, kurzweiligen "Love Song(s)" der Delphine Maillard echten Vorwärtsdrall geben.

Unaufdringlich und charmant und augenzwinkernd singt sich dabei Delphine Maillard mit klarer, sich auf einem schmalen Grat zwischen Blumigkeit, Karamell und der herbstlichen Urgewalt einer Normandieküste bewegenden Eleganz, die auch und vielleicht sogar gerade wegen der nur bedingt dominanten Tuchfühlung mit dem Klangteppich beeindruckt.

Ruhig aber voranschreitend, cool aber emotional, aufgeräumt aber aufwühlend, intensiv aber leichtfüßig - das alles ist das wunderbare, ungewöhnliche aber mehr als angenehm zu hörende "Love Song(s)"-Album von Delphine Maillard - Gegensätze ziehen sich eben doch an.

Eine durchweg gelungene Optik und Haptik inklusive aufschlussreichem Booklet gibt es obendrein.

© Dominique Dombert-Pelletier

Werbung / Ad

UP