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Sly Johnson - Mama Soul, Papa Hip Hop Aktuelles Album: Sly Johnson - The Mic Buddah (Heavenly Sweetness/Broken Silence)
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Sly Johnson |
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Sly Johnson - Mama Soul, Papa Hip Hop
Aktuelles Album: Sly Johnson - The Mic Buddah (Heavenly Sweetness/Broken
Silence)
Silvére Johnson
alias Sly Johnson
ist nicht nur einfach ein Soul-Sänger. Der Franzose, der unter diversen
Pseudonymen wie TAGi,
The Funk Spirit,
Da Beatboxologist,
Jizzy
oder The Hip Hop Mahatma
Soul, Funk und Hip Hop bebildert hat, kommt auf seinem neuen Album mit dem
bezeichnenden Titel "The Mic Buddah",
erschienen beim französischen Heavenly
Sweetness-Label und vertrieben durch
Broken Silence,
mit einem vielschichtigen, innovativen Beatgeflecht und einer
sprachlich-stimmlichen Verwendung seines selbstgeschriebenen- und
komponierten Songmaterials, die man mit Fug und Recht als innovativ ansehen
darf. Dass
Sly Johnson
trotz seiner langjährigen Routine und Professionalität und unzähligen
Kooperationen mit weltweit agierenden großen und kleinen Stars aus Soul,
Funk, Hip Hop und Jazz wie der Saïan Supa
Crew,
Dee Dee Bridgewater,
Jacky Terrasson,
Talib Kweli,
Wu-Tang Clans
RZA,
Brand Nubian,
Lucky Peterson,
Manu Katché,
Pino Palladino,
Roots Manuva
oder Erik Truffaz
(der übrigens am neuen Album beteiligt war), um nur einige wenige zu nennen
(der SOUL TRAIN
berichtete mehrfach über alle genannten) auf seinem neuen Album auf fast
unschuldige Art frisch und eben tatsächlich innovativ klingt, hat sicher
auch mit seiner bewegten Vergangenheit zu tun, von der er im exklusiven
SOUL TRAIN-Interview
einiges Preis gibt. Auch über die Dynamik
und das Zusammenwirken mit Dilouya,
Co-Produzent von "The Mic Buddah",
äußert sich ein redefreudiger, bewegter und in die Tiefe gehender
Sly Johnson,
dem es tatsächlich gelingt, mit seinem neuen Werk jene Soul- und
Funk-Eleganz seines Erstlingswerkes "74"
(nach seinem Geburtsjahr benannt) aus dem Jahre 2010 mit der grobkörnigen
Hip Hop-Attitüde seiner bisherigen Erfahrungen im Rap zu paaren und
staubtrockene Beats aus dem besten was Hip Hop aber auch elektronisch
getriebene Black Music überhaupt zu bieten haben, elegant und nachhaltig in
den knackigen, ausdruckstarken neuen Sound einzuarbeiten. Dass
Sly Johnson
sich auch hier Vergleiche zu unzähligen anderen Größen des Black
Music-Genre, insbesondere D'Angelo
(einmal mehr: der SOUL TRAIN
berichtete) gefallen lassen muss, ändert nichts am musikalischen,
vielschichtigen Gusto seines Albums und seiner ausdrucksstarken Stimme,
welche, ob nun in seiner Heimatsprache Französisch oder in klassischem
Englisch, großen Nachhall und kontrollierte Mächtigkeit, eine hörbar
prickelnde Vokalerotik an die Speerspitze seiner eigenen Musik spült. Zeit also für den
SOUL TRAIN,
Sly Johnson
die richtigen Fragen zu sich und seinem neuen Album
"The Mic Buddah",
welches selbstverständlich auch auf schwarzem, Gold - Vinyl - erscheint,
zu stellen...
Michael Arens:
"Die für mich dringlichste Frage zuerst: Du bist
Franzose. Wie hatte das Einfluss auf dein neues Album
"The Mic Buddah"
bzw. auf deine Verwendung von Englisch und Französisch?"
Sly Johnson:
"Mir wird diese Frage gerade zuhause in Frankreich immer wieder gestellt.
Die Antwort ist einfach: Es ist stets der Sound, der mir die Richtung gibt,
welche Sprache ich benutze. Ich habe versucht, die Songs ins Französische zu
übersetzen, und umgekehrt, aber meistens lief das nicht gut. Die
französischen Tracks blieben Französisch, die englischen Englisch."
Michael Arens:
""The
Mic Buddah"
klingt sehr intim und persönlich..."
Sly Johnson:
"Das ist eine der Ideen des Albums, zu erzählen, wie meine Liebesbeziehung
zur Musik ist. Musik ist mein Retter, war mein Retter als Kind, wenn ich mal
Fragen über meine Eltern hatte, besonders über meine Mutter, die ich nicht
wirklich kannte und mit der ich nicht zusammenlebte. Es geht um Frauen.
Frauen, mit denen ich mich wieder versöhnt habe. Ich habe meine Mutter
vermisst, aber habe eine neue Mutter gefunden: die Musik! Im Track
"Music" mit
Oxmo (Puccino)
spreche ich über das Land, welches ich entdeckt habe, wie ich es liebe, mich
dort mit meiner Freude und meiner Traurigkeit zu verlieren, und zwar mit
Noten, Geräuschen, Stimmen, Worten... Ich habe gelernt, mich selbst in und
durch die Musik zu lieben!"
Michael Arens:
"Sicher wirst Du das ständig gefragt, ich muss
es aber tun, da die Parallelen sehr offensichtlich sind:
"The Mic Buddah"
erinnert mich sehr stark an die Alben von
D'Angelo!"
Sly Johnson:
"Ich stamme aus der gleichen Generation wie
D'Angelo, er
wuchs mit Kirchenmusik, Gospel, Soul, Blues, Funk und Hip Hop auf. Wie er
komme ich dem, was mich inspiriert, auch immer näher. Natürlich gab es
D'Angelo
zuerst, und er hat mit seinem unglaublichen Stilmix etwas geschaffen, das
immer Bestand haben wird. Er ist ein Künstler, bei dem es sich lohnt, ihn
als Inspiration heranzuziehen, aber ich denke doch, dass ich meinen ganz
eigenen Stil habe, der sehr persönlich ist."
Michael Arens:
"Eine weitere sehr offensichtliche, ebenfalls
unverzichtbare Frage: Was hat es mit dem Albumtitel,
"The Mic Buddah",
auf sich?"
Sly Johnson:
""The Mic Buddah"
bezieht sich auf meine Erfahrungen mit der
Saïan Supa Crew,
ich war damals einer der MCs und der Beatboxer der Band. Ich wollte zurück
zu einem mehr Hip Hop-infiltirierten Sound mit diesem neuen Album und habe
deswegen bewusst Beatboxing und Beatbasteln eingesetzt. Und genau deswegen
entschied ich mich, eben genau jenen Titel zu wählen -
"The Mic Buddah"."
Michael Arens:
""The
Mic Buddah"
ist nach "74"
dein zweites Album, bei dem es einige Unterschiede zu bemerken gibt.
Angefangen bei dem Elemente Hip Hop von
"The Mic Buddah"..."
Sly Johnson:
"Ja, die Unterschiede sind gewaltig, wie ich finde. Ich habe
"74" in
Connecticut mit Produzent Jay Newland
aufgenommen. Es waren durchweg Live Sessions mit den unglaublich
talentierten Neal Evans
und Kraz'
von Soulive,
Cindy Blackman
und TM Stevens
(der SOUL
TRAIN berichtete über alle genannten,
Anm. d. Verf.). Die Arrangements wurden von
Larry Gold
(einmal mehr: der SOUL TRAIN
berichtete, Anm. d. Verf.) übernommen, und es war mehr eine klassische
Soul-Scheibe, auch, wenn ich schon damals versucht habe, die Verbindung zur
Hip Hop-Kultur zu erhalten. Auf dem neuen Album ist dieser Verbindung
allerdings viel ausgeprägter. Es war unglaublich, mit allen Beteiligten zu
arbeiten, Zeit zu verbringen."
Michael Arens:
"Du hast das Album gemeinsam mit
Dilouya
produziert. Erzähl' mir mehr von dieser Zusammenarbeit!"
Sly Johnson:
"Das Album hat eigentlich zwei Leben! Ich begann ursprünglich,
Dilouya, ein
junger Produzent aus Paris, auf dessen Album
"Dilouya's Faithful Circus"
ich mitgemacht habe, die Arbeit daran zu überlassen, da ich mir den Job so
ganz alleine nicht richtig zutraute. Ich habe aber gelernt, dass es niemand
anderen als dich selbst gibt, wenn es darum geht, zu sagen, wie du was hören
möchtest. Deshalb habe ich mich nach einiger Zeit entschieden zurück ins
Studio zu gehen und das Album neu zu produzieren, diesen Hip Hop-Flavor
hinzubekommen, meine Stimme fehlte auch irgendwie, und ich musste mir das
zurückholen.
Michael Arens:
"Trotz allem
Hip Hop ist dein neues Album ein bekennendes Soul-Album!"
Sly Johnson:
"Soul-Musik war der bessere Weg, meine Emotionen, die ich in mir hatte, zu
beschreiben, besser, als das beim MC-ing beim Hip Hop möglich ist. Ich
erinnere mich, wie ich Rachelle Ferrell
(der SOUL TRAIN
berichtete, Anm. d. Verf.) zum ersten mal sah, wie sie Soul, Jazz, Gospel
vermischt hat und dabei richtig funky war. Das hat mich zu Tränen gerührt.
Du kannst einfach nicht lügen, wenn du Soul-Musik singst! Du musst dir
selbst treu bleiben, das ist es, was ich mag!"
Michael Arens:
"Wird es mit
Soul weitergehen?"
Sly Johnson:
"Ich aber derzeit an einem Instrumental-Projekt, dass unter dem Namen
TAGi
firmiert. Ich habe gerade die erste EP unter diesem Namen veröffentlicht,
namens "Wearenotalone".
Ich nennen meinen Sound DBBSM - Deep Boom Bap Space Music. Es wird insgesamt
vier EPs und ein Album geben, inklusive diverser Kollaborationen. Dann habe
ich diese Kreation mit Tänzern laufen,
B-Boy Junior & Amala Dianor, was von der
berühmtem Schauspielerin Mathilda May
Anfang 2016 koordiniert werden wird. Und natürlich arbeite ich bereits an
einem neuen Album..."
Michael Arens:
"Eine letzte, gerade für Soul-Fans sehr
nachvollziehbare Frage musst du mir noch gestatten: Du hast als dein
Pseudonym, als deinen Künstlernamen Sly
Johnson gewählt. Hattest du keine
Bedenken, dass man dich, gerade auch wegen der gleichen stilistischen
Ausrichtung in Sachen Soul mit der Soul-Ikone
Syl Johnson
(der SOUL TRAIN
berichtete zigfach über ihn) verwechselt?"
Sly Johnson:
"Ja, das kann schon etwas verwirren. Allerdings habe ich selbst gar nicht
meinen Künstlernamen ausgesucht. Irgendein Radio-DJ hier in Paris meinte
mal, dass ich den Namen als Hommage an
Syl Johnson gewählt hätte. Nieemaals! Ich
habe viel zu viel Respekt vor diesem Mann!" © Michael Arens |
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Sly Johnson Aktuelles Album: Sly Johnson - The Mic Buddah (Heavenly Sweetness/
Broken Silence)
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