ALBUM-BESPRECHUNG / ALBUM-REVIEW

Electric Eye - Different Sun (Jansen plateproduksjon/Broken Silence)

Zwar wird die aus Norwegen stammende Electric Eye-Formation gerne unter dem Space Rock-Mantel geführt, jedoch hat ihr neues, zweites Album "Different Sun" ausreichend Momente aus elektronischer Musik und sogar regelrechten Groove, dass sich ein Blick über den Tellerrand auch eines jeden Freundes von zeitgenössischen Clubsounds und Pop-Zeitgeist lohnt.

Und so sehr es wahr ist, dass das Album auch seine psychedelischen Momente hat, so sehr scheint hier, ganz dem Albumtitel entsprechend, immer mal wieder ein frischer Wind aus akkurat durchstrukturierten Pop- und Rock-Welten durch, welche auch von coolen Funk-Breaks und verspielten Sounds aus dem Electronica-Baukasten sowie von entfremdeten Idealen aus der Soul-Geschichte leben - die psychedelische Phase des Soul der frühen Siebziger Jahre mit den entsprechenden Alben von Bands wie den Temptations (der SOUL TRAIN berichtete unzählige male) lassen grüssen.

Øystein Braut (Gesang und Gitarre), Njål Clementsen (Gesang und Bass) sowie Anders Bjelland und Øyvind Hegg-Lunde (Schlagzeug) alias Electric Eye nahmen ihr erstaunlich unterhaltsames "Different Sun"-Album letztes Jahr in Norwegens zweitgrößter Stadt Bergen auf und liefern damit ein wunderbar faseriges, schräg beleuchtetes Stück allgemeingültiger U-Musik ab, welches Freunde aus Rock, Pop, elektronischer Musik aber auch aus Soul gleichermaßen gefallen kann, sofern man sich erst einmal erfolgreich über den Eingangs erwähnten, unnötig Ehrfurchteinflößenden Begriff Space Rock hinweggesetzt hat.

Electric Eyes "Different Sun" erscheint übrigens und ganz dem momentanen Trend entsprechend auch auf Vinyl!

© Oliver Gross

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