ALBUM-BESPRECHUNG / ALBUM-REVIEW

Michael Janisch - Paradigm Shift (Whirlwind Recordings/Indigo)

Michael Janisch - Paradigm Shift (Whirlwind Recordings/Indigo)

Bassist Michael Janisch legt mit seinem neuen Album "Paradigm Shift" ein so vielschichtiges Album vor, wie es der Titel bereits verheißt. Auf gleich zwei CDs, unterteilt in "The Paradigm Shift Suite" und "Mike's Mosey" verarbeiten Janisch und seine Band, basierend auf zwei Live-Konzerten aus seiner Wahlheimat London das selbstkomponierte Material zu einer sehr feinsinnigen, akzentuierten, fast sensibel anmutenden Tour durch zeitgenössischen Jazz aber auch vielschichtige Instrumentalwelten jenseits des Mainstream.

Schlagzeuger Colin Stranahan, Pianist Leonardo Genovese, Trompeter Jason Palmer und Saxofonist Paul Booth unterfüttern mit großer spielerischer Einzelleistung jene Gratwanderung zwischen intellektuellem Anspruch und der schieren Schönheit des Jazz der Gegenwart.

Folgerichtig als Live-Set konzipiert und auf den Silberling verbracht enthält die zweite CD im Kern die Konzept gewordenen Live-Eklektik der ersten CD, oder eben umgekehrt; ein Verwirrspiel, dass als ganzheitliches Albumprojekt durchaus seine Berechtigung und seinen Sinn hat - es lebe die Innovation!

Trotz der oft introvertiert erscheinenden Klangfarbe gibt "Paradigm Shift" von Michael Janisch und seiner besonnen und intensiv aufspielenden Band ein nachdrückliches Bild ab, dem man besonders mit ungeschultem Jazz-Ohr zugleich unbedingt die Gunst des wiederholten Hörens gönnen sollte, den eigenen Charakter im Gehörgang ankern lassen zu können. Wie heißt es so schön im üppig gestalteten Inneren der Doppel-CD? "Be Free"! Recht so.

© Gregor Poschoreck

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