MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

 

 

 

 

Lukas Sherfey - Soul Vacation (The Movement Records/Rough Trade)

 

 

 

 

 

 

 

Lukas Sherfey - Soul Vacation (The Movement Records/Rough Trade)

 

Da steht jemand richtig auf Soul. Britischen Soul. Aber auch auf britischen Pop im Zeichen von Wave, Mod und Sheffield. Tatsächlich klingt Lukas Sherfey mehr als einmal wie eine der späteren Scheiben von Style Council, die mir, entgegen der weitläufigen Meinung zum Thema, immer besser gefallen haben als ihr altes Material. Bei “Spend My Days“, dem zweiten Stück des Albums, wird das überdeutlich. Sogar seine Stimme klingt oft erschreckend wie Paul Weller. Aber Hallo.

 

Dann ist da der Mod-Sound der britischen Insel, den man dem ehemaligen Frontmann der Mod-Formation The Movement deutlich anhört. Northern Soul lässt grüßen. Sixties-Rock.

 

Das Solo-Debüt Sherfeys wurde in Dänemark mit der Backing-Band von James Morrison aufgenommen, was dem Mix noch einmal einen interessanten Feinschliff gegeben haben dürfte.

 

Das Album wurde von Kristoffer Sonne, der hier auch das Schlagzeug und die Backing Vocals bediente, produziert, geschrieben aber durchweg von Sherfey selbst. Jetzt läuft gerade “Broken Hearts“ und ich höre wieder Style Council. Keine Panik – das ist ein  gutes Zeichen.

 

Jakob Falgren (Bass), Nikolaj Torp (Keyboards), Peter Kibsgaard (Percussion), Benjamin Koppel (Saxofon), Mads Hyhne (Posaune) und Marie Ingerslev, welche die einzigen weiblichen Vocals des Albums beisteuert, die Musiker auf “Soul Vacation“, seien hier nicht nur am Rande erwähnt. Denn das Album ist nicht ausschließlich ein Alleingang von Lukas Sherfey, von dem sicher noch vieles sehr Großes zu erwarten ist. Das Album ist auch eine Liebeserklärung an handgemachten Soul in seiner dreckigsten, versandetsten, bewusst, und dankbarster Weise, zähesten Form. Lukas Sherfey – mit beiden Füßen am Boden der Tatsachen.

 

Überhaupt scheint dieses handgemachte Soul-, Roots-, Rhythm and Blues-, oder wie hier Mod-Ding gerade schwer populär zu sein. Ich denke da nur an Acts wie Sam Sullivan, Wiley and The Checkmates, T Bird and The Breaks, The Solution, The Dynamites, The Soul Snatchers, Eli "Paperboy" Reed oder aber John Black, um nur einige wenige zu nennen. Alle wurden ausführlich im SOUL TRAIN besprochen (mehr in unserem "ARCHIV") - unser aktuelles Interview mit John Black gibt es hier: ...weiter lesen›››.

 

Erstaunlich: Lukas Sherfey schafft es, dem Sound seine eigene Authentizität, seine eigene Berechtigung zu verleihen. Was mir besonders gefällt, ist die Kurzweiligkeit. Ein Song jagt förmlich den nächsten, Atempausen Fehlanzeige. Denn selbst wenn bei Balladen wie “Will You Love Me When It Rains?“ ein kuscheliges Van Morrison-Gefühl einsetzt, bleibt das Album schnell und zielstrebig. Bei elf prall gefüllten Titeln. Das ist was Besonderes. Musik für den Bauch, grobkörnig, ehrlich.

 

“Soul Vacation“ beinhaltet bereits im Titel alles, was es als Hintergrundwissen braucht, die elf Stücke ohne wenn und aber genießen zu können. Besonders Freunde von Northern Soul und britischem Mod-Sound der zu recht hochverehrten Sechziger Jahre werden sich hier völlig problemlos wieder finden.

 

Auch, wenn ich persönlich nicht wirklich zu dieser Szene gehöre, finde ich mich hier musikalisch sofort wieder und komme einfach am erneuten Drücken der Play-Taste nicht vorbei. Eines meiner momentanen Lieblings-Alben. Mehr davon, Lukas!

 

© Michael Arens

 

 

Album des Monats

Juli-August 2009:

Lukas Sherfey -

Soul Vacation

(The Movement Records/

Rough Trade)

 

 

Lukas Sherfey

 
 

 

 

 

 

 

 

 

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