MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
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INTERVIEW |
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Ida Corr - Soul heißt Leben! Aktuelles Album: Ida Corr - One (Lifted House/Ministry Of Sound Recordings/edel)
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Ida Corr - Soul heißt Leben! Aktuelles Album: Ida Corr - One (Lifted House/Ministry Of Sound Recordings/edel)
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In der letzten Ausgabe des SOUL TRAIN
stellten wir die Dame bereits ausführlich vor (...weiter lesen›››
Mit “Let Me Think About It“, ihrem bisher größten Hit, avancierte Corr zu einem, der innovativsten Beat- und RnB-Quellen der Gegenwart – der Song wird sich noch in Jahrzehnten als Inspiration und Traum aller Sampler beweisen müssen.
Nachdem vor einigen Wochen ihre Single “I Want You” (Lifted House/Ministry Of Sound Recordings/edel) vom neuen Album “One“ (Lifted House/Ministry Of Sound Recordings/edel) herauskam, ist seit dem 30. Oktober endlich auch jenes Album auf dem Markt.
Soviel kann ich versprechen, das Warten hat sich gelohnt. Denn Ida Corr bleibt ihrer Linie von Anfang bis Ende der immerhin 15 Titel zwischen Soul, RnB, und technischen Raffinessen aus der Welt des Electronica und des House treu.
Mehr noch, Ida hat sich in den Kopf gesetzt, mit “One“ der dänischen Black Music-Szene eine Spur voraus zu sein.
Doch diese Fragen beantwortet Ida Corr dem SOUL TRAIN lieber selbst…
Michael Arens: “Zunächst mal muss ich meine eingeschränkte Begeisterung deinem neuen Album “One“ gegenüber loswerden. Für mich ist dein Sound absolut Neu – RnB mit einem irgendwie unterkühltem Technikverständnis…“
Ida Corr: “Für mich ist das sehr schwer zu sagen, denn meine Musik kommt ja von innen, sozusagen aus mir heraus. Aber es ist immer interessant zu hören, was andere dazu sagen. Das macht mich sehr glücklich. Eine meiner großen Passionen ist es, verschiedene Genres miteinander zu vermischen. Rock und Jazz, Pop mit Electro oder Reggae mit HipHop, um es damit so eklektisch wie möglich zu machen.“
Michael Arens: “War diese innovative Vermischung der Genres Teil deiner Idee, als es an die Produktion des Albums ging?“
Ida Corr: “Wir, mein Produzent Christian von Staffeldt, auch MoTrack genannt, und ich, haben exakt das gemacht, was wir machen wollten. Viele Songs werden heutzutage produziert, um einen Hit zu machen oder um einem bestimmten Stil nachzueifern. Es muss unbedingt ein Rock-Album werden, oder ein RnB-Album etc.. Wir haben aber eben genau das gemacht, was wir wollten. Und vielleicht fühlt und hört sich das Album deswegen anders als die meisten Alben an…“
Michael Arens: “Erzähl mir mehr über MoTrack, mit dem Du immer wieder zusammenarbeitest, so auch am neuen Album “One“.“
Ida Corr: “MoTrack und ich trafen uns 2004, tranken Kaffee zusammen und waren bereits eine Stunde später im Studio, um zu arbeiten. Ich nenne ihn meinen musikalischen Seelenverwandten. Er hat immer ganz genau verstanden, wohin ich musikalisch gehen will. Er lässt mir einfach eine Menge Raum und Verständnis, um meine Musik durchzusetzen. Er ist unglaublich.“
Michael Arens: “Du hast bereits zwei Alben zuvor gemacht, “Street Diva“ 2004 und “Robosoul“ 2006, von denen einige Stücke, in abgeänderter Form, auch auf “One“, wieder zu finden sind. Was ist der genaue Unterschied zwischen den ersten Alben und “One“?“
Ida Corr: “Mit “One“ bewege ich mich deutlich mehr in die Elektronische- und in die House-Welt. Das war auf den vorherigen beiden Alben weniger der Fall. Da lag der Fokus noch mehr auf Soul.“
Michael Arens: “Und dann gibt es da auch noch die SugarRush Beat Company, eine Band, die Du mitgegründet hast…“
Ida Corr: “Die SugarRush Beat Company ist ein Projekt, dass mich seit 2005 begleitet. Ich war anfänglich gar nicht richtig interessiert, da ja mein Debütalbum damals parallel heraus kam. Aber dann habe ich einige Tracks der Band gehört, habe Rahsaan Patterson, einer der weiteren Sänger der Band gehört (der SOUL TRAIN berichtete: ...weiter lesen›››) – er ist einfach unglaublich – und das hat mich umgehauen. Ich weiß zwar noch nicht, wie ich die Zeit finde, zugleich Teil einer Band und eine Solo-Künstlerin zu sein, aber das muss irgendwie klappen. Mittlerweile bin ich richtig begeistert von dem Projekt. Vor etwa einem Jahr haben wir dann das Album fertig gestellt und herausgebracht. Da müssen wir jetzt sehen, wohin uns das führt. Die SugarRush Beat Company ist eines dieser Projekte, dass auf einmal irgendwo wieder auftaucht, und bei dem ich dann live dazu stoße…“
Michael Arens: “Erzähl’ mir von der Arbeit an “One“ im Studio!“
Ida Corr: “Manchmal kam ich mit meiner Gitarre und fing an, damit an einer Idee herumzuspielen, manchmal kam MoTrack mit einem Track, an dem wir dann spontan arbeiteten. Meistens treffen wir uns aber auch heute noch einfach im Studio, und arbeiten an einer Idee, die mir im Kopf herumschwebt, und arbeiten uns dann vor zu den Drums, den Vocals, usw.. Daraus entwickeln sich dann Dinge und wir sind glücklich. Manchmal kommt aber auch etwas heraus, dass wir nicht mögen, dann verwerfen wir die Idee.“
Michael Arens: “Wie schreibst Du deine Songs?“
Ida Corr: “In der Regel ist es erst einmal ein Gefühl. Wenn ich ins Studio gehe, bin ich meistens soweit, dass ich mit einer simplen Melodie anfangen kann, die ich im Kopf habe. Dann versuche ich, eine Geschichte zu erzählen. Und erst dann kümmere ich mich darum, dass es sich an den richtigen Stellen reimt usw.. Ich versuche grundsätzlich nicht, geheimnisvoll oder deep zu sein, wenn ich Songs schreibe. Ich möchte einfach nur eine gute Geschichte erzählen. Manchmal habe ich die Beats zum Song auch im Kopf. Dann gehe ich zu meinem Produzenten und summe ihm etwa den Basslauf vor, etwa so… (Ida imitiert mit ihrer Stimme einen Bass und lacht, Anm. d. Verf.). Und dann sage ich ihm, dass sich der Beat dabei so anhören sollte (sie macht es wieder, dieses mal mit einem Drumbeat, Anm. d. Verf.). Dann beginne ich mit dem Gesang, und so entwickelt es sich weiter, es kommt einfach aus mir heraus.“
Michael Arens: “Mir fällt auf, dass Du deine Stimme stets sehr kontrolliert einsetzt und nicht den Fehler begehst, den viele andere, vorzugsweise weibliche Sängerin begehen, nämlich die Stimme zu überziehen, die Theatralik zu weit heraus hängen zu lassen. Soul-Ikone Jerry Wexler nannte das mal „Oversoulin’. Zu viele Adlibs…“
Ida Corr: “Ja, ich weiß genau, was du meinst. Ein Song will gesungen werden. Denn der Gesang ist wie ein Gewürz, du tust zu viel Gewürz ins Essen und es kippt um und wird ungenießbar. Du musst einfach Respekt vor dem Song selbst haben. Nur so funktioniert es. Ich denke oft darüber nach.“
Michael Arens: “Irgend etwas, was Du den Lesern des SOUL TRAIN mit auf den Weg geben möchtest?“
Ida Corr: “Bei Musik ist es doch so: hat man einmal zu einer bestimmten Zeit in seinem Leben einen Song geschrieben und aufgenommen, kann man dieses Gefühl nicht mehr neu nieder schreiben und abändern. Es ist eine Momentaufnahme und beschreibt, wo genau man sich in dem Moment im Leben befand. Manchmal höre ich mir alte Songs von mir, die 10, 15 Jahre alt sind, an, und muss lachen und feststellen, wie interessant es ist, zu hören, wie ich Dinge zu genau der Zeit sah, als diese Songs aufgenommen wurden. Aber ich bin immer noch sehr stolz und glücklich auf die alten Sachen. Als menschliche Wesen müssen wir uns stets selbst respektieren für das, war wir waren, was wir sind, und was wir sein werden. Soul is Life!“
© Michael Arens |
Ida Corr
Ida Corr
Aktuelles Album: Ida Corr - One (Lifted House/ Ministry Of Sound Recordings/ edel)
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Mehr über Ida Corr gibt es hier:
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