MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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PORTRAIT

 

 

 

 

 

ZE Records - Post Punk ZE-bra Funk

 

 

  

 

 

 

Aktuelle Alben:

Various - ZE 30-ZE Records 1979-2009 (Strut Records/!K7/Alive)

Various - Zevolution-ZE Records Re-Edited (Strut Records/!K7/Alive)

 

 
         

 

ZE Records - Post Punk ZE-bra Funk

 

Aktuelle Alben:

Various - ZE 30-ZE Records 1979-2009 (Strut Records/!K7/Alive)

Various - Zevolution-ZE Records Re-Edited (Strut Records/!K7/Alive)

 

 

Im Mai letzten Jahres hatten wir im Zuge des großen August Darnell alias Kid Creole-SOUL TRAIN-Interviews am Rande bereits einmal die ZE Records-Thematik diskutiert (...weiter lesen›››).

 

Und so wundert es nicht, dass auf beiden vorzustellenden Kompilationen aus dem Hause Strut Records (in Deutschland über !K7 Records/Alive erhältlich) zum Thema ZE Records (später auch Ze Records, mit kleinem “e“) August Darnell bzw. Kid Creole wieder zu finden ist.

 

ZE Records wurde 1978 von Michael Zilkha and Michel Esteban in New York gegründet. Ihr Label stand von Anfang an im Zeichen der damals gerade aufstrebenden, aber stets bewusst im Underground existierenden Schnittmenge zwischen Punk, Soul und New Wave.

 

Das klingt für ungeschulte Ohren erst einmal wie Matjes mit Vanillepudding, führte in der Folge aber zur Geburt unzähliger Bands und Projekte, die später auch nach Europa, hier insbesondere nach England hinüberschwappte und Bands wie A Certain Ratio, die New Wave-Bewegung aus Sheffield mit ABC, Heaven 17 oder Human League oder aber  Freeez hervorbrachte, obwohl gerade da bereits der Jazz als Ergänzung Einzug gehalten hatte.

 

Doch zurück nach New York, Heimat jener Bewegung, die Bands wie die Talking Heads, Blondie, Material, den Tom Tom Club, Grace Jones, Ian Dury oder eben Kid Creole & The Coconuts, um nur einige wenige zu nennen, hervorbrachte.

 

Die Tatsache, dass Michel Esteban Franzose war, addierte den französischen Aspekt in die Musikfarbe des Labels, das sich bis heute den Ruf als individuelle Spaßschmiede im Universum zwischen Plastikpop, Soul, Punk, Rock, Reggae und Wave erhalten konnte.

 

Die Garcons waren beispielsweise eine der populärsten Bands des Labels, wobei der Erfolg von ZE Records besonders in Europa vorherrschte. Abgesehen von Kid Creole & The Coconuts, die etliche Jahre lang weltweit Superstars waren, blieben die meisten der Künstler vom ZE Records-Roster im kulturellen Schmelztiegel des Undergrounds, oder eben nur mit einer Nasenspitze darüber.

 

Das Label selbst, das Jahrelang eng mit Island Records kooperierte, hatte seinen Höhepunkt zwischen 1980 und 1985 erreicht und schloss schließlich 1986 seine Pforten, die Michel Esteban erst 2002 durch die erhöhte Nachfrage nach dem Dancefloor-tauglichen, selbstironischen Post-Punk-Material von ZE Records wieder öffnete.

 

Kein Wunder also, dass gerade die innovative britische Strut Records-Schmiede sich dem Thema annahm, und kurz hintereinander gleich zwei Kompilationen auf den Markt brachte, die sich vor dem Label verbeugen.

 

“ZE 30-ZE Records 1979-2009” listet zunächst, wie immer bei Strut Records-Veröffentlichungen liebevoll aufbereitet mit jeder Menge Infos und faszinierenden Abbildungen, die kleinen und großen Stars auf, die über die Jahre dem ZE Records-Label zu seiner Identifikation verhalfen.

 

Was (Not Was) zum Beispiel, die später besonders in Nordamerika eine große Fanbase um sich scharten, oder Don Armando’s Second Avenue Rhumba Band, Cristina, James White & The Blacks, Lizzy Mercier Descloux, Material (mit der unvergleichlichen Nona Hendryx), Suicide, die Aural Exciters, vorab erwähnte Garcons oder aber einmal mehr Kid Creole & The Coconuts. Das alleine ist den Preis einer CD wert.

 

Wäre da nicht das zweite Album, “ZEvolution-ZE Records Re-Edited“, dass mit frischen Remix-Versionen eben jener Songs aufwartet, und der musikalischen Qualität und dem unverschämten Unterhaltungswert des ersten Albums in nichts nachsteht.

 

Abgemischt wurde das Ganze unter anderem von Richard Sen, The Barking Dogs, Todd Terje, Greg Wilson, Luke Howard oder etwa Arto Lindsay, der abschließend belegt, wie individuell diese Riege einfach sein musste, um das Gusto des mittlerweile fast 31-jährigen Superlabels ZE Records nicht in ein falsches Licht zu tauchen.

 

Beide Alben erscheinen übrigens, wie es sich für Material wie dieses für uns SOUL TRAIN-Jünger gehört, ebenfalls auf Vinyl, und gehören in der SOUL TRAIN-Redaktion lange zum festen Inventar; bergen auch beim zwanzigsten Hören noch immer Überraschungen, wie sie so nur im Schmelztiegel New York während des Zusammentreffens verschiedener Welten aus Soul, Funk, Rock, Punk, Disco, Reggae, New Wave und später gar Hip Hop entstehen konnten.

 

© Michael Arens

 

ZE Records

 

August Darnell

alias

Kid Creole

 

Cristina

 

Lizzy Mercier Descloux

 

 

 

 

Various -

ZE 30-ZE Records

1979-2009

(Strut Records/!K7/Alive)

 

Various -

Zevolution-ZE Records

Re-Edited

(Strut Records/!K7/Alive)

 

 

       

 

       

 

   

 

 
   

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