CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Harriet Lewis & Gregor Hilden Band - Soulful Stew (Acoustic Music/Rough Trade)

Harriet Lewis & Gregor Hilden Band - Soulful Stew (Acoustic Music/Rough Trade)

Harriet Lewis stammt aus Philadelphia, der heimlichen Hauptstadt US-Amerikanischen Souls. Was vielleicht ihre stimmliche Authentizität erklärt, die “Soulful Stew“ zu einem Hochgenuss macht.

Produziert wurde das Album von Gitarrist Gregor Hilden (zum SOUL TRAIN-Interview mit Gregor Hilden geht es hier: ...weiter lesen›››), der es schafft, den Soul, den Blues, den Gospel und den Jazz, der in Lewis Stimme steckt, frei zu entfalten.

Da wummert die Hammond B3, da knistert Hildens Gitarre, da knackt der Bass, da lullen einen die Fender Rhodes ein als wäre dieses ein vergessenes Blues-Album, wieder entdeckt auf einem Trödelmarkt in einem namenlosen Vorort von Soultown Philly selbst.

Das klingt mal nach Siebziger Jahren, mal nach Scheunen-Gig oder drei Uhr morgens in einer verregneten und verrauchten Jazz-Bar irgendwo im amerikanischen Nirgendwo.

Aber auch gutgelaunte Passagen wie das Saxofon-Intro auf “Since I Fell For You“ sind ein wichtiger Bestandteil der tiefschwarzen und authentischen Seele von “Soulful Stew“.

Die Stimme von Harriet Lewis, die in ihrer bisherigen Karriere bereits mit den Four Tops, mit Eric Clapton, George Benson oder gar dem unvergessenen King of Pop, Michael Jackson, gearbeitet hat, ist dabei tief, durchdrückend und energisch, zugleich aber auch samten, sensibel und immer wieder Ausdrucksstark und über jeden Zweifel erhaben.

Dabei kontrolliert Lewis ihre Vokalakrobatik mit viel Feingefühl, schafft es, die richtige Dosierung für jede Stimmung in den Klangteppich zu geben.

“Soulful Stew“ ist ein kleiner Meilenstein für das Osnabrücker Acoustic Music-Label und ein Beweis dafür, dass waschechter, handgemachter Soul und Blues auch aus Deutschland kommen darf, kann und soll.

© Holger S. Jansen

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