CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Euge Groove - Sunday Morning (Shanachie/In-Akustik)

Euge Groove - Sunday Morning (Shanachie/In-Akustik)

Kann Smooth Jazz, die Verschmelzung aus Soul mit harmonischem und melodischem Jazz, schön sein.

Ohne mich wieder über die im SOUL TRAIN zur Genüge diskutierte Smooth Jazz-Problematik auszulassen, lasse ich Euge Grooves neues Album einfach das sein, was es ist: Ein Wellness-Programm für Harmoniebedürftige Jazzfreunde im Wendekreis von Harmonie, Melodie und warmer, hochglanzpolierter Jazzbrillanz.

Die von Smooth Jazz-Überproduzent Paul Brown (der SOUL TRAIN berichtete mehrfach) zusammen mit Euge Groove gestählten zehn Songs von “Sunday Morning“ zeigen in gewohnt unaufdringlicher und leichter Art und Weise, warum Saxofonist Groove seit seinen Anfängen im Musikbusiness vor einer Dekade heute zur Elite seiner Zunft gehört: Kein Ton geht daneben, keiner Disharmonie wird auch nur der Hauch einer Chance eingeräumt.

Dabei achtet Euge Groove auf das penibelste darauf, die Tempi abwechslungsreich zwischen Midtempos und Balladen zu halten und dabei einen durchgehenden Fahrtwind aufrecht zu erhalten.

Eine geradezu elitäre Liste an Gästen versüßt, ganz der Smooth Jazz-Tradition verpflichtet, das Album souverän: Lenny Castro, Oscar Seaton, Philippe Saisse (der SOUL TRAIN berichtete: ...weiter lesen›››) oder Sänger Dax Reynosa, der das Genreübliche Soul-Stück, “Yes“, zu einem ganz Besonderen sowie zum Highlight des Albums werden lässt, sind nur einige der Namen des hochkarätig besetzten Albums.

Ebenfalls fällt positiv auf, wie man mit minimalstem Aufwand den Fokus auf die Musik legen kann: Trotzdem ich nämlich auf dicke Booklets, opulente Fotostrecken, haptische Qualitäten einer CD und einer Flut an Infos stehe, begrüße ich hier den fast minimalistischen Anstrich der CD: Ein nettes Foto, die wichtigsten Infos zur genialen Musik (diese Streicher!) des Albums, einige Credits und fertig ist eines der schönsten Smooth Jazz-Alben der letzten Zeit.

© Dr. Chuck

UP