MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
|
CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW |
|
|||||
|
|||||||
|
|||||||
Sergio Mendes - Bom Tempo (Concord Music Group/Universal)
|
|||||||
|
|||||||
|
|||||||
|
Sergio Mendes - Bom Tempo (Concord Music Group/Universal)
Es ist gar nicht so lange her, dass Black Music-Ikone Sergio Mendes
sein letztes Album auf den Markt brachte. Damals kündigte er SOUL TRAIN
gegenüber im Interview an, dass er ein Album machen wolle, dass sich mehr
auf seine brasilianischen Wurzeln besinnt, und mit überwiegend
brasilianischen bzw. brasilianischstämmigen Musikern besetzt wird (
Mit “Bom Tempo“ hat Mendes dies nun in die Tat umgesetzt. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Beim neuen Longplayer des Herrn Mendes gibt der Albumtitel bereits die Leichtigkeit und die fröhliche, sommerliche Unbeschwertheit als Marschroute vor. Kein Song der Zwölf, der irgendwie Gedankenschwer vor Tiefgang zerbrechen zu droht. Schlicht gute Laune -Musik eines der wohl legendärsten brasilianischen Musiker der Gegenwart – zugleich eine weltweite Musik-Ikone der vergangenen fünf Jahrzehnte.
Mit Carlinhos Brown, Seu Jorge und Milton Nascimento sind gleich auch drei der populärsten brasilianischen Musiker mit im Boot. Mein persönliches Highlights ist aber die Stimme von Nayanna Holley, die den wohl innovativsten Song des Albums, “You And I“, mit ihrer wundervollen, edelsüßen Stimme besonders nachhaltig bebildert.
Was die zwölf Songs ebenfalls ausmacht ist die Vermischung der herrlich altmodischen Musikbausteine, die klingen, als stammen sie aus einem Sergio Mendes & Brasil ’66-Album von 1971, gepaart mit hochmodernen Beatgebilden, die zugleich sehr vorsichtig und mitunter kaum wahrnehmbar an den richtigen Stellen als Stützen des spritzigen Klangteppichs eingesetzt werden.
Besonders deutlich wird das beispielsweise bei der Neubearbeitung des Jorge Ben-Klassiker “Pais Tropical“, der, ganz in der Manier von Sergios legendärer und immens erfolgreicher Zusammenarbeit mit den Black Eyed Peas, mit einem Rap die Schnittmenge aus Vergangenheit und Gegenwart offensichtlich und durchweg gelungen bebildert.
Das Album wurde von Sergio Mendes selbst arrangiert und im Alleingang produziert, was ihm durchaus ähnlich sieht. Denn Mendes darf mit Fug und Recht als eine Art Genie seines Fachs, der brasilianischen Musik in zeitgemäßen Black Music-Kleid, bezeichnet werden.
Ganz nebenbei verpflichtete Mendes für das Album, dass übrigens in seiner Wahlheimat in Kalifornien entstand, eine kleine Armada an Studiomusikern, die durchweg als die absolute, weltweite Elite des großen Black Music-Genres bezeichnet werden darf: Paul Jackson Jr. spielt Gitarre, Nathan Watts Bass, Mike Shapiro Schlagzeug und Scott Mayo zeichnete sich für die umwerfenden, sehr akzentuiert eingesetzten Bläsersätze verantwortlich. Unnötig zu erwähnen, dass der Meister selbst auch sämtliche Keyboards im Beschlag nahm.
Nach seinem erfolgreichen letzten Album “Encanto“ kommt nun mit “Bom Tempo“ der würdige Nachfolger, der sich noch einmal deutlich mehr um brasilianische Wurzeln bemüht, und neben Songs von Jorge Ben, Antonio Carlos Jobim oder Gilberto Gil und natürlich Mendes selbst auch “The Real Thing“ von Stevie Wonder neu bearbeitet - mit einer entfesselt singenden Katie Hampton an den Vocals.
“Bom Tempo“ hält präzise das, was es im Titel verspricht. Brasilianische Gute Laune-Musik auf musikalisch höchstem Niveau, Grenzgängerisch zwischen Bossa, Samba, Soul, Jazz und Pop verwoben und kurzweilig, wie wir es eben nur von Sergio Mendes, der hoffentlich noch viel mehr dieser Art Alben machen wird, kennen.
© Michael Arens
|
|
Album des Monats Juni 2010: Sergio Mendes - Bom Tempo (Concord Music Group/ Universal)
|
||||
|
|||||||
|
|||||||
|
|||||||
|
|||||||
|
|||||||
|
|||||||