MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
|
CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW |
|
||||
|
||||||
|
||||||
Matt Bianco - Sunshine Days (earMUSIC/edel) |
||||||
|
||||||
|
Matt Bianco - Sunshine Days (earMUSIC/edel)
Die Idee des neuen Matt Bianco-Albums “Sunshine Days“, eigenes Material aus den Achtziger- und Neunziger Jahren neu aufzunehmen, und es so ins zweite Jahrzehnt des noch immer jungen Jahrtausends zu katapultieren, ist nicht mehr so ganz neu.
Spandau Ballet kommen mir als Beispiel spontan in den Sinn. Diese schafften zwar rein musikalisch das gesetzte Ziel, die Transformation ihrer Musik in zeitgemäße Klangfarben, ließen aber dabei auch ihre musikalische Magie, das typische Aha-Gefühl, dass gerade für eingefleischte Fans einer bestimmten Band oder eines Künstlers so immens wichtig ist – die emotionale Identifikation – völlig hinter sich. Ein Eigentor? Das lässt sich zumindest diskutieren…
Ganz ähnlich verhält es sich auch bei diesem Matt Bianco-Album, das noch etwas wüster auftritt und bereits im Untertitel – “Classics-New Recordings-Remixes“ – die Vermutungen in alle möglichen Richtungen streut. Das ist schon etwas verwirrend.
Versuchen wir, das Ganze aufzubrechen. Elf der 16 Titel des Albums sind Neuaufnahmen der größten Hits von Matt Bianco. Das ist mal schön anzuhören (“Half A Minute“), kommt aber auch mal schier unnötig rüber (“Get Out Of Your Lazy Bed“).
Es wurde sich zwar alle Mühe gegeben, den Songs einen richtig professionellen Anspruch und Anstrich zu geben, doch aufgrund der offensichtliche Rückbesinnung auf den Sound der Originale klingen viele der Neubearbeitungen nur Minimal anders als die Originale. Da stelle ich mir dann schon mal die Frage, warum das denn jetzt nötig war?
Andererseits hatten sicher auch Mark Reilly und Mark Fisher, die kreativen Köpfe hinter dem Pseudonym Matt Bianco, das Problem, zum einen das typische Matt Bianco-Flair zu bewahren, auf der anderen Seite nach 2010 zu klingen – ein Drahtseilakt, der nicht durchweg gelingt.
“More Than I Can Bear“ wäre dagegen ein positives Beispiel, denn der Song wirkt sommerlicher und frischer als das Original.
Immerhin hat Mark Reillys Stimme das größte Garantiepotential, jenes Matt Bianco-Flair aufrechterhalten zu können.
Aber halt – es gibt auch noch weitere Stücke. Vier Originale, “Cha Cha
Cuba“, “Our Love”, “Lost In You“ und “Hi Fi Bossanova“
vom letzten Album (der SOUL TRAIN berichtete:
Das für mich jedoch eben dieser “Joey Negro Sunburst Mix“ von “Half A Minute“ gegenüber den vielen Neubearbeitungen originaler Klassiker und das letzte Stück des etwas eigentümlichen Albums, der beste Track des Albums ist, gibt mir gerade als alter Matt Bianco-Scherge zu denken.
“Sunshine Days“ von Matt Bianco - für Fans ein Muss, für Freunde von unbeschwerter, sommerlicher Strandmusik ein Volltreffer, für sensible, Detailverliebte Freunde zeitgenössischer Black Music jedoch leider nicht mehr als Durchschnitt.
© Michael Arens |
|
|
|||
|
||||||
|
||||||
|
||||||
|
||||||
|
||||||
|
||||||