CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Fat Freddys Drop - Live At Roundhouse (The Drop/Rough Trade)

Fat Freddys Drop - Live At Roundhouse (The Drop/Rough Trade)

Es ist noch gar nicht so lange her, dass wir im SOUL TRAIN das letzte Studioalbum von Fat Freddys Drop, “Dr. Boondigga & The Big BW“, besprochen haben (...weiter lesen›››).

Die neuseeländische Band mag im Studio eine überaus ausgeglichene Soul-Formation sein, die sich den weicheren, samteneren Soul-Tönen verschrieben hat. Live ist das jedoch eine ganz eigene Sache.

Obwohl auch bei “Dr. Boondigga…“ schon mal kleine Ausflüge in Reggae oder Jazz Fusion angedeutet wurden, überrascht die Live-Variante dann doch.

Denn der Mitschnitt eines Fat Freddys Drop-Gigs im Roundhouse im englischen Camden öffnet den Sound der Band in noch viel weiter verzweigte Gefilde, die sich nur im Kern immer mal wieder mit dem Oberbegriff Soul definieren.

Da geht es schon mal heftiger in Richtung Hip Hop oder Funk ab, da bruzzeln sich die Bläser ein überaus cooles, rasiermesserscharfes Pop/Rock-Süppchen, da wummern die Bässe aggressiv und überdeutlich wie bei einem der bessern Cypress Hill-Gigs.

Das ist auf der einen Seite schade, präsentierte sich das letzte, zweite Studioalbum der Neuseeländer sehr geschlossen und überschläglich recht Genrefest. Doch wie heißt es so schön: wo eine Tür zufällt, öffnet sich eine andere.

Dass Fat Freddys Drop live so rigoros, aber auch so grundsätzlich geil rüberkommen, konnte man anhand der Musikfarbe von “Dr. Boondigga & The Big BW“ wirklich nicht ahnen.

Sicher ist “Live At Roundhouse“ in weiterer, wichtiger Schritt der Band in Richtung einer kleinen Sensation in Sachen Black Music überhaupt. Geht das mit der Innovation bei der Band und ihrem “Hi-Tech Soul“, wie es im Presseinfo genannt wird, so weiter, ist nur der Himmel das Limit von Fat Freddys Drop. Es bleibt spannend…

© Dr. Chuck

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