MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
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INTERVIEW |
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Ebo Taylor - Lebe lieber Afro Beat Aktuelles Album: Ebo Taylor - Love And Death (Strut Records/Alive)
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Ebo Taylor |
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Ebo Taylor - Lebe lieber Afro Beat Aktuelles Album: Ebo Taylor - Love And Death (Strut Records/Alive)
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Ghana ist nicht zum ersten mal im Zentrum der Aufmerksamkeit des SOUL TRAIN. Denn Ghana bildet gemeinsam mit Togo, Benin und Nigeria im Osten sowie Burkina Faso, Mali und Senegal im Nordosten den wohl musikalischsten Ländergürtel des afrikanischen Kontinents und vielleicht sogar des Planeten.
Die Musik der großen, unvergessenen Galionsfigur des Afro Beat und zugleich der wohl populärste und legendärste afrikanische Musiker überhaupt, Fela Anikulapo Kuti, stammt aus dieser Region.
Dass Ebo Taylor, in Ghana eine kleine Musiklegende der Zeitlebens im Zeichen der Musik seiner Heimat unterwegs war und ist, erst heute, mit Mitte 70 (!), sein erstes internationales Studioalbum in über 20 Jahren herausbringt, hat natürlich eine Geschichte.
Ebo, der bereits Anfang der Sechziger Jahre in den großen Ghanaischen Big Bands wie den Stargazers oder der Broadway Dance Band aktiv war, schafft es auf “Love And Death“ (auch zum Albumtitel wird er sich im Zuge dieses SOUL TRAIN-Interviews äußern) seiner großen Liebe, dem Afro Beat seines ehemaligen Weggefährten und musikalischen Inspiration Fela Kuti, sowie der nicht zu unterschätzenden Vermischung desselben mit Elementen aus Jazz, Soul und Funk aber auch dem gerade in Ghana so populären High Life ein kleines, äußerst feines Denkmal zu setzen, dass Fela selbst mit der Zunge hätte schnalzen lassen.
So
liegt der Ursprung des Gedanken nicht weit, die holländische Formation
Afrobeat Academy sowie Mitglieder der Deep Funk-Formation Poets Of
Rhythm und der Afro Beat-Sektion von Jimi Tenor, Kabu Kabu
(der SOUL TRAIN berichtete:
Dass dieser gerade auf dem angesagten, in die Geschichte des Soul und Funk, der Black Music überhaupt, investierende Strut Records-Label (der SOUL TRAIN berichtete bereits mehrfach) erscheint, scheint nach der Wahl, das Album in großen Teilen in Berlin entstehen zu lassen, Heimat des Strut Records-Mutterlabels !K7 Records, ebenfalls nur der nächste logische Schritt zu sein, um aus Ebo Taylor in dessen 75. Lebensjahr einen internationalen Star des großen, noch immer allzu oft im Untergrund agierenden Afro Beat-Genres zu machen.
Dr. Chuck hakte im Auftrag des SOUL TRAIN nach…
Dr. Chuck: “Die dringlichste Frage zuerst: Wie kam es nach über zwei Jahrzehnten zu diesem ersten international veröffentlichtem Studioalbum?”
Ebo Taylor: “Ich sah mir die Afrobeat Academy live in Ghana an, und sie spielten zwei meiner Songs. Also baten sie mich auf die Bühne, ich machte mit und war schließlich sehr aufgeregt und glücklich, dass das so gekommen war. Wir verstanden uns prächtig, und entschlossen uns, gemeinsam ein Album aufzunehmen. Es sollte in Berlin entstehen. Schon sehr bald. Also bin ich nach Berlin gereist, ins LoveLite Studio, und wir haben geprobt. Nachdem wir alle zweimal zusammen gespielt hatten, begannen wir bereits mit der Aufnahme, übrigens auch in Frankfurt. Alles erstklassige Musiker…”
Dr. Chuck: “Wie ich hörte, hat der Albumtitel gleich mehrere Bedeutungen?!”
Ebo Taylor: “Die Musik auf “Love And Death“, und damit auch der Albumtitel, stammt eigentlich aus meinem eigenen, ehemaligen Repertoire, besonders Songs wie “Victory“. Es handelt von meinen ganz persönlichen Emotionen. Es handelt von einer Liebesbeziehung mit einer Frau, die mich verlassen hat. Mein Herz war gebrochen und ich bekam Magengeschwüre und wurde so krank, dass die Möglichkeit bestand, dass ich sterben würde. Ich entschied mich also, das alles hinter mir zu lassen und Mut zu zeigen. Ich realisierte, dass man von Liebe tatsächlich sterben kann! Ich nutze also heute all dieses Wissen um den Menschen klar zu machen, wie nah sich eigentlich Liebe und Tod stehen…”
Dr. Chuck: “…wie wahr.”
Ebo Taylor: “Ja - “Love And Death“ eben.”
Dr. Chuck: “Aber wir schweifen ab. Wir waren eigentlich bei der Aufnahme von “Love And Death“ im Berliner LoveLite Studio…”
Ebo Taylor: “Bevor wir also anfingen, hatte ich bereits das Repertoire im Kopf und wusste, wohin die Reise gehen sollen. Aber die Musiker halfen auch und binnen zwei Wochen waren wir soweit, die fertigen Aufnahmen anzugehen.”
Dr. Chuck: “Und die hört sich natürlich immer wieder mal nach High Life an. Einer Musikgattung, die gerade in Ghana immens populär ist.”
Ebo Taylor: “Richtig. Alle Rhythmen stammen irgendwie vom High Life, und die Inspiration kommt von Felas Afro Beat. Zugleich fühlten wir bei der Aufnahme aber auch, dass wir Musik für alle Afrikaner machen wollten. Warum sich selbst limitieren? Gleichzeitig fühle ich auch eine große Inspiration durch meine Zusammenarbeit mit Fela in London von 1962 bis 1965… Warum sollten nicht wir Afrikaner selbst den Afro Beat spielen?!”
Dr. Chuck: “Sicher hast du auch deswegen soviel Funk, Soul und immer wieder Jazz in deiner Musik. Auch in deinem neuen Album.”
Ebo Taylor: “Ja. Ich begann meine Karriere sogar tatsächlich als Jazz-Musiker. Ich habe zu meiner Zeit in einer Menge Jazz-Clubs in London und in Lagos gespielt, gemeinsam mit Fela.”
Dr. Chuck: “Jazz spielt ja auch heute noch eine wichtige Rolle in deiner Musik.”
Ebo Taylor: “Wenn du dir die Geschichte des Jazz anschaust, Charlie Parker, Sonny Rollins, und all diese Leute, dann siehst du, dass all diese Leute vehement ihre Interessen verfolgt haben - und plötzlich wurde Bebop zur Kunstform der Ära. Und so hat sich der Jazz zu dem entwickelt, was er heute ist. Auch in meiner Musik. Du musst diesen Enthusiasmus in deine Musik stecken. Egal ob Schwarz oder Weiß, ob Christ oder Moslem, ob Japaner oder Chinese - Jazz macht das! Zugleich hat Jazz auch einiges der klassischen Musik entnommen. Und mit den Rhythmen aus Afrika kommt schließlich der Finale Funk: Jazz-Musik!”
Dr. Chuck: “Ebo, Du sprühst geradezu vor Energie, was ich erstaunlich finde. Immerhin bist du ja auch keine 20 mehr…”
Ebo lacht laut…
Ebo Taylor: “Ja, das hält mich allerdings nicht ab. Wenn ich körperlich ausgelaugt bin, weiß ich genau, was mein nächster Schritt nach vorne sein muss, um weiterzukommen. Ich bzw. wir haben sogar schon Pläne für ein neues Album!“
Dr. Chuck: “Obwohl wir gerade erst über dein aktuelles Album “Love And Death“ sprechen?!“
Ebo Taylor: “Deshalb bin ich ja eigentlich jetzt in Berlin; um das Album zu organisieren. Aber wir müssen alles genau timen. Das aktuelle Album muss jetzt auch endlich rauskommen. Deshalb unterstützen wir das auch mit unseren aktuellen Gigs. Ich hoffe, wir bringen all unseren Fans Frieden, Ruhe und ein echtes, positives Zusammengehörigkeitsgefühl - Peace, Tranquility und positive Unity”
© Dr. Chuck |
Ebo Taylor
Aktuelles Album: Ebo Taylor - Love And Death (Strut Records/Alive)
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