CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Ganes - Mai Guai (Capriola/Sony Music)

Ganes - Mai Guai (Capriola/Sony Music)

Bereits ihr erstes gemeinsames Album “Rai De Sorёdl“ (Lawine/Sony Music) fand im SOUL TRAIN (...weiter lesen›››) großen Anklang.

Das lag und liegt auch beim zweiten Album der Schwestern Elisabeth und Marlene Schuen und ihrer Cousine Maria Moling alias Ganes auch an der Sprache, in der sie ihre ohne Umschweife sehr schönen Songs singen – Ladinisch, die fast ausgestorbene Sprache ihrer Heimat Südtirol.

Doch da ist auch beim zweiten Album noch deutlich mehr. Die Stimmen sind einfach samtig und butterweich, und die Musik selbst ist durchdacht und besonnen umgesetzt.

Auch, wenn die Songstrukturen selbst sich etwas mehr vom Durchstrukturierten des Erstlings “Rai De Sorёdl“ wegbewegen und mehr Platz machen für ein offenkundig selbstbewusster gewordenes Ganes-Trio, dass sich hier zwischen Singer/Songwriter, Folkloristischer Musik und Pop mit gelegentlichem Fußwipp-Effekt, manchmal sogar ein wenige Soul, bewegt, ist “Mai Guai“ durchweg ein würdiger Nachfolger des kongenialen Debütalbums.

Darüber hinaus bietet der Doppelpack auf der zweiten CD einen Live-Mitschnitt der Drei aus dem Studio Babelsberg, dass für Radio RBB Radio Eins mitgeschnitten wurde und bei dem das Deutsche Filmorchester Babelsberg maßgebliche Beteiligung am bravourösen Endergebnis hat.

Die Doppel-CD ist mit sämtlichen Texten sowie einer sehr schönen Fotostrecke bestückt und zeigt, welches Potential im Medium CD nach wie vor steckt.

“Mai Guai“ ist ein würdiger Nachfolger des Ganes-Erstlingswerk “Rai De Sorёdl“ und ein gelungenes, individuelles Stück Zeitgeschichte zugleich.

© Holger S. Jansen

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