MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW |
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Frank McComb - The Living Room (Frank McComb/Boobeescoot Music)
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Paul Carrack - A Different Hat (Carrack-UK/Absolute/Universal) |
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Frank McComb - The Living Room (Frank McComb/Boobeescoot Music)
Frank McComb gehört seit Jahren zu jenen Künstlern, die abseits von Kommerz und Trends dem großen Soul-Genre ihren Stempel aufdrücken. Zugleich respektiert McComb Soul-Geschwistergenres wie Funk und Jazz und vereint diese seit seinen Anfängen zu einer Mixtur, die neben einem immens hohem Wiedererkennungswert immer wieder von Franks großartiger Stimme und seinem Talent als Pianist und Keyboarder getragen wird.
Beiden Talenten lässt der in Cleveland, Ohio, USA, geborene Vollblutmusiker auch auf seinem neuesten Werk, dem Live-Mitschnitt “The Living Room“ freien Lauf, was dem gefühlten Vibe des rundum richtig gelungenen Soul-Sets sehr gut tut.
Frank McCombs neues Album strahlt, wie seine bisherigen Werke, Wärme und beängstigend viel Atmosphäre aus, ist sehr leicht zugänglich und kommt ohne jede Attitüde aus – Selbstbewusstsein und Souveränität sind zwei Begriffe, die sich mir beim wiederholten Hören von “The Living Room“ immer wieder aufdrängen.
Auch der Umstand, dass das neue Werk einmal mehr ohne ein dazutun der großen Plattenfirmen sondern fast ausschließlich in Eigenregie entstanden ist spricht für den sympathischen Mr. McComb, der bereits seit den frühen Achtzigern unterwegs ist, den Soul, den Funk und immer wieder auch den Jazz zu predigen.
Nach Zusammenarbeiten mit Labels wie Motown und Columbia Records (heute Sony), mit denen er gemeinsam mit Branford Marsalis das ungewöhnliche Buckshot LeFonque-Projekt in die Welt rief und rund um den Globus tourte, entschloss sich Frank McComb Anfang des neuen Jahrtausends bewusst dafür, nur noch mit kleinen Labels oder unter eigener Feder aktiv zu bleiben – der Mann braucht halt Raum zum Atmen, was man insbesondere Song-Konstrukten wie dem umwerfenden, unglaublich cool verjazzten Monsterjam “Cupid’s Arrow/Contact“ anhört.
Franks Stimme ist erdig, warm und erinnert nicht selten an das samtene Organ
von Stevie Wonder, an den sandfarbenen, erdverbundenen Gesang von
Soul-Legenden wie Manhattans-Frontmann Gerald Alston (der
SOUL TRAIN berichtete bereits ausführlich:
Songs wie “Love Natural“ oder “Future Love“ zeigen vermutlich am intensivsten, wie tief sich Frank in seine Songs eingräbt, dabei trotz aller Jazz-Verliebtheit nachvollziehbare Harmonien und Melodien sein Eigen nennt. “Do You Remember Love“ steht dabei exemplarisch für den Soul-Groove, der in seiner Musik allgegenwärtig und so wichtig ist, auch, wenn das Stück bereits das bewegteste, schnellste auf “The Living Room“ ist.
Frank McComb liebt, was er macht, das kann man jedem Song, auch jenen, die deutlich die 10-Minuten-Marke überschreiten, anhören. Eeigentlich bräuchte es noch nicht einmal der ihm solide zuspielenden Band - nur Frank McComb an den Fender Rhodes und der Abend gehört ihm. Das alles ergibt hin und wieder natürlich auch ein in den Spitzen immer mal wieder unperfektes Musikbild, doch ist es gerade dieser Umstand, der dem Set dermaßen viel Charme und vor allen Dingen Charakter verleiht.
So richtig zum erblühen kommt McComb übrigens immer dann, wenn es an die leisen Töne geht – der kurzweilige, zugleich sehr konkrete Bonus Track “Watching The One You Love“ ist ein Paradebeispiel dafür, wie gerade die Stimme den Soul-Takt angibt – einfach wunderschön.
All diese Soul-, Jazz- und Groove-Affinität macht es nur umso erstaunlicher, das sich Frank McComb gerade in der Soul-Wüste Deutschland immenser Popularität erfreuen kann – nicht umsonst hat sich Frank zeitig um eine eigene deutschsprachige Plattform im Internet bemüht: www.frankmccomb.de!
“The Living Room“ von Frank McComb ist ein ehrliches, bescheidenes, erdiges und sehr intensives und fast intimes, bewusst leises Soul- und Jazz-Feuerwerk, dass in seiner Bescheidenheit den Mega-Soul/RnB-Projekten dieser Welt á la Beyoncé und Co. eigentlich die Schamesröte ins Gesicht treiben sollte – manchmal ist weniger, kleiner, bescheidener einfach so viel Mehr!
Mehr Infos zu Frank McComb gibt es auf diesen Seiten – dort kann “The Living Room“ auch direkt bezogen werden: www.frankmccomb.de, www.frankmccomb.info und www.boobeescoot.com!
© Michael Arens |
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Album des Monats Juli-August 2012: Frank McComb - The Living Room (Frank McComb/ Boobeescoot Music)
Das Album gibt's hier zu kaufen: Get the album here:
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