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INTERVIEW |
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Gerald Alston - Wonderful World Of Gerald Alston |
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Gerald Alston - Wonderful World Of Gerald Alston Aktuelles Album: Gerald Alston - Gerald Alston sings Sam Cooke (Gerald Alston/Love Song Touring) |
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Gerald Alston - Wonderful World Of Gerald Alston |
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Sam Cooke war einer der ganz großen Namen des Soul. Sein “Wonderful World“ gehört heute zu einem der bekanntesten Songs überhaupt und sicher zu einem der meist gecoverten Lieder der Musikgeschichte.
Drei Dinge sind dabei besonders Erwähnenswert. Erstens wäre da Sam Cookes Stimme. Die mit Fug und Recht als eine der besten Soul-, ach was sage ich, eine der besten Stimmen der Musikgeschichte, sein dürfte. Sein seidenes, warmes, bodenständiges Organ hatte eine ganz eigene Handschrift, passte punktgenau, aber eben auch voll mit Leben, auf die Songs, die, und da wären wir beim zweiten Punkt, überwiegend alle von Sam Cooke selbst geschrieben und komponiert wurden. Darunter nicht nur besagtes “Wonderful World“ (was er zusammen mit Lou Adler und Herb Alpert geschrieben hat – zu Herb Alpert gibt es mehr zu lesen in unserem Interview mit Sergio Mendes in der Mai-Ausgabe des SOUL TRAIN: ...weiter lesen›››), sondern auch Soul-Klassiker, die heute oft der Oldie-Sparte zugeordnet werden: “You Send Me“, “Only Sixteen“, “Twistin’ The Night Away“ oder “That’s Where It’s At“.
Was aber am meisten beeindruckt, ist der Lebenslauf Sam Cookes. Den der 1931 in Clarksdale, Mississippi, geborene Cooke wurde nur 33 Jahre alt. Im Dezember 1964 wurde er unter nie ganz geklärten Umständen in einem kalifornischen Motel nach Streitigkeiten erschossen. Und, in diesem besonderen Fall, hat sein frühes Ableben so überhaupt nichts mit seinem Status als eine Ikone des Soul zu tun. Denn sein Talent scheint bis heute immer wieder unverhohlen durch, lege ich ein Album seiner nur einige Jahre währenden Karriere auf.
Gerald Alston, die Stimme der Manhattans, einer der ganz großen Soul-Formationen des 20. Jahrhunderts, der nebenbei auch als Solo-Künstler große Erfolge feierte, erfüllte sich nun mit “Gerald Alston sings Sam Cooke“ einen Langgehegten Traum (er selbst nennt Sam Cooke “Mr.Soul“!) und nahm ein Album mit, wie der Titel verrät, Songs aus dem schier magischen Fundus Sam Cookes auf. Das Album erschien auf Alstons eigenem Label und kann zur Zeit nur durch seine eigene Homepage www.gerald-alston.com erworben werden. Ich verspreche, der Aufwand lohnt sich. Für Fans von Sam Cooke, von Gerald Alston und damit auch für Fans der Manhattans, die hierzulande wohl weitläufig durch ihre weltweiten Hits “Kiss And Say Goodbye“ und “Shining Star“ bekannt wurden.
Als Ende April “Gerald Alston sings Sam Cooke“ auf meinem Schreibtisch landete, war natürlich sofort klar, dass der SOUL TRAIN sich des Themas annehmen musste. Eine der größten Soul-Stimmen der Gegenwart, Gerald Alston, nimmt sich einer der größten Soul-Stimmen der Vergangenheit an. Ein himmlisches Zusammentreffen. Und Gerald Alston hat natürlich etwas zu sagen, auch, wenn sich unsere Konversation bei einem Projekt wie diesem natürlich sehr auf unser beider Idol Sam Cooke konzentriert…
Michael Arens: “Gerald Alston singt Sam Cooke - ein Hauptgewinn für mich und den SOUL TRAIN!“
Gerald Alston: “Sam Cooke war einfach ein großartiger Sänger. Ich singe jetzt seit über 30 Jahren. Glaube mir, dass hier ist ein Projekt, was ich in all den Jahren machen wollte. Ein lebenslanger Traum.“
Michael Arens: “Warum war es dir so wichtig, dieses Projekt auch tatsächlich zu verwirklichen?“
Gerald Alston: “Als erstes wollte ich die Welt wissen lassen, wie ICH Sam Cooke singen würde. Ich glaube, und LC Cooke, Sam Cookes Bruder, hat das Gleiche zu mir gesagt, ich glaube, dass Sam die Songs natürlich nicht genau so singen würde, aber er würde sich wünschen, dass ich die Songs genau auf diese Art interpretiere. Und wahrscheinlich würde er heutzutage diese Songs selbst ganz ähnlich singen. Das war interessant für mich. Wie würde er die Lieder interpretieren, wie würde er seine Stimme einsetzen. Ich habe also versucht, seine Musik mit MEINEM Sound zusammen zu bringen. Ich glaube auch, dass die Leute sich mehr mit den Songs identifizieren können, wenn man sie nicht zu sehr verändert. Sodass sie bei allem Neuen auch irgendwie das bleiben, was sie waren.“
Michael Arens: “Wobei das natürlich auch zu einem nicht unerheblichen Teil deinem Wissen, Talent und Geschick im richtigen Umgang mit Soul-Musik zuzuschreiben ist.“
Gerald Alston: “Sam Cooke ist einer dieser Künstler, dessen Lieder du, wenn du sie aufnimmst, entweder richtig machen musst, oder du lässt es ganz bleiben. Viele der Songs, die ich von ihm kenne, wurden von vielen anderen Künstlern gecovert. Und oft musikalisch komplett überarbeitet. Und das hat, meiner Meinung nach, nicht besonders gut funktioniert. Mir war es also wichtig, seine Melodien lediglich ein wenig auf den neuesten Stand zu bringen.“
Michael Arens: “Wie kam es also zu genau diesen 15 Songs auf dem Album? Warum gerade diese Auswahl?“
Gerald Alston: “Ich habe sogar 17 Songs aufgenommen. Die Familie von Sam Cooke und Abkco Records, die Plattenfirma von Sam Cooke, haben mich dabei sehr unterstützt. Ich habe mich für diese Songs entschieden, weil das die Sam Cooke-Stücke sind, die am meisten gespielt werden. Es gab noch vier weitere Gospel-Songs, an denen ich interessiert war. Aber Abkco und ich entschieden uns, es dabei zu belassen. Wenn du dir eine der vielen Best Of- oder Greatest Hits-Kompilationen über Sam Cooke ansiehst, wirst du auf jedem dieser Sampler 75 bis 80% der Songs von meinem Album wieder finden.“
Michael Arens: “Du hast das Projekt aber nicht im Alleingang aufgenommen?!“
Gerald Alston: “Al Goodman von Ray, Goodman & Brown und ich haben das Album gemeinsam produziert. Und Travis Milner, der für den unvergessenen Gerald Levert, oder für Will Downing, Melba Moore, Norman Connors, und viele andere, Keyboards und Bass gespielt hat, hat das Album arrangiert. Ich hatte eine Menge Freunde, die mir mit diesem Projekt geholfen haben.“
Michael Arens: “Mir fällt die Reihenfolge der Songs auf. Das Album scheint mit jedem Stück voranzuschreiten…“
Gerald Alston: “Ich habe die Songs nach den Erscheinungsjahren geordnet. Zwischen 1957 bis 1964. Einige davon wurden vielleicht im selben Jahr produziert, aber auch dann haben wir die Chronologie beibehalten.“
Michael Arens: “Tatsächlich. Alleine der Umstand, dass mir das nicht sofort aufgefallen ist, sagt sehr viel über das Talent von Sam Cookes aus. Besonders, wenn man bedenkt, wie jung er war, als er erschossen wurde!“
Gerald Alston: “Sam Cooke war der Sänger der Menschen. Der Massen. Er sang für jeden. Für die Menschen, für die Welt, über Liebe, für die Liebe. Seine Gabe, eine Geschichte durch seine Musik zu erzählen, war unglaublich. Ihm und meinem Vater habe ich es zu verdanken, dass ich heute der Sänger, die Person bin, die ich bin. Auch ich mag es, eine Geschichte zu erzählen. Mit klaren, direkten Worten. Ich mag es, die Worte klar und verständlich auszusprechen. So wie Sam Cooke.“
Michael Arens: “Richtig. Du bist genauso bodenständig in deiner Musik, deinen Texten, wie einst Sam Cooke. Vermutlich funktioniert das Album auch deshalb so wunderbar.“
Gerald Alston: “Als Kind war ich arm. Das macht was mit dir. Wenn ich also singe, möchte ich, dass mir die Leute auch glauben. Es gibt auf diesem Album nicht einen einzigen Song, mit dem ich mich nicht identifizieren könnte. Und Sam hat es genau so gehalten. Er sang Songs, mit denen die Menschen sich identifizieren können. Es ist immer sehr reell gewesen.“
Michael Arens: “Das stimmt. Ich muss noch immer darüber nachdenken, dass er die meisten Songs mit nicht einmal 30 Jahren komponiert hat. Was für ein Talent!“
Gerald Alston: “Phänomenal! Ich liebe Sam Cooke einfach über alles. Und die Songs sind irgendwie zu mir gekommen, ohne mir groß Gedanken zu machen.“
Michael Arens: “War es trotzdem schwer, die Songs im Studio einzusingen und fertig zu stellen?“
Gerald Alston: “Ich habe Travis (Milner) gesagt, wie ich die Songs haben wollte. Ich wollte nicht, dass die Melodie des Originals umgeändert wird, sondern sich meine Songs eher darauf aufbauen. Travis hat einen wunderbaren Job gemacht. Er hat mich verstanden, er weiß, wo ich musikalisch her komme.“
Michael Arens: “Und als das Album fertig war, hast Du versucht, es den großen Major-Labels anzubieten?!“
Gerald Alston: “Es ist unwahrscheinlich schwer heutzutage mit den großen Labels umzugehen. Ich habe versucht, mit einigen Leuten bei den Majors zu sprechen. Aber da kam nichts bei raus. Ich wollte das Projekt aber unbedingt durchziehen. Und das habe ich auf meinem eigenen Label nun getan. Natürlich suche ich nach wie vor nach einem professionellen Vertrieb. Im Moment verkaufe ich das Album über meine Homepage www.gerald-alston.com.“
Michael Arens: ““Wonderful World“ ist sicher der weltweit populärste Sam Cooke-Songs überhaupt. In deiner Version spielt kein geringerer als Gerald Albright ein Saxofon-Solo…“
Gerald Alston: “Nachdem ich “Wonderful World“ aufgenommen hatte, spielte ich den Song Gerald Albright am Telefon vor, der sofort Feuer und Flamme war. Travis und ich fuhren also zu Geralds Haus, spielten ihm noch einmal den Track vor und er fing einfach an, dazu Saxofon zu spielen. Michael, ich sage dir, alles verlief so natürlich glatt, es war sagenhaft. Alles stimmte und fügte sich wie von selbst zusammen.“
Michael Arens: “Ich muss dich das einfach fragen, auch, wenn es mit dem vorliegenden Album nichts mehr zu tun hat: Was gibt es Neues bei den Manhattans?“
Gerald Alston: “Ich singe noch immer mit den Manhattans. Dieses Sam Cooke-Projekt ist nur ein Seitenarm. Ich möchte alle Fans weltweit hiermit wissen lassen, dass ich die Manhattans nicht noch einmal verlassen werde! Tatsächlich macht sogar mein Manhattans-Freund Winfred Blue Lovett bei “Chain Gang“ auf dem Sam Cooke-Album mit. Wir sind immer noch alle sehr aktiv. Wir haben gerade erst eine neue Platte herausgebracht - “Even Now“. Es gibt sogar ein nagelneues Stück, “Men Cry Too“. Wir sind noch immer alle gemeinsam zusammen. Wir werden weiter Platten aufnehmen, wir hören nie auf! Alles läuft bestens, wir touren sehr viel, würden gerne auch mal wieder nach Deutschland kommen. Das letzte Mal, dass ich in Deutschland war, war 1992 mit Whitney Houston. In München. Wir sprechen ständig darüber, dass wir alle mal wieder nach Deutschland möchten.“
Michael Arens: “Herzlichen Dank für das Interview. Gerald. Das bedeutet sehr viel für mich und den SOUL TRAIN!“
Gerald Alston: “Ich finde keine Worte, meinen Dank auszusprechen, dass jemand wie Du aus Deutschland sich mit mir und dem Sam Cooke-Thema befasst. God Bless!“
© Michael Arens |
Gerald Alston
Sam Cooke
Gerald Alston - Gerald Alston sings Sam Cooke (Gerald Alston/ Love Song Touring) |
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Die CD "Gerald Alston sings Sam Cooke" gibt es hier zu kaufen:
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Gerald Alston - Gerald Alston sings Sam Cooke (Gerald Alston/ Love Song Touring) |
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