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Jamie Cullum - Interlude (Island Records/Universal)

 

 
 
 

 

Jamie Cullum - Interlude (Island Records/Universal)

 

Mit seinem knackigen, fulminanten Auftritt bei Udo Jürgens' 80. Geburtstagsparty im ZDF vor einigen Wochen dürfte Jamie Cullum hierzulande auch bei etwas betagteren Semestern im Superstar-Himmel angekommen sein.

 

Der SOUL TRAIN berichtete unzählige male über Cullum (...weiter lesen›››) und sein glühendes, mitreißendes Musikverständnis zwischen zeitgenössischem Jazz, Crooner-Ästhetik, knackigem Pop, feinen Soul-Harmonien, hitzigen Funk-Breaks und elektronisch getriebenem Bauchgefühl auf der Höhe der Beatbastler-Zeit.

 

Sein neuester Longplayer, während ich diese Zeilen schreibe fraglos an der Spitze der hiesigen Charts, mit dem tiefgestapelten Titel "Interlude" macht da keine Ausnahme. Im Gegenteil: Das Dutzend Titel zelebriert all jene Ideale, die Jamie Cullum so populär, erfolgreich und versiert in Jazz- und Electronica-Kreisen gleichermaßen haben werden lassen, allem voran seine Stimme, die heute noch viel mehr erwachsene Anmut in sich birgt als mit seinem Erstlingswerk vor nunmehr 15 Jahren.

 

Der 1979 geborene Cullum manifestiert mit "Interlude" seinen Ruf als ein anspruchsvoller Jazz-Pianist mit Pop-Attitüde und Soul als Bauchgefühl und präsentiert seine neuen Songs aus der Feder von Größen wie Ray Charles, Richard Carpenter, Dizzy Gillespie, Johnny Mercer, Cannonball Adderley oder Randy Newman - der SOUL TRAIN berichtete über alle genannten - in vollster, oftmals musikalisch zurückgenommener Art und Weise, lässt jedoch keinen Hehl an seiner Überprofessionalität, die einen extrem sauber ausgebreiteten Musikteppich als organisches Pop-Verhikel präsentiert, welches auch von Jazz-ungeschulten Ohren wunderbar natürlich und ohne viel Überlegung genossen werden kann - betrachtet man die oben genannte Riege der Songlieferanten, fasst das eigentlich sehr schön Jamie Cullums Philosophie um die Vernetzung von Jazz, Pop, Soul-Strukturen und elektronischem Musik-Zeitgeist zusammen. Und: das Album wurde von Benedic Lamdin produziert, der ansonsten unter dem Pseudonym Nostalgia 77 (der SOUL TRAIN berichtete: ...weiter lesen›››) firmiert. Das erklärt doch (fast) schon alles...

 

Gäste von "Interlude" sind Sängerin Laura Mvula und, wie könnte es anders sein, Jazz-Superstar Gregory Porter, über den wir im SOUL TRAIN bereits einige male berichteten (...weiter lesen›››) und der offenkundig auf keinem angesagten neuen Jazz-Album der großen, erfolgreichen Jazz-Acts fehlen darf.

 

Ein Booklet mit einer herausragenden Optik (wie das ganze Album) machen aus "Interlude" eines einmal mehr bestens aufgelegten Jamie Cullum ein nachdrücklich herausragendes Album, das keine Wünsche offen lassen dürfte.

 

© Lex

 

 

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