ALBUM-BESPRECHUNG / ALBUM-REVIEW

Bilal - In Another Life (BBE Records/Indigo)

Bilal - In Another Life (BBE Records/Indigo)

Neo Soul-Initiator und Innovator Bilal (der SOUL TRAIN berichtete ausführlich: ...weiter lesen›››), produzierte sein neues Album "In Another Life" mit Adrian Younge, weswegen der Longplayer und sein Dutzend Songs sich noch deutlicher als seine letzten Werke aus dem ihm so angestammten Raum des Neo-Soul wegbewegen und in den zeit- und schwerelosen Raum des Psychedelic Soul und der oft retrospektiv inspirierten elektronischen Musik eintreten.

Dabei bleiben jedoch einige Elemente des Neo Soul, auch Nu Soul genannt, erhalten: teils düstere, sphärische Bassschwere, linksgedrehte retrospektive Soundhäppchen mit Moogschen Erbgut und diverse, teils unvermittelt einsetzende Jazz-Breaks, die überraschen und auch schon mal an die Grenze des Verwirrens anstoßen - eine Mischung, die es gleich auf mehreren Ebenen in sich hat.

Teilweise arbeitet Bilal hier mit Sounds der Achtziger Jahre, verflechtet sogar Rock- und Pop-Elemente und dreht das Boogaloo-Thema durch eine Art Funkgetränkte Modern Jazz-Mühle - herrlich.

Dass bei einem Soulster wie Bilal selbstredend auch sein pointiertes Soul-Organ ausreichend Einsatz findet, versteht sich, stilistischer Grenzgang hin oder her, von selbst und schafft es, aus Bilals neuem Album "In Another Life" tatsächlich unter dem Strich ein Soul-Album zu machen, welches ganz eigene, beim ersten Hören auch mal als sonderbar zu identifizierende Maßstäbe mitbringt.

Big K.R.I.T. und Kendrick Lamar sind Gäste des Sets, welches mit Songs wie "I Really Don't Care" auch wieder seichtere R'n'B-Töne anschlägt und tatsächlich eine Art Hybrid zwischen erzinnovativem R'n'B und Electronica auf der Höhe der Zeit abliefert, Referenzen an den großartigen Prince (der SOUL TRAIN berichtete immer wieder) wie dem Titeltrack "In Another Life" inklusive.

Angeblich hat Bilal sein neues Album "allen Opfern von Ungerechtigkeit in der Welt" gewidmet - na dann.

© Lex

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