ALBUM-BESPRECHUNG / ALBUM-REVIEW

Florian Brandl - Rejuvenation (Timezone)

Florian Brandl - Rejuvenation (Timezone)

Zeitgenössischer Mainstream Jazz ist die erdige Wundertüte, die Trompeter Florian Brandl, Pianist Josef Ressle (mit eigenem Album ebenfalls in dieser Ausgabe des SOUL TRAIN vertreten: ...weiter lesen›››), Bassist René Haderer und Schlagzeuger Shinya Funkumori, der neben der Coverversion vom Tom Harrells "April Mist" den einzigen nicht von Brandl geschriebenen Song, "Love Song", beisteuert, auf ihrem Debütalbum mit dem erfrischenden Titel "Rejuvenation" anzubieten haben.

Zehn Titel lang fließt der Jazz mal interpretatorisch, mal im besten Bebop-Gewand, mal durchstrukturiert und mal verspielt aber stets auffällig organisch, was dem sehr warmen Charakter des Sets großen Charme und sogar Intimität verleiht, die sich durchweg gut anlässt.

Das wie eingangs erwähnt von Florian Brandl überwiegend selbstkomponierte Material klingt erdig und ehrlich und zeigt seine besten Seiten immer dann, wenn wahre Atmosphäre und der Tabakgeruch eines Prager Jazzclubs morgens um Drei durch die Boxen wabert.

Hier und da hätte, soviel Ehrlichkeit muss sein, etwas mehr Melodie und Harmonie seinen Weg in den abwechslungsreichen Reigen finden dürfen, doch für ein Debütalbum ist "Rejuvenation" ein wahrer Held von Album; eine echte Freude ist derweil das zurückhaltende Trompetenspiel des Hauptprotagonisten, der den Löwenanteil am Sound und damit am Gelingen von "Rejuvenation" in die Hand aller Beteiligten - der Band - legt.

Florian Brandl erklärt im inneren der auch optisch und haptisch treffsicheren CD die Ideologie hinter seinem "Rejuvenation" und klingt, als hätte er noch einiges vor. So lobe ich mir das.

© Gregor Poschoreck

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