ALBUM-BESPRECHUNG / ALBUM-REVIEW

Matthew Halsall & The Gondwana Orchestra - Into Forever (Gondwana Records/Groove Attack)

Matthew Halsall & The Gondwana Orchestra - Into Forever (Gondwana Records/Groove Attack)

Matthew Halsall gehört zu den festen Größen der britischen Musiklandschaft, egal, welchen Genrenamen man dem Kind denn nun geben möchte. Der aus Manchester stammende Trompeter und in der Folge Komponist, Arrangeur und Produzent macht auf seinem mittlerweile sechsten abendfüllenden Album "Into Forever", erschienen auf Gondwana Records und in Deutschland über den Kölner Groove Attack-Vertrieb vermarktet, eine stolze Figur und offeriert ein Musikspektrum, welches introvertiert immer wieder ein herausragendes Kopfkino kreiert.

Dabei verarbeitet Halsall teils dominante Jazz-Elemente mit Breaks und Mauerwerk aus elektronischer Musik und sphärische Landschaften, die Songübergreifend wie ein instrumentales Musikstillleben wirken, dem Sound der Halsallschen Landsmänner Cinematic Orchestra oder Matthew Herbert (der SOUL TRAIN berichtete immer wieder über beide - zu Matthew Herbert gibt es mehr im aktuellen SOUL TRAIN-Review von Eskas gleichnamigen Debütalbum: ...weiter lesen›››), um nur zwei Beispiele zu nennen, nicht unähnlich; kein Wunder also, dass "Into Forever" auch auf Vinyl erscheint.

Eine weitere Assoziation und interdisziplinärer Kontrapunkt ist fraglos die Musik von Ryuichi Sakamoto, der, legendär und einzigartig und mit oder ohne sein Yellow Magic Orchestra (der SOUL TRAIN berichtete) ebenfalls Momente aus Jazz und sogar klassischer Musik in seine avantgardistischen (Musik)Kunstwerke einflechtet und nicht umsonst auch als Filmkomponist einen fast überirdischen Status genießt, der dem von Matthew Halsall mit oder ohne sein Gondwana Orchestra, sicher ein Vorbild war und ist.

Ein der Musik entsprechendes reines, aufgeräumtes Äußeres macht "Into Forever" von Matthew Halsall & The Gondwana Orchestra mit seinen elf Titeln zu einem wahrhaftigen Kunstwerk, einer Art Beatverliebter Installation, bei der es zugleich dringend anzuraten ist, bei aller vorhanden Schönheit und allem Potential, wunderschöne Kopflandschaften hervorzurufen, mehrmals hinzuhören - es lohnt sich!

© Oliver Gross

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