ZUM TODE VON JERRY WEXLER

Zum Tode von Jerry Wexler - Ein Kommentar von Michael Arens

Zum Tode von Jerry Wexler

Ebenfalls im August, nur fünf Tage nach Isaac Hayes, verstarb Jerry Wexler, eines der einflussreichsten und bedeutendsten Personen in der Welt des Soul überhaupt. Sein Name ist eng verbunden mit Atlantic Records, für die er in den fünfziger Jahren als Leiter des Labels (neben Gründer Ahmet Ertegün) Künstler wie Ray Charles, The Drifters, Ruth Brown oder LaVern Baker unter Vertrag nahm. Als Wexler vom Stax-Label in Memphis, Tennessee, erfuhr, hielt in nichts mehr. Der Rest ist Legende.

Er schloss einen Vertrag mit Stax-Chef Jim Stewart und hatte Bands wie Sam & Dave oder Wilson Pickett im Gepäck. Wilson Picketts “In The Midnight Hour“ entstand unter seiner Federführung – bis heute eines der bekanntesten Soul-Songs überhaupt. Die Fame Studios von Rick Hall in Muscle Shoals, Alabama (mehr dazu in unserem Interview mit Bettye LaVette: ...weiter lesen›››), waren seine nächste Station. Percy Sledges zeitloser Soul-Klassiker “When A Man Loves A Woman” entstand dort.

Schließlich zog er nach Miami Beach, wo er mit Criteria Records mit Künstlern wie Donny Hathaway, Aretha Franklin oder Roberta Flack weiterhin die Seele des Soul einatmete. 1977 wechselte Wexler schließlich zu Warner Bros. Records. Der Legende nach half er, die Dire Straits und die B-52’s populär zu machen. 1987 wurde er in die Rock’n’Roll Hall of Fame aufgenommen und arbeitete bis weit in die Neunziger Jahre weiter im Musik-Business.

Jerry Wexler war hinter den Kulissen über einen Zeitraum von annähernd fünf Jahrzehnten eines der einflussreichsten Persönlichkeiten und einer der größten Verfechter in Sachen Rhythm and Blues, Soul, Black Music. Der Begriff des “Oversoulin’“, also des Überproduzierens von Musik, stammt von ihm.

Jerry Wexler wurde 91 Jahre alt. Die Mitarbeiter des SOUL TRAIN sind mit ihren Gedanken bei ihm und seiner Familie.

© Michael Arens

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