MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW |
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Light Of The World + Beggar & Co. feat. The Funk Jazz Collective – Round Trip (Reissue) (Chrysalis/EMI UK/ Soulchoonz Records)
Beggar & Co. featuring The Funk Jazz Collective - Brass, Strings N’ Things (Live @ The Jazz Cafe) (MBJ Productions/ Passion Music/ Rough Trade)
Kenny Wellington (Light Of The World)
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Light Of The World + Beggar & Co. feat. The Funk Jazz Collective – Round Trip (Reissue) (Chrysalis/EMI UK/Soulchoonz Records)
Ebenfalls erhältlich: Beggar & Co. featuring The Funk Jazz Collective - Brass, Strings N’ Things (Live @ The Jazz Cafe) (MBJ Productions/Passion Music/Rough Trade) |
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Aufmerksame Leser des SOUL TRAIN werden bemerkt haben, wie verwoben die Grenzen einzelner Projekte des kurzlebigen British Jazzfunk, der etwa zwischen 1978 und 1983 existierte, waren. Musiker einer Band waren zugleich Mitglieder einer anderen, oder machten Solo mit Gastmusikern aus einer dritten Formation von sich reden.
Tatsächlich gab es wohl weniger als 50 Bands bzw. eigenständige Künstler, die sich zu diesem Substil des Jazz hingezogen fühlte. Bands und Künstler wie Freeez, Linx, Central Line, Players Association, Beggar & Co. oder Light Of The World waren die Aushängeschilder des British Jazzfunk (auch “Britfunk“), kurzzeitig Early Eighties British Jazz Funk genannt, da der Zeitrahmen des Genres derart eng gesteckt war, dass die Zeitperiode zugleich zur Marke wurde.
Im SOUL TRAIN sind wir in der Redaktion ebenso dem Charme und der spielerischen Leichtigkeit des British Jazzfunks und seiner Künstler erlegen, wie der enthusiastische Rest der Anhänger des Genres.
Bereits im der ersten SOUL TRAIN-Ausgabe im Januar dieses Jahres, wurde Beggar & Co. featuring The Jazz Funk Collective – “Brass String N’ Things (Live @ The Jazz Cafe)“ (MBJ Productions/Passion Music/Rough Trade) zum ersten “Album des Monats“ überhaupt gekürt (hier geht's zur Besprechung: ...weiter lesen›››), ein Album eines Live-Konzertes, zu dem sich Mitglieder aus Bands wie Light Of The World, Beggar & Co., Central Line oder Incognito zusammen fanden, das Genres noch einmal hochleben zu lassen.
Im April gab es dann gar ein Interview mit Light Of The World-Frontmann Kenny Wellington (zum Interview geht’s hier: ...weiter lesen›››), im Juni mit Jean-Paul “Bluey“ Maunick (zum Interview geht's hier: ...weiter lesen›››), Frontmann und Mastermind hinter dem weltweit immens erfolgreichen Incognito-Konglomerat und zugleich Mitglied der Light Of The World-Formation.
Light Of The World (kurz “LOTW“) starteten ihre Karriere mit einem beeindruckenden Line-Up, dass aus Breeze McKrieth (Gitarre), Kenny Wellington (Trompete), David Baptiste (Saxofon), Jean-Paul “Bluey“ Maunick (Gitarre), Peter Hinds (Keyboards), Chris Etienne (Percussion), Everton McCalla (Drums) und Paul “Tubbs“ Williams (Bass) bestand. Nachdem nach dem Erstlingsalbum “Light Of The World“ Chris Etienne bei einem tragischen Autounfall starb, kam Ganiyu “Gee“ Bello ins Spiel. In der Folge sollte es eines der Schlüsselereignisse werden, das Light Of The World zu einer Art Musikpool machte, statt zu einer festen Bandinstitution. Jean-Pul “Bluey“ Maunick führt seit einem viertel Jahrhundert diese Tradition mit seiner Band Incognito und permanent wechselndem Personal fort.
Das vorliegende “Round Trip“-Album aus dem Jahre 1980 war das sicher erfolgreichste aber auch nachdrücklichste aller Light Of The World-Alben und wurde nun von EMI UK, hierzulande unmöglich, neu aufgelegt, mit Liner Notes von Kenny Wellington, Infos zu den einzelnen Songs und sehr netten Fotos aufgewertet. Als i-Tüpfelchen gibt es sieben Tracks des Beggar & Co. featuring The Jazz Funk Collective – “Brass String N’ Things (Live @ The Jazz Cafe)“-Albums, dass die enge Verwandtschaft einzelner Mitglieder und das ideologische Zusammengehörigkeitsgefühl des Britfunks verdeutlicht. Beide Album sind hier in Deutschland im Internet über das englische Soulchoonz-Records-Label zu erwerben: www.soulchoonz.com!
“Round Trip“ war wegen seiner Hits das herausragende der Light Of The World-Alben. Gleich die drei klassischen Trade Mark-Songs von Light Of The World fanden sich auf “Round Trip“ zu einer Einheit zusammen: Der Opener “Time“, sicher einer der ganz großen Aushängeschilder des Britfunk-Genres, die unerreicht schöne Ballade “I’m So Happy“ und, last but not least, “London Town“, dass ganz sicher bis heute zuerst genannt wird, möchte man Dritten Beispiele für das Genre British Jazzfunk geben.
Das Album klingt auch heute noch warm, stimmig, einheitlich. Wie funky dass auch 28 Jahre (!) nach der Original-Veröffentlichung noch ist, verschlägt einem die Sprache. Wie immer bei derart emotional-überwältigenden Alben, ist es eigentlich unmöglich, Highlights zu benennen. Und doch möchte ich einen Song, der meine Aufmerksamkeit in besonderem Masse beansprucht hat, nicht Außen vor lassen: Das letzte Stück des Original-Albums, “Something For Nothing“. Ein Midtempo-Gigant, der sich in Funky Guitars und seinem wunderbar entspannten Flow ergeht, dabei besonders durch Soundeffekte und den typischen eingängigen Gesang ein fast wehmütiges Britfunk-Gefühl liefert, dass eigentlich als Beschreibung des ganzen Genres schlechthin ohne jede Worte völlig ausreichen würde. Sagenhaft, magisch.
Es passiert nicht oft, dass ein Album in unserer Redaktion so einhellig zum “Album des Monats“ gekürt wird. Dass die Meinung über Light Of The Worlds “Round Trip“ (unabhängig davon, ob man sich nun auf die zehn Stücke des Original-Albums, auf die sieben “Zugaben“ des “Brass, Strings N’ Things“-Albums oder auf die gesamte Wiederveröffentlichung mit ihren 17 Titeln bezieht) aber so einhellig war, macht mich als bekennender, euphorischer Fan des Britfunk-Genres auch ein bisschen Stolz.
Light Of The World - “Round Trip“ – Album des Jahres 2008?
© Michael Arens
Kenny Wellington-Foto © Paola Leonardi
Hier geht’s zur Besprechung von Beggar & Co. featuring The Funk Jazz Collective - Brass, Strings N’ Things (Live @ The Jazz Cafe) – Album des Monats Januar 2008:
Hier geht’s zum Interview mit Kenny Wellington (Light Of The World):
Hier geht’s zum Interview mit Jean-Paul "Bluey" Maunick (Light Of The World/Incognito):
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Light Of The World...back in the days... |
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