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INTERVIEW

 

 

 

Cool Million

 

 

 

 

 

 

Cool Million - Greatest Groove of All

Aktuelles Album: Cool Million - Going Out Tonight (Expansion Records/Rough Trade)

 

 

 

Cool Million -

Going Out Tonight

(Expansion Records/

Rough Trade)

 

 

Das Album gibt es

hier zu kaufen:

   
Frank Ryle Rob Hardt

...sind Cool Million

 

Cool Million - Greatest Groove of All

Aktuelles Album: Cool Million - Going Out Tonight (Expansion Records/Rough Trade)

In der Oktober-Ausgabe des SOUL TRAIN wurde “Going Out Tonight“, das Debütalbum des Bremerhaveners Rob Hardt und des Dänen Frank Ryle, besser bekannt als Cool Million, zum “Album des Monats“ gekürt (hier geht’s zur Besprechung: ...weiter lesen›››).

 

Wie unverblümt sich das Werk an dem ab den späten siebziger Jahren bis in die Mitte der neunziger Jahre grassierenden Discosoul-Fieber orientiert, ist regelrecht erschreckend – auf wundersame, fast magische Art und Weise.

 

Denn Cool Million gelingt es bei allen neuzeitlichen Produktionstechniken, einen fast authentischen Sound zu kreieren, der dem der Original-Künstler- und Bands des Genres und der Ära wie Dayton, Loose Ends, Alicia Myers & One Way, Eugene Wilde, Skyy, Second Image, Kashif, Kleeer, Lillo Thomas, Evelyn “Champagne“ King, Gwen Guthrie, oder Gayle Adams, um nur einige ganz wenige zu nennen, in absolut gar nichts nachsteht.

 

Dass die 15 Titel des Albums auf der englischen Soul-Vorzeigeschmiede Expansion Records herauskommen, ist mehr als bemerkenswert und unterstreicht meine Begeisterung für das Projekt. Denn - ich kann es nicht oft genug sagen: Cool Million ist keine amerikanische Produktion, sondern eine Dänisch-Deutsche! Es gibt noch Zeichen und Wunder. Besonders im Soul…

 

Und so blieb uns, den Machern des SOUL TRAIN, nichts anderes übrig, als der Krönung zum “Album des Monats Oktober 2008“ noch das Sahnehäubchen zu verpassen und baten Rob Hardt, eine Hälfte des Cool Million-Duos, dieses Disco-Soul-Ding an den richtigen Stellen für die Leser des SOUL TRAIN runter zu brechen…

 

 

Michael Arens: “Zunächst mal: Wie kam es überhaupt zu deiner Affinität zu diesem Genre, zu dem, was wir gemeinhin als “Discosoul“ umschreiben? Das ist ja nicht gerade die gängigste und populärste Musikform Deutschlands. Ich weiß, wovon ich spreche - ich bin selbst ein Riesen-Fan…“

 

Rob Hardt: “Ich bin ja nun hier in Bremerhaven aufgewachsen. Mit all den stationierten US-Soldaten. Damals gab es im Umkreis von 50 Kilometern zehn Clubs, in denen Soul lief. Damals konntest Du sogar noch auf die US-Basis, es gab eigene Radiosender usw.. Es hatte alles ein sehr amerikanisches Flair. In der Siedlung für die amerikanischen Soldaten wohnten immerhin fast 15.000 Menschen. Und wenn es dann ein deutsch-amerikanisches Freundschaftsfest gab, lief da eben nicht Volksmusik oder Polka, sondern Zapp, Slave, und solche Sachen…“

 

Michael Arens: Cool Million war ja nicht ursprünglich ein Projekt mit dir im Boot…“

 

Rob Hardt: “Ja, Cool Million war früher ein Projekt von Frank Ryle und einem dänischen Kollegen, der allerdings mehr in elektronischer Musik zu Hause war. Frank hat irgendwann für ein dänisches Soulportal im Internet eine sehr gute Kritik über Donald McCollum und dessen Album, für das als Produzent aktiv war, geschrieben, und da habe ich ihm eine Email geschrieben, um mich zu bedanken. Wir sind dann, von Soul-Freund zu Soul-Freund, in Kontakt geblieben…“

 

Michael Arens: “Du hast als Produzent und Remixer unter anderem mit Keith Sweat, den No Angels oder eben Donald McCollum, der ja auch auf dem Cool Million-Album dabei ist, gearbeitet.“

 

Rob Hardt: “Ich habe mich eigentlich erst seit einem Jahr, seit ich mein großes Studio aufgegeben habe und meine Sachen von zu Hause produziere, wieder mit Soul befasst. Habe unter anderem für ein schwedisches Label elektronische Musik mit Gesang gemacht, und Cool Million ist das erste Soul-Projekt seit meiner Neuorientierung.“

 

Michael Arens: “Dabei hast Du dir mit Cool Million ein Projekt angeeignet, das zwar unglaublich authentischen Groove in sich birgt, aber sich, zumindest in Deutschland, wohl kaum verkaufen wird.“

 

Rob Hardt: “In Deutschland werden wir wohl 82 Exemplare verkaufen. (lacht) In England dagegen kannst du mit Modern Soul einfach einen gewissen Status erreichen. Du kannst davon sicher nicht reich werden, aber wir werden wohl etliche Tausend des Cool Million-Albums dort verkaufen. Die Kritiken waren gut und sogar überschwänglich… In Japan stehen wir gerade mit Columbia Records kurz vor dem Abschluss… Hier kannst Du einfach nichts werden. Das Ding ist – diese Art Musik ist eine Lebensphilosophie. Das ist mein Ding!“

 

Michael Arens: “Das Album erscheint ja beim renommierten englischen Expansion-Label, was alleine schon eine kleine Ehrung ist. Wie kam der Kontakt zustande?“

 

Rob Hardt: “Ich war mit erwähntem Donald McCollum, für den ich Material produziert hatte, auf der Expansion-Kompilation “Soul Togetherness 2006“ vertreten. Dadurch kam der Kontakt mit Expansion und Ralph Tee zustande.“

 

Michael Arens: “Das Album hat eine ganze Menge hochkarätiger Gäste, von McCollum zu C.J. Anthony bis zu Lene Riebau (der SOUL TRAIN berichtete: Hier geht’s zum Interview mit Lene Riebau: ...weiter lesen›››). Wie ist die Entstehungsgeschichte von “Going Out Tonight“ - wie muss ich mir die Arbeit im Studio vorstellen?“

 

Rob Hardt: “Frank (Ryle) hat grundsätzlich erstmal einen Basic-Track gebaut. Den haben wir dann an mögliche Gäste verschickt, die Interesse daran hatten, mit uns zusammen zu arbeiten. Die meisten davon lernten wir über MySpace kennen. Dann kam irgendwann von den meisten ein Demo mit Gesang zurück. Übrigens gab es kein einziges Demo, was wir nicht gut fanden. Wir mussten dann überlegen, wie wir das Ganze machen. Denn den Leuten hinterher zu fliegen, um die Sachen noch mal Aufzunehmen, ist bei so einem Low Budget-Projekt leider nicht möglich. Es wurde dann so gemacht, dass die meisten ihren Gesang zu Hause selbst aufgenommen haben, was mir zuerst etwas Kopfzerbrechen bereitet hat, aber letztlich geklappt hat. Was man ja auch an der Platte hört. Ich hatte von den Sängern der ganzen Platte nur C. Robert Walker, Donald McCollum, Laura Jackson, Nathalie Dorra und Aaron Washington selbst im Studio. Die Musik wurde dann neu eingespielt. Es ist schon erstaunlich, was die einzelnen Sänger aus ihren oft sehr rohen Fassungen bereits heraushören konnten. Für mich war es aber auch wichtig, auf den Gesang noch einen drauf zu setzen, sodass alles eine Einheit ergibt. Das war dann mein Job. Im Ganzen haben wir etwa zwei Monate am Album gearbeitet…recht schnell.“

 

Michael Arens: “Ein persönlicher Favorit von mir ist “Pride“ mit Aaron Washington, dass sich sehr stark an “Contemplating (Hangin’ On A String)“ von Loose Ends konzentriert…“

 

Rob Hardt: “Ja. Das kommt daher, dass ich den Beat extrem ausgebaut habe. Es ist aber auch einer der Songs, die mich damals total gekickt haben. Wegen dieser Roland TR-808-Glocke…“

 

Michael Arens: “…die scheint ja, zusammen mit dem ganzen Achtziger Discosoul-Gefühl der rote Faden des Albums zu sein… Ein sehr schlüssiger roter Faden, möchte ich betonen…“

 

Rob Hardt: “Ja, das war mir eine echtes Herzensanliegen. Ich wollte, dass das Album den Knaller-Roten-Faden drin hat. Ich wollte nicht, dass das Album, wie bei vielen Soul-Kollegen, von zehn verschiedenen Produzenten aufgenommen wurde. Du hörst dann nicht nur einen anderen Style, sondern eben auch einen anderen Sound. Ich habe letztens das aktuelle Rahsaan Patterson-Album gehört, und ich höre sogar jedes einzelne Studio heraus. Das Ding klingt gar nicht wie EINE Platte. Es wurde offensichtlich aus vier verschiedenen Recordings-Sessions zusammen gebaut. Da sind schöne Songs drauf, aber durchhören kann man das Album nicht. Was schade ist, bei so einem tollen Sänger wie Rahsaan Patterson. Und all das wollten wir nicht. Ich erinnere mich, dass ich zehn Jahre lang Michael Jacksons “Thriller“ gehört habe, durchgehend, vom ersten zum letzten Song. Ein Album zum Anhören.“

 

Michael Arens: “Ebenfalls angenehm ist, dass die wenigen Balladen des Albums ziemlich kurzweilig gehalten sind und das Gesamtbild nicht runterbremsen!“

 

Rob Hardt: “Ich habe gar nichts gegen Balladen. Aber Balladen haben die Angewohnheit, dem Soul eine gewisse Trägheit zu geben. Es muss nicht immer “Greatest Love Of All“ auf einem Album sein. Ich glaube, unser langsamster Song war “Everything Ain’t Everything“ von P.A.C.E., der eigentlich schon fast Nu Soul ist, wenn man sich den Gesang anhört. Mir war wichtig, dass auch die langsamen Nummern richtig grooven. So dass es so nicht nur einfach eine Fender Rhodes-Ballade ist, wo der Sänger einen dicken Hals hat und traurige Gefühle bekommt. Das muss halt alles ein bisschen grooven!“

 

© Michael Arens

Rob Hardt

 

Frank Ryle

 

 

 

 

Lene Riebau

 

 

Visit Expansion Records @ MySpace!

 
 

 

Mehr Infos zu Cool Million gibt es hier:

www.myspace.com/coolmillionproductions

www.expansionrecords.com

 

Hier geht’s zur Besprechung von

Cool Million – “Going Out Tonight“ –

unserem “Album des Monats 2008“:

...weiter lesen›››

 

Hier geht’s zum Interview mit Lene Riebau, eine der

Gastsängerinnen auf “Going Out Tonight“:

...weiter lesen›››

 

 
 

 

 

 
 

 

 

 

 

 

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