MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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INTERVIEW

 

 

 

 

 

Najee - Soul Connection

Aktuelles Album: Najee - Mind Over Matter (Heads Up International/Concord Music Group/In-Akustik)

 

Najee

 

Najee - Soul Connection

Aktuelles Album: Najee - Mind Over Matter (Heads Up International/Concord Music Group/In-Akustik)

 

 
     

Der SOUL TRAIN berichtete in der Vergangenheit immer wieder über das Phänomen: Smooth Jazz wird hierzulande noch immer müde belächelt. Vor allen Dingen die oft sehr stringente, elitäre und verkopfte Jazz-Gemeinde belächelt den Genremix aus Soul und Jazz eher müde und desinteressiert, was der Sache sicher nicht gerecht wird.

 

Einer der populärsten Vertreter, vielleicht sogar Miterfinder des Genres ist Jerome Najee Rasheed, besser bekannt unter seinem Mittelnamen, Najee. In den vergangenen 25 Jahren, in denen er mit seinen Alben zum einen spielerische Exzellenz an seinem Instrument, dem Saxofon und der Querflöte, bewies, aber auch große Erfolge feierte – seine Alben wurden zwei mal für den Grammy nominiert, zwei Alben wurden in den USA vergoldet – veröffentlichte Najee Alben, die ganz besonders auch Soul-Freunde ansprachen.

 

Dabei fiel auf, dass seine Alben immer diesen kleinen Tick edler, sauberer, handwerklich makelloser eingespielt waren als die der großen Smooth Jazz-Konkurrenz. Gerade in den Neunziger Jahren explodierte Smooth Jazz regelrecht und brachte, wie jede andere Musiksparte auch, selbstverständlich auch schwarze Schafe hervor, was die Vorbehalte dem Smooth Jazz gegenüber in Europa, besonders in Deutschland, natürlich anfachte.

 

In einem kürzlich geführten Interview stellt ein extrem netter und Kommunikationsfreudiger Najee, Galionsfigur des Smooth Jazz mit all seinen Facetten, die aktuelle Stimmung gegenüber Smooth Jazz folgendermaßen dar: “Na ja, in gewisser Weise verstehe ich diese Vorbehalte sogar. Europa hält sehr an Traditionen fest, auch an Jazz-Traditionen, die vor mehr als drei Jahrzehnten entstanden. Hier in Nordamerika haben wir kulturell gesehen aber ganz andere Möglichkeiten, Dinge zu vermarkten. Als Jazz-Musiker willst du ja dein Produkt immer auch vermarkten, und das ist es schlicht, was Musiker hier in Amerika machen. Das schließt natürlich auch mich mit ein. Es gibt hier einfach eine völlig andere Basis.”

 

Wie im Smooth Jazz üblich veredelte Najee seit seinen ersten Platten seine Stücke immer wieder mit einschlägigen Gastsängern aus der großen Soul-Familie. Eine Tradition übrigens, die ebenfalls tief im Smooth Jazz verwurzelt ist. So geschehen auch bei seinem neuen Album “Mind Over Matter“, gerade über den deutschen In-Akustik-Vertrieb erschienen.

 

Auf diesem, dem neuen Album, ist Eric Benét neben Gary Taylor einer dieser Gastsänger aus der Welt des Soul. “Eric Benét und ich waren vor Jahren zusammen bei Capitol/EMI unter Vertrag.“ Plaudert Najee aus. “Das war vor etwa 15 Jahren. Damals trafen wir eine lockere Verabredung, dass wir irgendwann einmal zusammen arbeiten wollen. 2008 rief ich dann schließlich an und er schickte mir den Song “We Gone Ride“ vom neuen Album.“

 

Immer wieder kommen aber auch Smooth Jazz-Freunde außerhalb des Soul-Gesangs zusammen, um sich gegenseitig auf ihren Alben zu supporten. Bei “Mind Over Matter“ ist es unter anderem Jeff Lorber, seines Zeichens ebenfalls nicht gerade ein Smooth Jazz-Leichtgewicht, der sich die Ehre gab. Najee erinnert sich: “Jeff Lorber kenne ich ebenfalls schon recht lange. Wir arbeiteten viel auf Jazz-Festivals zusammen. Er lud mich zu sich nach Hause nach Malibu ein und wir erarbeiteten uns diese zwei Stücke vom Album, die wir deutlich mehr in die Soul-Richtung drückten, denn in die durchschnittliche Smooth Jazz-Ecke.“

 

Bemerkenswert ist ebenfalls, dass besonders Najee eine sehr eigene Handschrift trägt, um damit eben jenen Vorurteilen dem Genre gegenüber entgegen zu wirken: “Ich versuche immer, ein Album zu machen, das für den Durchschnittsmenschen da draußen freundlich ist.“ Erläutert er, und fährt fort: “Ich fühle, dass ich ein Musiker mit einer großen Integrität bin. Ich kann mich sehr vielen Situationen anpassen und mich dort wohl fühlen. Aber egal wo du gerade bist, du stößt immer wieder an diese Grenze zwischen dem, was sich vermarkten lässt und dabei immer noch kreativ ist. Natürlich ist es auch wichtig, deine eigene Stimme, deinen eigenen Stil beizubehalten. Heute machen so viel Musiker die gleiche Sache, Smooth Jazz. Das war vor 22 Jahren, als ich damit anfing, ganz anders.“

 

Dieser eigene Stil, dieser sehr hohe Grad an Wiedererkennungswert ist es auch, der Najees Instrumente, das Saxofon und die Querflöte, so deutlich nach Soul klingen lässt – eben die Zutat, aus der Smooth Jazz gemacht ist, Soul und Jazz. Najee hat eine ganz nüchterne Erklärung dazu: “Man sagt, unter allen Instrumenten ist das Saxofon der menschlichen Stimme am nächsten. Das ist es eigentlich auch der Grund, warum sich Smooth Jazz so oft nach Soul anhört.“

 

Doch das ist noch nicht das ganze Geheimnis der Najeeschen Smooth Jazz-Philosophie, wie er zu berichten weiß: “Eine meiner Arbeitsdevisen ist, nur mit Leuten zu arbeiten, die ich mag und mit denen die Arbeit Spaß macht. Wenn du etwa mit Leuten wie Jeff Lorber oder George Duke (der SOUL TRAIN berichtete bereits mehrfach über Duke, gerade erst war er an der Produktion des neuen Tower Of Power-Albums beteiligt, hier geht’s zum TOP-Interview: ...weiter lesen››› - unser SOUL TRAIN-Interview mit George Duke gibt es hier: ...weiter lesen›››) zusammenarbeitest, kannst Du aus einem gigantischen Quell an Erfahrungen schöpfen, dass es einfach Spaß macht. Das ist mir wichtig.“

 

Mit schöner Regelmäßigkeit veröffentlichte Najee so seine Alben, die, bei gleich bleibend hohem Qualitätsstandart, allesamt mit großem Erfolg den Olymp des Smooth Jazz erklommen haben. Nur einmal, zwischen 2000 und 2003 gab es eine Unterbrechung, als Najee zusammen mit Prince zwei Alben aufnahm und mit ihm massiv zusammenarbeitete. Zu dieser Zeit und zu Prince im Besonderen holt Najee für den SOUL TRAIN seine Erinnerungen hervor: “Prince ist ein Meister darin, sich selbst zu vermarkten. All diese Dinge, die man hört, dass er so schwierig ist usw. haben ihm tatsächlich geholfen, sich und seine Produkte zu vermarkten. Dabei hat er eine sehr große Arbeitsmoral, obwohl er manchmal etwas zu viel des Guten abverlangt… Ich habe jedenfalls eine Menge von ihm gelernt. Das war eine fantastische Erfahrung. Man weiß nie so recht, wohin er mit dieser oder jener Sache gehen will, aber das ist ok. Es ist eines dieser Dinge im Leben, die man einmal macht, sie beendet und sein Lebensweg weiter geht…“

 

Was also bleibt ist Najees neues, hervorragendes, kristallklar eingespieltes Smooth Jazz-Album “Mind Over Matter“, dass sich von all seinen Alben vielleicht am nächsten an Soul heranwagt. Oder doch zumindest an ein allgegenwärtiges Soul-Gefühl. Dabei verschmilzt Najee, der übrigens die meisten seiner Stücke selbst schreibt und produziert, einmal mehr mit seinem Instrument, dem Saxofon und der Querflöte, was, wie so oft, nicht von ungefähr kommt. Najee: “Ja, ich spiele zwar nicht jeden Tag, sehe aber zu, dass ich stets eines meiner Instrumente bei mir habe, wenn ich unterwegs bin, so dass ich die Verbindung, diese Connection zum Instrument, nicht verliere. Denn das geht sehr, sehr schnell...“

 

© Michael Arens

 

Najee

 

 

 

Aktuelles Album:

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