MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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CD-BESPRECHUNGEN / CD-REVIEWS

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

CD-BESPRECHUNGEN / CD-REVIEWS

 

Eric Bibb - Booker’s Guitar (Telarc Blues/In-AKustik)

Ein neues, Jahr, ein neues Eric Bibb-Album. Der Mann ist einfach nicht zu Bremsen. Was an dieser Stelle keinerlei Aussage zur musikalischen Qualität des mittlerweile zur Elite von Jazz- und Blues gehörenden Gittaristen sein soll. Denn die ist hier, wie immer, aller Zweifel erhaben. Seinem bisherigen Karriereverlauf entsprechend, konzentriert sich Eric Bibb hier auf einen konkreten Stil. Hatte er bislang Alben zu zeitgenössischem Soul, zu Smooth Jazz, zu Jazz und Roots veröffentlicht, konzentriert sich “Booker’s Guitar“ hier einmal mehr auf die wohl wichtigste Leidenschaft Bibbs – den Blues. Der Albumtitel lässt es vielleicht schon erahnen – das Album widmet sich dem Geist und dem Delta-Blues des unvergessenen Booker T. White, und das, obwohl praktisch alle vorliegenden Stücke des Albums Eigenkompositionen sind. Das Album kommt mit einem intensiven Infoteil über jedes Stück sowie über Bukka White, wie Booker T. White genannt wurde, der die Qualität und die fast edle Haptik des exzellenten Albums unterstreicht. Ein Neues Eric Bibb-Album, ein neues, kleines Meisterwerk, das sich scheinbar schwerelos in den Bibb-Katalog einzureihen versteht.

© Dr. Chuck

UP

 

 

The Sojourners - The Sojourners (Black Hen Music/CRS/In-Akustik)

Das von Steve Dawson produzierte, Selbstbenannte Album ist tatsächlich erst das zweite Studioalbum des Soul/Gospel-Trios, bestehend aus Will Sanders, Ron Small und Marcus Mosely. Und dass, obwohl die Sojourners bereits durch ihre Zusammenarbeit mit Countryblues-Legende Jim Byrnes zu einer Art legendären Geheimtip in Sachen Traditionsbewusster, tiefschwarzer Vokalakrobatik geworden sind. Neben einer ganzen Reihe Traditionals findet sich hier unter anderem auch ihre Interpretation von “The Neighborhood“ von Los Lobos. Die Stimmen sind dabei immer wieder der klare Plus- und Dreh- und Angelpunkt des Trios. Ein kurzweiliges, mitunter leicht kratzbürstiges Album der bestens aufgelegten Sojourners, das klar Appetit auf weitere Alben macht.

© Dr. Chuck

UP

 

Joscho Stephan - Django Nuevo (Acoustic Music/Rough Trade)

Es fällt derzeit etwas schwer, sich auf ein Projekt, das dem großen Gitarristen Django Reinhardt gewidmet ist, zu konzentrieren. Eine schiere Flut an Veröffentlichungen, die sich um eine Hommage an den unvergessenen King des Gypsy Swing Reinhardt, der im Januar 100 Jahre alt geworden wäre, bemühen, vernebeln einem allzu schnell die Sicht vor den wirklich guten und wichtigen Veröffentlichungen. Diese ist so eine. Der Mönchengladbacher Gitarist Joscho Stephan nahm sich nämlich nicht nur stilistisch das Vermächtnis Reinhardts an, sondern verwebte dieses zugleich mit fünf Eigenkompositionen, die durchweg von ihm meisterhaft getragen werden. Unterstützt wurde er dabei von Gitarrist und Vater Günter Stephan, von Bassist Max Schaaf sowie Violinist Sebastian Reimann. Mit viel Nachdruck und lange nachschwingend zollt er der Magie des unvergessenen Django Reinhardt hier auf die einzige Art und Weise Tribut, die der leichtfertigen Spielfreude Djangos überhaupt gerecht wird: mit Leichtigkeit. Ein sehr rundes und durchweg gelungenes Album, auch, wenn das Thema derzeit etwas überreizt ist.

© Holger S. Jansen

UP

 

Hollywood Blue Flames - Deep In America (Delta Groove Music/In-Akustik)

Kreuzehrlicher Blues ist das Allheilmittel, das die Hollywood Blue Flames ihrem Westcoast-Blues seit vielen, vielen Jahren angedeihen lassen. Die vorliegende Doppel-CD offeriert auf CD 1 bisher unveröffentlichtes Material der legendären Blues-Formation, aber auch eine Art persönliche Best Of-Liste ihres bisherigen Repertoires. Die zweite CD ist umso faszinierender, bietet sie immerhin Live-Mitschnitte der Band vor dem Tod von Bandgründer Hollywood Fats im Jahre 1986, Namensgeber der Band mit ihrem Originalnamen – der Hollywood Fats Band. Beide CDs spiegeln sinnvoll, wenn auch nicht immer sofort nachvollziehbar, den griffigen Ansatz der Formation wider, die auf den vorhandenen 26 Stücken noch einmal Rückblendemässig zeigen kann, was waschechter Westcoast-Blues wirklich ist. Ein kleiner Meilenstein, eine Art irrwitzige Best Of-Kompilation der 30-jährigen Bandgeschichte, der jedoch nur Freunde von standfestem Blues ansprechen wird. Kommt mit interessanten Liner Notes und allen notwendigen Infos zu den Stücken.

© Dr. Chuck

UP

 

Pad Brapad - Satumare Bristol (Mosaic Music/New Music)

Der Balken musste in den vergangenen zehn, zwölf Jahren für so einige musikalische Gratwanderungen herhalten. Irgendwie scheint es so, als sei gerade das Universum aus elektronischer Musik, Beatbastelei und Dancefloor-Grooves auf eine Vermischung der folkloristischen Sounds des Balkans mit seinen eigenen geradezu besessen. Pad Brapad machen da keine Ausnahme. “Satumare Bristol“ ist bereits das zweite Album des eigentlich französischen Sextetts und lässt die Boxen merklich erzittern. Die Mischung aus Trip Hop, elektronischer Tribal-Attitüde und, womit wir den Bogen zurück zum Anfang spannen, linksgedrehter Balkanfolklore ist direkt, druckvoll und spürbar lebendig, kommt aber auch nicht ohne die dem “Genre“, wenn man es denn so nennen will, übliche Schwere, Kopflastigkeit, herum. Denn es ist nicht immer unanstrengend, dem Mix sinnvoll zu folgen. Und so fühle ich mich am Ende der zwölf Stücke zwar musikalisch und Ideenmässig sehr gut bedient, muss mir aber erstmal eine unbeschwerte Pause bei einer Tasse Tee gönnen. Es soll ja nicht in Arbeit ausufern.

© Lex

UP

 

ExChange - Tales & Turtles (MFL Records)

ExChange sind ein Jazz Quartett bestehend aus Saxofonist Tim Hurley, Pianist Volker Engelberth, Bassist Dirk Kunz sowie Schlagzeuger Christian Huber. Das zehn Stücke kurze “Tales & Turtles“ kommt mit einer Menge Vorschusslorbeeren wie etwa einem Kurzkommentar von Jazz-Übervater Peter Herbolzheimer im beiliegenden Booklet. Und es wurde nicht zuviel versprochen - ExChange spielen virtuos auf, frei davon, sich selbst etwas beweisen zu wollen, ja entfesselt an einigen Stellen. So etwas macht Spaß. Stilistisch ist hier durchweg ansprechender Modern Jazz und New York-Jazz zu hören, der ebenfalls einen erstaunlich frischen Beigeschmack mit sich trägt. Angenehm auch, dass das Quartett sich nicht in übermäßig verkopften Free Jazz-Improvisationen ergeht, sondern Wert auf nachvollziehbare Melodieführungen und Harmonien legt, was der hochkarätig eingespielten Musik einen umso ehrlicheren Anmut verleiht. “Tales & Turtles“ überzeugt auf ganzer Linie.

© Holger S. Jansen

UP

 

The Raah Project - Score (Summer Dawn/Knowfool Records/Edizioni Ishtar/Groove Attack)

Ich kann mich den Vorschusslorbeeren, die das Album insbesondere durch DJ-Ikone Gilles Peterson (der SOUL TRAIN berichtete mehrfach - hier geht's zum Interview mit Gilles: ...weiter lesen›››) erhalten hat (ein entsprechender Aufkleber prangt auf der Vorderseite der CD) nur bedingt anschließen. Ja, das Album ist innovativ im Kern und Messerscharf gelungen in der Umsetzung, ist aber auch nicht gerade leichte Kost. Die Streicher und die dazugehörigen Bläsersätze wirken bombastisch und einem Sechziger Jahre-Soundtrack gerecht. Und der Gesang, irgendwo frei pendelnd zwischen zeitgenössischem Soul, Blues, Trip Hop und Bombast-Pop der Musik angepasst. Aber ich vermisse einen gewissen überzeugenden Groove, der dem Projekt sicher gut getan hätte und eine Art Marschrichtung geklärt hätte. Zugleich muss ich noch einmal erwähnen, wie rundlaufend und über alle Massen professionell das alles eingespielt ist. Doch die theoretische Umsetzung und ein beschwingtes Bauchgefühl sind nun mal zwei verschiedene Dinge. Ein eigentlich sehr gutes Album mit doppeltem Boden, das dabei einmal zu oft um die Ecke denkt.

© Dr. Chuck

UP

 

Puppetmastaz - The Break Up (Puppetmastaz/Discograph/Alive)

Ich war immer ein Freund der so einzigartigen Puppen Hip Hop-Formation Puppetmastaz. Wie der Titel des Albums bereits verrät, handelt es sich hier um das vorerst vermeintlich letzte Album der Muppet-Rapper. Und das ist zugleich eher eine Werkschau der einzelnen Mitglieder als Einzelrapper, als Solo-Puppetz. Mr. Maloke, Snuggles, Keyhole und Konsorten sind indes sicherlich auf einem ihrer üblichen Trips voller Selbstironie und doppelbödigem Humor der schrilleren Art. Denn es wäre doch schade, würde sich ein musikalisch qualitativ hochwertiges Projekt wie die Puppetmastaz tatsächlich ins nichts katapultieren. Gerade dieses neue, vermeintlich letzte Album sprüht vor Einfällen, einfach richtig runden, geilen Raps und einem Klangteppich, dem viele Rap-Konkurrenten noch immer sehnsüchtig hinterher produzieren. “The Break Up“ ist hoffentlich nur ein Make Up. Ansonsten würde ich die Puppetmastaz vermissen.

© Dr. Chuck

UP

 

Various- Django’s Spirit - A Tribute To Django Reinhardt (Trikont/Indigo)

Im Januar wäre der große Jazz-Gitarrist Django Reinhardt, zugleich als heimlicher König des so genannten Gypsy Swing bereits zu Lebzeiten als Ikone verehrt, 100 Jahre alt geworden. Ein kleines Highlight in der Flut von Neuveröffentlichungen, die sich um dieses Thema gruppieren ist “Django’s Spirit“ vom Münchener Trikont-Label. Die Kompilation offeriert 20 Stücke aus dem zeitgenössischen aber auch historischen Fundus an Django Reinhardt-Überarbeitungen von Grundverschiedenen Künstlern. So treffen wir hier neben Django Reinhardt selbst auf Acts aus Elektronischer Musik, aus Hip Hop, aus Jazz, aus Soul oder gar aus Zydeco (der SOUL TRAIN berichtete: ...weiter lesen›››). Und genau das gibt die Würze des hervorragenden Samplers, dessen Kern die abwechslungsreiche Wechselwirkung der einzelnen Songs ist. Coco Schumann oder Dotschy Reinhardt, mit der Django trotz des gleichen Namens nur entfernt verwandt ist, passen da genauso ins Bild wie der irische DJ Kormac oder die Garagen-Soul-Band Hoodoo Girl. Wie so oft spielt auch bei dieser Trikont-Veröffentlichung das drumherum eine wichtige Rolle. So kommt das dicke, zweisprachige Booklet mit einer Menge Infos zu allen Künstlern, Fotos sowie Liner Notes von Susie Reinhardt, die, ähnlich wie Dotschie, nur entfernt mit Django Reinhardt verwandt ist, die das Album veredeln und zu einer der besten Veröffentlichungen im Wendekreis der noch immer schwelenden Django Reinhardt-Hommage-Welle machen.

© Holger S. Jansen

UP

 

Husky Rescue - Ship Of Light (Catskills/Rough Trade)

Husky Rescue kommen aus Finnland und legen mit “Ship Of Light“ ihr drittes Studioalbum vor. Wie bei den beiden Alben zuvor überwiegt hier ein Songübergreifendes Sehnsuchtsgefühl, dass als Motor die Songs zwischen moderner Electronica und Einflüssen aus Club, Pop und Singer/Songwriter vorantreibt. Melancholie steht immer wieder auf der Waagschale, wenn es darum geht, die folkloristisch anmutende Stimme von Sängerin Reeta-Leena Korhola auf einer Art vorsichtig Clubtauglichen Bahn zu halten. Marko Nyberg (Bass), Miika Colliander (Gitarre), Ville Riippa (Keyboard) und Anssi Sopanen (Schlagzeug) schaffen dieses am Ende mit Bravur, obwohl während der zehn Titel auch immer wieder ein Gefühl von unterkühlter Ziellosigkeit ausgebreitet wird, das sich aber letztlich am Ende eines jeden Songs wieder zu einem halbwegs sinnvollen Ganzen zusammensetzt. Alles andere als Schwerelos, aber trotzdem auf ganz eigene Art leicht zugänglich. Musik, wie sie nur aus Finnland kommen kann.

© Dr. Chuck

UP

 

Various - While My Guitar Gently Weeps (Acoustic Music/Rough Trade)

Die Idee scheint zunächst mal abgedroschen. Wir nehmen uns 16 Beatles-Hits und legen sie im Akustik-Gitarren-Gewand neu auf. Doch so abgenutzt klingt das Ganze dann gar nicht. Im Gegenteil. Wenn auch der wahre “Aha“-Effekt ausbleibt, sind es doch die feineren Töne, die beim harmonischen Allerlei zwischen Peter Finger, Michael Fix, Eric Gombart, Sylvestre Planchais oder Francois Sciortino, um nur einige wenige zu nennen, angenehm auffallen. “Norwegian Wood“, “Fool On The Hill“, “Can’t Buy Me Love“, “Get Back“ oder “Strawberry Fields Forever” sind nur einige der Beatles-Hymnen, die hier eine sensibel eingespielte Wiederbelebung erfuhren. Die Tempi der Stücke bleiben dabei der Harmonie und der Melodie des Materials entsprechend gleichförmig, was den entspannten Anstrich des Projektes unterstreicht, gleichzeitig jedoch auch der makellosen Umsetzung durch einige der größten Gitarristen der Gegenwart Tribut zollt. Schön.

© Oliver Gross

UP

 

Dave Goodman - Side Of The Road (Acoustic Music/Rough Trade)

Noch ein Kanadier im Haus Acoustic Music. Und doch trennen die musikalischen Visionen des Dave Goodman die von Ryan LeBlanc fast Welten (hier geht's zur Besprechung des Ryan LeBlanc-Albums: ...weiter lesen›››). Obgleich beide Gitaristen mit großem Potential ausgestattet sind, folgt Goodman hier eher den verlässlichen Pfaden des Singer/Songwriters mit Folk-Ambition.  Eine sanfte, aber merkliche Spur Blues zieht sich wie ein roter Faden durch die zwölf Lieder des kleinen, sehr feinen Albums von Dave Goodman, der mittlerweile Bremen sein Zuhause nennt. Produziert hat Goodman das Werk selbst, auf dem er neben seinem zurückhaltenden Gitarrenspiel auch seine Stimme pointiert einsetzt und sich auch mal von der erdigen Blues- und Folk-Romantik treiben lässt. Ein kleines, leises Album, dass ganz sicher seine Freunde finden wird.

© Lex

UP

 

Martin Schmitt - Schmitt (Martin Schmitt/Hot Rock Records/New Music)

“Schmitt” ist bereits das zehnte Album des Münchener Komponisten, Pianisten und Entertainers Martin Schmitt. Wie sich diese drei Berufsfelder verbinden lassen, wird einem schon bei den ersten Takten des vorliegenden Albums klar. Hier finden sich humoristische, selbstironische Texte, die ganz ohne die allzu übliche Oberflächlichkeit auskommen, auf der anderen Seite aber auch nicht peinlich wirken: “Du liest gern Brecht, aber Harry Potter ist dein Held“ aus “Chamäleon“ spricht da Bände. Diese Texte legen sich über durchweg gradlinigen, melodischen Jazz, Swing, der spritzig und leichtfüßig wirkt wie eine frisch gepflückte Orange. Doch neben Jazz und Swing kommen hier auch Schmitts Vorliebe zu Soul und Singer/Songwriter an die Oberfläche. Alles egal, denn Schmitt selbst hält mit Stimme und Inhalt den Spannungsbogen kurzweilig in aufrechter Stellung. “Schmitt“ macht Spaß. Und das ist schon eine ganze Menge.

© Oliver Gross

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