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INTERVIEW

 

 

 

 

 

Aaron Neville - New Orleans Soul-Poesie

Aktuelles Album: Aaron Neville - I Know I’ve Been Changed (Tell It Records/EMI Gospel/EMI CMG/EMI)

 

 
 

Aaron Neville

 

Aaron Neville - New Orleans Soul-Poesie

Aktuelles Album: Aaron Neville - I Know I’ve Been Changed (Tell It Records/EMI Gospel/EMI CMG/EMI)

 

 

 

   

Aaron Neville - New Orleans Soul-Poesie

Aktuelles Album: Aaron Neville - I Know I’ve Been Changed (Tell It Records/EMI Gospel/EMI CMG/EMI)

 

Wenn es einen Musiker gibt, der weltweit mit New Orleans, mit dem musikalischen Herzen der leidgeprüften Musik-Hauptstadt des amerikanischen Südens identifiziert wird, ist es ohne wenn und aber Aaron Neville.

 

Der weltweit wohl wichtigste und populärste Botschafter New Orleansscher Musikkultur feiert dieses Jahr nicht nur sein 50jähriges Jubiläum als Sänger und Künstler (Solo und gemeinsam mit seinen Neville Brothers) – er veröffentlicht auch ein brandneues Studioalbum, dass seine Wurzeln ganz im Auge des Katrina-Hurricanes 2005 hat.

 

“I Know I’ve Been Changed“ lautet der Titel des neuen Werkes, dass Aaron mit keinem Geringeren als Joe Henry produziert hat – einem der wohl routiniertesten, dabei zugleich wegweisendsten Vertreter von schwarzer, amerikanischer Musik jeglicher Couleur – von Blues über Rock und Soul und Funk bis zu Jazz und Gospel. Auch der SOUL TRAIN berichtete bereits über den großen Joe Henry, der zuletzt unter anderem mit der einzigartigen Bettye LaVette zusammen arbeitete (...weiter lesen›››).

 

“Viel davon ist im Keller von Joe Henrys Haus in Los Angeles entstanden.“ erzählt Aaron Neville im SOUL TRAIN-Interview über die Entstehung des Albums und führt aus: “Wir waren alle auf Tour und hatten nicht viel Zeit, haben deshalb unser ganzes Herzblut in die Sache gesteckt und das Album in nur fünf Tagen aufgenommen.”

 

Doch trotz Profis wie Aaron Neville und besagtem Joe Henry und Albumgast Allen Toussaint, selbst New Orleans-Musiklegende, brauchte auch “I Know I’ve Been Changed“, dass einmal mehr eine Brücke zwischen den unterschiedlichsten Subströmungen schwarzer, amerikanischer Musikkultur wie Soul, Gospel, Blues, Country und Roots schlägt, einige Zeit, bevor sich das finale Dutzend Titel in ihrer vollen Pracht auf der CD wieder fand. Neville: “Joe und ich sprachen viel über das Album, schickten uns gegenseitig Nachrichten, E-Mails und hatten schließlich 40 Songs, die sich für das Album eignen würden, zusammen. Daraus kamen dann diese 12 Songs – eigentlich 13 wegen dieses Bonus-Tracks – die mich richtig berührten.”

 

Einmal mehr lobt Aaron Neville, der dieses Jahr gleichzeitig auch noch seinen 70. Geburtstag feiert, Joe Henry: “Ja, Joe Henry kann man trotz seines noch recht jungen Alters ruhig eine alte Seele nennen. Er war sehr cool. Allen (Toussaint), Joe und ich haben das Album Old School gemacht – alle zusammen ins Studio und los geht’s. So kennen wir das.”

 

Aaron Neville war nie dieser Künstler, der alle paar Monate ein neues Album herausbrachte. Ruhe und Beständigkeit sind ihm viel wichtiger und selbstverständlicher. Gerade seine teils gigantischen Erfolge der späten Achtziger Jahre, die fast magisch auch Pop in die Nevillesche Masse aus klassischem Blues, Gospel, Soul und Rhythm and Blues zuließ, sprechen da Bände.

 

Einen Großteil dieser Selbstverständlichkeit verdankt er sicher auch seiner unverwechselbaren Falsetto-Stimme, diesem fast Angsteinflössend gutem Vibrato, dass er stets seinen Produktionen verlieh. “Ja, ich weiß, was ich kann und was nicht.“ gibt Neville selbstbewusst zu und führt aus: “Bevor ich etwas einsinge, habe ich mich bereits viele Wochen vorher damit beschäftigt - mein Geist ist auf die Sache eingeschossen - und wenn ich dann ins Studio gehe, bin ich perfektionistisch genau auf diese Aufnahme vorbereitet. Ich gehe in Studio, rolle meine Ärmel hoch und sage: “Dann wollen wir mal!“, und los geht’s!”

 

Dass die eigentliche Kopfarbeit am Album bereits mit Hurricane Katrina, bei dem auch Aaron Nevilles Zuhause völlig zerstört wurde, begann, ist dabei deutlich mehr als eine Fußnote. Neville: “Seit Hurricane Katrina damals habe ich bereits Songs ausgewählt, die mir wichtig waren. Besonders die ganzen Sam Cooke-Sachen. “I Am A Pilgrim“ beispielsweise von Sam Cooke & The Soul Stirrers war für mich als Song des neuen Albums von Anfang an klar, denn ich mochte diese Country-Art des Songs, und wollte das so auch selbst umsetzen.”

 

Auch ein urtypisches Phänomen des charismatischen, körperlich extrem fitten Urgesteins Aaron Neville, wieder zwei vermeintlich weit auseinander liegende Musikströmungen, hier Soul und Country, in ein und dieselbe Waagschale zu werfen. Und doch, vermutlich gerade deswegen, kann sich das erdige, ehrliche Album wie bei Aaron Neville üblich, bis in die Haarspitzen hören lassen: “Ich bin sehr glücklich mit dem Album.“ sagt Aaron einmal mehr selbstbewusst bis ins Mark über “I Know I’ve Been Changed“. Mehr noch: “Ich höre es sogar immer, wenn ich mein Work Out mache. Dann weiß ich am Ende genau, dass ich 47 Minuten Work Out hatte, wenn das Album einmal durchgelaufen ist.” (lacht)

 

Wie er denn gerade die Welt nach Katrina sehe, insbesondere in Bezug auf die Entwicklung der Musikindustrie, in der Songs nicht mehr mit einem Produkt – einer CD oder einer Schallplatte – in Verbindung gebracht werden, sondern nur noch namenlose Dateien auf Handys oder Computern sind, will ich wissen, auch mit einem vorsichtigen, respektvollen Augenmerk auf sein Alter: “Ja, das ist schon eine seltsam Welt, in der wir leben. Alles was man machen kann, ist, damit umzugehen, damit zu arbeiten, einfach machen, was man machen möchte. Ich für meinen Teil mache Musik, weil ich es liebe. Ich bin froh, dass ich in der Lage bin, das zu tun, was ich liebe. Dafür muss ich dankbar sein. Als ich angefangen habe, konntest du dir einen Song anhören und dir beispielsweise genau den Bassspieler vorstellen. Heutzutage kann man das nicht mehr, denn die Musik, die man gerade hört, ist wohlmöglich komplett am Keyboard entstanden.”

 

Wie vielschichtig Aaron Neville nicht nur auf seinem neuen Werk ist, lässt sich an seinem immensen Arbeitspensum, seinen unzähligen Konzerten und vor allen Dingen an seinen weiteren Plänen ablesen: “Ich stecke gerade mitten in den Vorbereitungen für dein Doo Wop-Album. Tatsächlich komme ich jetzt gerade vom Studio zurück, wo wir bereits mit der Arbeit daran angefangen haben. Das ist was, dass ich schon eine lange Zeit machen wollte. Ich bin mit Gospel, mit Doo Wop, mit Cowboys und all dem aufgewachsen. Doo Wop war immer so etwas wie Medizin für mich.”

 

Eine Sache gibt es zum Abschluss unseres SOUL TRAIN-Interviews aber noch, die Aaron neben seiner Liebe zur Musik, insbesondere zur Musik seiner Heimat New Orleans, zwingend am Herzen liegt – die Poesie. Aaron Neville dazu: “Ich habe gerade ein Buch mit Poesie veröffentlicht, “I Am A Song“. Darüber kann man auf meiner Homepage www.aaronneville.com mehr finden. Ab und zu stelle ich eines meiner Gedichte auf die Seite…”

 

© Michael Arens

 

 

Aaron Neville

 

 

 

 

Aktuelles Album:

Aaron Neville -

I Know I’ve Been Changed

(Tell It Records/

EMI Gospel/EMI CMG/EMI)

 

 

 
   

 

 
   

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