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INTERVIEW

 

 

 

 

 

DJ Cam - Original Score by Laurent Daumail

Aktuelles Album: DJ Cam - Seven (Inflamable/!K7/Alive)

 

 
 
 

Laurent Daumail alias DJ Cam

 

DJ Cam - Original Score by Laurent Daumail

Aktuelles Album: DJ Cam - Seven (Inflamable/!K7/Alive)

 

 

 

   

DJ Cam - Original Score by Laurent Daumail

Aktuelles Album: DJ Cam - Seven (Inflamable/!K7/Alive)

 

Laurent Daumail lautet der richtige Name des in 1973 in Paris geborenen DJ Cam. Seit den frühen Neunziger Jahren macht Daumail nun unter seinem Alter Ego als Produzent, Remixer, DJ und last but not least Künstler von sich reden.

 

Dabei hat DJ Cam seit seinen ersten Gehversuchen seinen eigenen Stil immer weiter perfektioniert: Den Kern seiner Musik mit allem Herzblut in Soulgefühl lagernd, positionierte sich Cam mit einer Mixtur aus elektronisch getriebener Musik, die auf jenes Soul-Gefühl gerne dunkle Beats, schwere Grooves und Beatbasteleien mit mitunter leicht experimentellem und instrumentalem Anstrich setzt.

 

Dass Cam, der in Los Angeles seine Wahlheimat gefunden hat, seinen Sound nach Meisterwerken wie dem Neunziger Jahre-Meilenstein-Album “Substances“ oder innovativen Alben aus dem äußeren Verteidigungsring des Soul mit seinem langjährigen Wegbegleiter Alexandre Tassel oder seinem Protégé Inlove (der SOUL TRAIN berichtete: ...weiter lesen›››) immer weiter in eigene musikalische Sphären driften lassen würde, ist da nur verständlich.

 

So kommt sein neues Album “Seven“ gleich als ganzheitliches Kunstwerk, dass neben seiner Musik auch seine zweite große Leidenschaft, die Fotografie, mit in die Waagschale wirft – die gesamte Fotostrecke des sehr stimmig gestalteten Albums wurde von DJ Cam höchstpersönlich eingefangen.

 

Und da ist noch mehr: tatsächlich bilden die Fotos in Einklang mit der mitunter fast hypnotischen Musik von “Seven“ eine natürlich verschmolzene Einheit, die erst richtig zur Geltung kommt, wenn man sich mit der Materie und dem Zeitgeist des Beatbastel-Phänomens DJ Cam befasst.

 

Das widerrum erklärt, warum Cam in den letzten Jahren seine Arbeiten immer mehr auch in Richtung Filmmusik gestreut hat – “Seven“ klingt gar wie ein imaginärer Film, der so natürlich  nur als Kopfkino existiert.

 

Als Gäste unterstützen eben jene Inlove, sowie Nicolette und Chris James als auch jener Alexandre Tassel das hervorragende, unglaublich atmosphärische Album, dass seine ganze Schönheit jedoch erst nach mehrmaligem Hören und einem offenen Ohr und Herzen für neue Wege in Sachen innovativer Musik im Zeichen von Black, Club und Groove entfalten kann.

 

Laurent Daumail alias DJ Cam nahm sich die Zeit, dem SOUL TRAIN die Hintergründe, das Konzept von “Seven“ und seine Sichtweise auf die Kunst im Allgemeinen darzulegen…

 

 

Michael Arens: “Lass uns mal am anderen Ende deines Spektrums als Künstler beginnen: Du hast die Fotos vom Cover deines neuen Albums “Seven“ selbst geschossen und bist schon länger als Fotograf unterwegs.“

 

DJ Cam: “Ja, das ist richtig. Ich arbeite gerade an meiner ersten Ausstellung und vielleicht sogar an einem Buch…“

 

Michael Arens: “Welche Rolle spielt denn dann tatsächlich noch die Musik in deinem Leben?“

 

DJ Cam: “Das eine ist nicht wichtiger als das andere. Ich habe ja immer schon mit Design gearbeitet, habe seit meinen Anfängen meine eigenen Plattencover designt. Heute ist es eher eine Vermischung dieser beiden Sachen, der Musik und dem Fotografieren. Zwischen Musik und einem Foto gibt es ja schon eine Verbindung… Ich liebe einfach Fotografieren, mache auch gerade Sound Design für verschiedene Firmen. So versuche ich, möglichst vielfältig zu sein und diese Dinge zu verbinden.“

 

Michael Arens: “Du scheinst ja ein echtes Arbeitstier zu sein. Bei einem genaueren Blick in die Infos zum neuen Album ist mir aufgefallen, dass Du das ganze Ding praktisch im Alleingang geschrieben, konzipiert, produziert, abgemischt hast…“

 

DJ Cam: “Ja, dabei ist meine Arbeitsweise durchaus unterschiedlich. Manchmal habe ich Erinnerungen von Reisen, die ich in meine Arbeiten einarbeite, Erinnerungen von Landschaften, die dann meine Musik beeinflussen, die dann widerrum meine Fotografien beeinflusst, und umgekehrt. Das spielt alles zusammen – ein Bild, Musik, ein Film…“

 

Michael Arens: “…ein Film, dessen Soundtrack dein neues Album “Seven“ sein könnte!“

 

DJ Cam: “Exakt. Das war auch mein Ziel. Das Musikbusiness ist so seltsam geworden, es geht nur noch um einzelne Stücke. Ich wollte mit “Seven“ das Konzept eines kompletten Albums wieder zurück bringen, mit einem Anfang, einer Mitte und einem Ende, wie eine Reise, ein Ausflug. Es ist sehr hart, heutzutage noch ECHTE Alben zu finden. Alben sind heute allzu oft Sammlungen einzelner Singles, da gibt es oft keine echte Idee. Weißt Du, es ist übrigens sehr interessant, wie ich Musik schreibe…“

 

Michael Arens: “Oh ja? Wie schreibst Du also Musik?“

 

DJ Cam: “Ich schreibe Musik ganz ordentlich auf Papier, richtig Old School. Nicht die Noten, aber die konkrete Songstruktur des Liedes. Ich schreibe auf, wo genau die Beats hinkommen, wo der Bass hin soll, welche Art Song es werden soll… Wie gesagt, es sind keine Noten, es ist eher eine Art Skizze, wie der Song später werden soll. Und wenn ich dann im Studio bin, weiß ich sehr präzise, wohin ich gehen will.“

 

Michael Arens: Alexandre Tassel, mit dem du seit vielen Jahren zusammenarbeitest, und mit dem Du einige deiner besten Arbeiten abgeliefert hast, war auch bei “Seven“ wieder dabei und hat sicher dafür gesorgt, dass eben dieses Gefühl eines Albums mit Konzept - eines Konzeptalbums eben - zustande kam. Wie genau funktioniert eure gemeinsame Arbeit und eure Dynamik in Sachen Musik im Studio?“

 

DJ Cam: “Wir haben etwa 2000 angefangen, zusammen zu arbeiten. Er war ursprünglich der Trompeter meiner Live-Band. Er ist ein waschechter Musiker, kann fast jedes Instrument spielen. Er ist wie meine rechte Hand, übernimmt viele Arrangements, Streicher und so weiter. Er kann mir immer Tips geben, was den Sound, die Instrumentierung oder die Freshness meiner Musik betrifft.“

 

Michael Arens: “Ich freue mich ebenfalls sehr, wieder etwas von Inlove auf “Seven“ zu hören!“

 

DJ Cam: “Ja. Wir arbeiten gerade an neuen Tracks! Es wird ein komplett neues Projekt… Wir arbeiten einfach eine Menge zusammen. Was ihre Mitarbeit bei “Seven“ betrifft, war es von Anfang an mein Ziel, sie mit an Bord zu haben.“

 

Michael Arens: “Lass uns bezüglich deines neuen Albums mal ins Detail gehen. Es gibt dort mindestens einen Song, der mich extrem stark an Jean-Michel Jarre erinnert: “Dreamcatcher“…“

 

DJ Cam: (lacht) “Das ist witzig, denn der erste Mensch, der mir das gesagt hat, war Alex (Alexandre Tassel). Als ich klein war, in den Siebzigern, war ich ein großer Fan von Jean-Michael Jarre, denn er war einer der großen Pioniere. Synthesizer, Drum Machines und so weiter. Aber heute, wenn du in Frankreich über ihn sprichst, hat das immer etwas sehr Altmodisches…“

 

Michael Arens: “Kann ich sehr gut nachvollziehen. Dass muss mit seinem Vater, Maurice Jarre, noch viel schlimmer sein…“

 

DJ Cam: “Ja. Ich mag auch seine, Jean-Michels, letzten Alben nicht so sehr…“

 

Michael Arens: “Zurück zu den kleinen, feinen Details von “Seven“. Mir ist aufgefallen, dass du beim Titelsong “Seven“ das Gitarrensample von “The Power Of Love“ von Frankie Goes To Hollywood benutzt hast. Korrekt?“

 

DJ Cam: (lacht) “Ja, das stimmt. Ich war eigentlich nie ein Fan von Frankie Goes To Hollywood, und er Sound ist eigentlich auch sehr weit entfernt von allem, was ich mache, aber es war einfach lustig für mich, etwas zu benutzen, was für mich total anders ist.“

 

Michael Arens: “Gutes Thema. Dein neues Album bewegt sich deutlich weg vom Stil deiner bisherigen Arbeit, von dieser Club- und Groove-Attitüde. War das Absicht?“

 

DJ Cam: “Ja! Wie gesagt schreibe ich alles vorher auf, habe das komplette Album in meinem Kopf, bevor ich das Studio betrete. Alles liegt sehr klar vor mir. Bei zwei oder drei Tracks nehme ich am Ende nur noch kleine Änderungen vor, und das war’s. Ich brauche die Abcwechslung…“

 

Michael Arens: “…und lebst deshalb auch vermutlich in deiner Wahlheimat Los Angeles?!“

 

DJ Cam: “Genau. Ich liebe meine Heimat Paris, aber Los Angeles ist zusätzlich die Entertainment-Hauptstadt der Welt. Eines meiner Ziele ist es, einen echten Soundtrack für einen großen Film zu machen. Es wird zwar immer wieder Musik von mir für TV-Serien und diverse Filme benutzt, aber ich möchte einmal einen kompletten Original Film-Score machen. Und dafür musst du einfach in L.A. leben…“

 

Michael Arens: “Klingt deshalb “Seven“ wie ein Soundtrack zu einem Film?“

 

DJ Cam: “Exakt. Ich habe mit dem Album auch versucht, den Leuten zu zeigen, dass ich das drauf habe!“

 

Michael Arens: “Laurent - gibt es irgendwas, was dir bezüglich deines Albums sehr am Herzen liegt, etwas, dass ich den Lesern des SOUL TRAIN unbedingt mit auf den Weg geben sollte?“

 

DJ Cam: “Sie müssen sich das Album von Anfang bis zum Ende anhören, es macht nur als Ganzes Sinn! Das ist gerade in der heutigen Zeit besonders wichtig. Es ist sehr wichtig, mit der Musik durch das GANZE Album Kontakt aufzunehmen, indem man es von Anfang bis Ende hört. Die Menschen nehmen sich heute kaum noch Zeit, sich Musik richtig anzuhören…“

 

© Michael Arens

 

 

Laurent Daumail alias DJ Cam

 

 

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Aktuelles Album:

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