CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

George Duke - DreamWeaver (BPM Records/Heads Up/Concord Music Group/In-Akustik)

George Duke - DreamWeaver (BPM Records/Heads Up/Concord Music Group/In-Akustik)

Am 5. August verstarb im Alter von nur 67 Jahren mit George Duke eines der ganz großen Idole des Soul, des Funk, des Jazz und der Latin Music. Der SOUL TRAIN berichtete immer wieder über den Mann am Piano, am Keyboard, mit der wunderbar süffisanten Karamellstimme und dem Funk im Blut: ...weiter lesen›››  (George Duke-Interview), ...weiter lesen››› (George Duke-Déjà-vu-Albumbesprechung), ...weiter lesen››› (Cherry Red Records-Reissue-Kolumne mit diversen George Duke-Alben als Wiederveröffentlichung)

Der Ausnahmemusiker produzierte seine ersten Platten bereits in der zweiten Hälfte der Sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts und war fast 50 Jahre lang (!) eine Inspiration und eine verlässliche Bank wenn es daran ging, souverän produzierter Soul-, Funk-, Latin- und Jazzmusik diesen kleinen Deut Mehr zu verpassen, aus einer guten Produktion eine Herausragende zu machen.

Das Output Dukes, der erst im letzten Jahr seine Frau Corine nach 40 gemeinsamen Jahren an Krebs verlor und unter chronischer lymphatischer Leukämie litt, war immens und stellt die meisten Ikonen und Kollegen der Black Music-Zunft, egal ob Komponist, Musiker, Produzent, Arrangeur oder schlicht Ideengeber, was George Duke alles in Personalunion darstellte, in den Schatten.

Sein Vermächtnis ist zugleich auch sein letztes Album, “DreamWeaver“, das kuzr vor seinem Tod bei seinem eigenen Label BPM Records erschienen ist und in Deutschland über den In-Akustik-Vertrieb bezogen werden kann, dass, als hätte George geahnt, dass es sein letztes Album werden wird, ein letztes mal beispielhaft und sozusagen retrospektiv und respektvoll jene Schnittmenge präsentiert, die seine Musik seit jeher ausgemacht hat: Soul, Funk, Jazz und Latin.

Wie immer hat George Duke auch auf “DreamWeaver“ seine Songs selbst geschrieben, orchestriert, arrangiert und produziert. Auch die Liste der vorhandenen Gäste des 15 Titel langen, wunderbar ausgewogenen Black Music-Wunderwerks, dass auch in den Tempi volle Punktzahl erreicht, ist unmissverständlicher Ausdruck für den Status, den George Duke im weltweiten Black Music-Firmament innehat: Bassist Stanley Clarke, Trompeter Michael Patches Stewart, Sängerin Terry Dexter, Saxofonist Everette Harp, Trompeter Gary Grant, Soul-Chanteuse Rachelle Ferrell, Donny Hathaways Tochter Lalah Hathaway, Gospel-Legende BeBe Winans, Eighties Soul-Ikonen Jeffrey Osbourne und Freddie Jackson, Gitarrist Paul Jackson Jr., Perkussionist Lenny Castro und sogar die posthume, schmerzlich vermisste Blue Eyed Soul-Legende Teena Marie (der SOUL TRAIN berichtete unzählige male über alle genannten) sind nur einige wenige der Namen, die “DreamWeaver“ so speziell und irgendwie magisch haben werden lassen.

Fast scheint es so, als habe George Duke noch einmal alle jene oder doch zumindest einen Querschnitt dieser Menschen um sich versammeln wollen, denen er in den fast fünf Dekaden seines Schaffens Wege ebnete, Alben auf den Leib schneiderte oder einfach als Produzent, Musiker oder Mensch unter die Arme griff.

Dass das Album dann auch noch seiner schmerzlich vermissten Frau Corine Duke gewidmet ist (das Duett mit seinem einstigen Protegé Rachelle Ferrell “Missing You“ ist noch einmal ein spezieller Abschiedsgruss), macht das durchaus emotionale und einmal mehr musikalisch unschlagbar gute und schöne “DreamWeaver“ des großartigen George Duke zu einem sehr besonderen Album.

““Happy Trails“ till we meet again“ schreibt George als letzte Widmung seiner Frau ins Booklet. Diesem Gruß schließt sich der SOUL TRAIN uneingeschränkt an. George Duke ist uns allen in der Redaktion als extrem bodenständiger, unglaublich netter und Humorliebender Zeitgenosse mit hohen moralischen Werten in Erinnerung. Mit ihm verliert die Black Music-Welt einen seiner ganz Großen!

© Michael Arens

George Duke

George Duke -

DreamWeaver

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