CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Cibelle - Unbinding (Crammed Discs/Indigo/PIAS)

Cibelle - Unbinding (Crammed Discs/Indigo/PIAS)

Die brasilianische Sängerin Cibelle hat ihre Wurzeln eigentlich in Musik mit Singer/Songwriter-Qualitäten, in Folk, Jazz und Soul und experimentelleren Aspekten zeitgenössischer Musikkultur.

Gerade letzteres brachte ihr in ihren ersten drei Alben den Ruf einer unberechenbaren Vertreterin von populärer Musik ein, die sich mit jedem Album irgendwie neu erfindet - der SOUL TRAIN berichtete: (...weiter lesen›››)

"Unbinding", ihr mittlerweile viertes Album, macht da keinen Unterschied und bändelt dieses mal mehr als auf jedem anderen Album mit den Clubtauglicheren Aspekten von Electronica an.

Was ihre Musik jedoch ebenfalls stets auszeichnete ist ihr durchweg professioneller Umgang mit dem Material, was sich auch am Neuling zeigt. Kein Beat scheint deplaziert, keine Linksdrehung im Groove verfehlt ihr Ziel, kein strukturelles Beatgebastel könnte ohne das vorherige oder das Nächste existieren.

So entsteht auf den zehn Stücken von "Unbinding" ein eigenes Klangfirmament, dass faszinierender Weise Freunde von Experimenteller Musik und Jazz ebenso an einen Tisch bringt wie Techno-Nerds und Minimal-Freaks und Liebhaber von Soul-Arrangements und knackigen Hip Hop-Breaks. Und Anhänger von Folk und wohltemperierten Singer/Songwriter-Eigenschaften und einer herausragenden Stimme liegen bei Cibelle sowieso direkt am Puls des Geschehens.

"Unbinding", der neue Longplayer von Ausnahmemusikerin Cibelle, ist ebenso unberechenbar wie unwiderstehlich - als träfen sich Billie Holiday, Annie Lennox, Kate Bush, Madonna, Robyn und die unvergessene Cesária Évora mit (Hand aufs Herz - wer erinnert sich noch?) Anne Clark, um unter der Regie von Jazzanova eine Hommage an die elektronische Musik grundsätzlich auf ein Album zu bannen.

Siehe dazu auch: Juana Molina - Wed21 (...weiter lesen›››)

© Dominique Dombert-Pelletier

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