MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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SOUL TRAIN-INTERVIEW

 

 

 

 

 

 

Sheila E. - Black Music Ikone

Aktuelles Album: Sheila E. - Icon (Stilettoflats Records/Moosicus Records/Indigo)

 

 
 

Sheila E.

 

Aktuelles Album: Sheila E. - Icon (Stilettoflats Records/Moosicus Records/Indigo)

 

 

 

   

Sheila E. - Black Music Ikone

Aktuelles Album: Sheila E. - Icon (Stilettoflats Records/Moosicus Records/Indigo)

 

Sheila Cecelia Escovedo alias Sheila E. ist in jeder Hinsicht etwas Besonderes. Die Tochter von Latin-Legende Pete Escovedo (der SOUL TRAIN berichtete: ...weiter lesen›››) und aktiver Teil der legendären Escovedo-Musikfamilie mit Sheila E.s Brüdern Juan und Peter Michael Escovedo sowie Coke, Alejandro, Javier, Bobby und Mario Escovedo, um nur die wichtigsten Namen zu nennen (nebenbei erwähnt ist Pete Escovedo auch der leibliche Vater von Lionel Richies Adoptivtochter, Ex-It-Girl Nicole Richie), stand bereits als kleines Kind mit ihrem Vater und dessen Band Azteca (der SOUL TRAIN berichtete) auf der Bühne.

 

Die Schlagzeugerin, Perkussionistin, Sängerin, Songschreiberin und Vollblutmusikerin hatte ihre erfolgreichste Zeit in den Achtziger Jahren, in denen sie sich dem Musiktross um Prince, damals ebenfalls auf dem Siedepunkt seiner Karriere, anschloss und mit ihm drei ihrer erfolgreichsten Alben mit weltweiten Megahits wie "The Glamorous Life", "The Belle Of St.Mark" (beide 1984) und schließlich "A Love Bizarre" (1985) produzierte.

 

Nach diesen ersten drei Alben ("The Glamorous Life" 1984, "Romance 1600" 1985 sowie "Sheila E." 1987), deren Sound, der zwischen Soul, Funk, Jazz und dem umtriebigen und unverwechselbaren Dancefloor-Vibe von Ziehvater Prince lag, bis heute ein unvergessener und unverkennbarer ist, war erst einmal Pause.

 

Zwischen 1991 und 2001 produzierte Sheila E. lediglich drei weitere Alben ("Sex Cymbal" 1991, "Writes Of Passage" 2000 sowie "Heaven" 2001), die jedoch gerade kommerziell wenig überzeugten, sondern sich vielmehr zurückbesonnen auf die Musikerin Sheila E., die ihre Perkussionskünste auf allen drei Sets mehr und mehr in den Vordergrund rückte.

 

Ganz nebenbei stand Sheila E. in dieser Zeit immer wieder mit diversen Familienmitgliedern auf der Bühne, tourte mit Prince und der Ringo Starr All Star Band, stand mit Größen wie dem unvergessenen George Duke (...weiter lesen›››) oder Billy Cobham, Gloria Estefan, Patti LaBelle, Fleetwood Mac-Stimme Stevie Nicks, Natalie Cole, Herbie Hancock, Stevie Wonder, Babyface oder aber Marvin Gaye, den sie auf seiner letzten Welttournee begleitete, im Studio oder eben auf der Bühne (der SOUL TRAIN berichtete bereits unzählige male über alle genannten).

 

Ganz nebenbei schrieb sie lange an ihrer demnächst erscheinenden Autobiografie, machte sich einen Namen als Musical Director unzähliger Veranstaltungen, angefangen bei der Verleihung diverser Awards wie etwa den Latin Grammy Awards oder sogar der Oscar-Verleihung oder gar bei den olympischen Sommerspielen und war in zahllose Musikprojekte involviert und engagierte sich ganz nebenbei als Mitgründerin und Vorsitzende bei der Elevate Hope Foundation, die sich um die Opfer von Kindesmissbrauch kümmert.

 

Ein Vollzeitjob also, der es Sheila E. erst über eine ganze Dekade nach ihrem letzten Album nun erlaubt, ein nagelneues Studioalbum mit dem wegweisenden Titel "Icon" (Stilettoflats Records/Moosicus Records/Indigo) (zum Albumtitel später Mehr) zu veröffentlichen.

 

Der Longplayer bewegt sich stilistisch in genau dem Umfeld, das Frau Escovedo im Verlauf ihrer Karriere immer wieder als Wohlfühlzone auserkoren hat: Soul, Funk, Jazz und Lateinamerikanische Rhythmen jeglicher Couleur - Black Music eben - der Stoff, aus dem auch der SOUL TRAIN gemacht ist.

 

Dabei achtete Sheila E. bei "Icon" (der Albumtitel ist Programm und zeigt den Status, den sie im weit verzweigten Black Music-Firmament genießt) auch als Produzentin darauf, das Album abwechslungsreich und kurzweilig werden zu lassen. Durchdrückende RnB-Beats gibt es hier ebenso wie lateinamerikanische Liebeserklärungen an ihr Steckenpferd Perkussion, ja sogar Querverweise auf modernste Electronica-Beats werden hier in den Spitzen verarbeitet, freilich nie, ohne eine Art durchgehende Soul-Präsenz mit deutlichen  Vortrieb zu bewirtschaften.

 

Prominente Gäste aus der gesamten Black Music-Welt finden sich auf Sheila E.s "Icon" zu Hauf: Musiklegende Prince gibt sich einmal mehr die Ehre, ebenso wie die heute fast vergessene Über-Rapperin M.C. Lyte, Soul- und RnB-Chanteuse Ledisi oder der langjährige Sheila E.-Wegbegleiter Bobby G. sind dabei - selbstredend um nur einige wenige zu nennen.

 

Neben der üblichen Fülle an am Album beteiligten Familienmitgliedern ist es aber auch Smooth Jazz-Saxofonist Eddie M., hierzulande praktisch unbekannt, der sich auf einem der akkurat und voluminös, zugleich erdig und ehrlich eingespielten Songs voller Charisma und Herzblut ein Stelldichein gibt.

 

Allerhöchste Zeit also für den SOUL TRAIN, Sheila E. zu fragen, warum es geschlagene zwölf Jahre gedauert hat, ein neues Album, und dann noch ein so umwerfendes und charmantes wie "Icon" zu veröffentlichen...

 

 

Michael Arens: ""Icon" klingt richtig gut, ein echtes Musiker-Album, von Musikern, für Musiker. Das Ding fühlt sich richtig gut an, dadurch irgendwie herrlich altmodisch, aber nicht altbacken..."

 

Sheila E.: "Danke. Ich mag das. Das war genau das Ding. Ich schrieb damals gerade an meiner Biografie, und dabei fielen mir immer wieder Passagen auf, von denen ich meinte, dass ich aus denen gut Songs machen könnte. Also kam die Idee in mir auf, dieses Album zu veröffentlichen, dass sozusagen den Spuren dieser Autobiografie folgt. Ich bin also mit meiner großartigen Band nach Oakland in die Bay Area (Kalifornien, USA, Anm. d. Verf.) ins Studio gegangen und habe das ganze Album binnen drei Tagen aufgenommen. Wir haben dann die Overdubs, die Bläser und alles weitere aufgenommen. Ich selbst war schließlich als letztes dran, meinen Part, Vocals und Perkussion, aufzunehmen. Aber du hast recht, es ist echte Musik. Ich zum Beispiel spiele auf jedem einzelnen Song Schlagzeug. Es fühlte sich einfach großartig an, mit der Band im Studio live zu spielen."

 

Michael Arens: "Deine Familie ist bei "Icon" auch wieder dabei..."

 

Sheila E.: "Ja, neben diversen Gästen wie Ledisi oder M.C. Lyte sind meine Mutter, mein Vater, meine Brüder und sogar mein Neffe J.A.I. "Tha Profit", der rappt, dabei. Und auf der Vinyl des Albums, dass übrigens auch ein komplett anderes Cover haben wird, wird es sogar drei Bonus Tracks geben, die es nicht auf der CD gibt. Es hat also alles eine Menge Spaß gemacht."

 

Michael Arens: "Eine familiäre Atmosphäre also. Hat das bei den Aufnahmen geholfen?"

 

Sheila E.: "Ich bin eine Künstlerin, die es liebt, Live zu spielen. Live ist einfach mein Ding. Und an diesen Aspekt wollte ich all die Leute, Hörer, erinnern, die denken, dass ich nicht mehr wirklich weiß, wie man Musik macht. Deshalb beginnt die CD auch mit diesem sehr privaten Conga-Solo, was schon ziemlich gewagt ist. Aber ich habe das aus genau dem Grund gemacht, den Leuten zu zeigen, dass es hier um echte Musik geht. Das Conga-Solo habe ich in einem Take eingespielt. Ich wollte nicht, dass es, egal wie ich spielte, ewig wiederholt wurde, sondern eben genau dieses Live-Gefühl kreieren, wo du ja auch mit den kleinen Aussetzern leben musst."

 

Michael Arens: "Reden wir über die letzten zwölf Jahre seit dem letzten Album. Ich war gerade mal im Internet, um ein wenig über dich zu recherchieren. Um es kurz zu machen: Ich bekomme alleine vom Lesen deines Arbeitspensums der letzten Dekade Kopfschmerzen!"

 

Sheila E.: (lacht) "Ja, und es wird wirklich nicht einfacher über die Jahre. Es ist eine Menge Zeit vergangen seit dem letzten Album, und es war eine menge Arbeit, aber jetzt bekomme ich all diese positive Rückmeldung zum Album. Leute wie Du möchten sich mit mir darüber unterhalten, und das fühlt sich einfach sehr gut an. Das Album spiegelt halt sehr gut wider, was und wer ich bin und was mich ausmacht. Die Musik ist ein wenig Old School, ein wenig von dem, was gerade angesagt ist, hat etwas Funk, etwas RnB, Latin und Soul... Ich singe, spiele Timbalis, Congas, Schlagzeug. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Ihr hier in Europa habt übrigens eine Sonderstellung: In den USA kommt das Album nicht vor März 2014 heraus!"

 

Michael Arens: "Warum das?"

 

Sheila E.:  "Das haben wir damals schon mit "The Glamorous Life" gemacht. Ich liebe Europa, und ich liebe es, dort Live zu spielen. Europa und die USA sind sehr verschieden. Ich möchte Amerika nicht runtermachen oder so was, aber ihr Europäer liebt Musik der Musik wegen. Wir Amerikaner dagegen beurteilen Musik viel zu oft nach anderen Kriterien, wie wir aussehen, was wir tragen, wie wir im Video aussehen usw. Im November kommen wir mit meiner Band zu einigen Live-Shows, danach geht's in den USA los, und im Sommer 2014 sind wir dann wieder zurück in Europa für weitere Live-Gigs."

 

Michael Arens: "Du hast wieder eine Menge beeindruckender Gäste auf deinem neuen Album. Bevor wir über Weltstars wie Prince sprechen, möchte ich dich nach dem Saxofonspieler Eddie M., der hierzulande praktisch unbekannt ist, und der seinerzeit in deiner und Princes Band gespielt hat, fragen. In "Old Skool" auf "Icon" klingt er super..."

 

Sheila E.: "Ja, Eddie startete gerade in den letzten Jahren wieder, in meiner Band zu spielen. Er nimmt übrigens gerade ein neues Solo-Album auf. Er ist dazu ein wunderbarer Freund. Was ich an Eddie aber wirklich liebe, ist, dass er genau wie ich ein Band-Player ist. Er und ich funktionieren am besten als Teil einer Band, und nicht Solo. Ich liebe es, in einer Band zu spielen. Meine Band schafft es erst, dass ich mich wie Sheila E. anhöre! Als ich im Studio an "Mona Lisa" vom neuen Album arbeitete, gab ich meiner Band den Song und sagte ihnen, sie sollen ins andere Studio gehen und den Song total umkrempeln. Ursprünglich sollte den Song Stevie Nicks (Fleetwood Mac, Anm. d. Verf.) singen, aber ihre Plattenfirma machte uns einen Strich durch die Rechnung..."

 

Michael Arens: "Dass es das heutzutage immer noch gibt..."

 

Sheila E.: "Ja, leider gibt es so etwas noch immer... Aber sicher wird es da in der Zukunft mal eine Zusammenarbeit geben."

 

Michael Arens: "Ein anderer Name auf dem Album, der mir förmlich ins Gesicht springt, ist M.C. Lyte, eine der besten Rapperinnen aller Zeiten!"

 

Sheila E.: "Das stimmt! Ich bin mit ihr befreundet, sie lebt nicht weit weg von mir. Ich habe sie einfach angerufen und sie war sofort dabei. Beim zweiten Take war bereits alles im Kasten. Sie hat einen unglaublichen Flow... Der Song ("Nasty Thang", Anm. d. Verf.) brauchte das einfach..."

 

Michael Arens: "Und dann ist da natürlich noch, von deinem Vater Pete als Escovedo-Galionsfigur einmal abgesehen, Prince. Wie geht's ihm - was macht er gerade? Wie war das mit seiner Arbeit an "Icon"?"

 

Sheila E.: "Ich weiß nicht, was er gerade macht, Ich habe ihn längere Zeit nicht gesehen. Wir haben den Song, "Leader Of The Band", bei ihm zu Hause in Minneapolis aufgenommen. Ich habe den Song dann mitgenommen und später bei mir im Studio fertig gemacht, habe alles neu abgemischt und zurechtgeschnitten, abgesehen von seinem Piano und seiner Stimme."

 

Michael Arens:  "Glaubst Du, dass Du ebenso einen Einfluss auf seine Karriere hattest, wie er auf deine?"

 

Sheila E.: "Absolut. Als er anfing, war ich schon dabei, und er verfolgte aufmerksam meine Karriere, und natürlich die Musik meiner Familie. Wir mögen die gleichen Künstler, darunter viele aus der Bay Area. Eine Menge großer Musiker kommen aus dieser Gegend..."

 

Michael Arens:  "...so wie Tower Of Power (der SOUL TRAIN berichtete, Anm. d. Verf.), die ich mir just in diesem Moment sehr gut mit dir auf einem Album vorstellen könnte. Wäre das eine Idee?"

 

Sheila E.: "Wir arbeiten bereits daran!"

 

Michael Arens:  "Du machst Witze?!"

 

Sheila E.: "Nein! Ich habe gerade einige Shows der Jungs als Vorband eröffnet... Wie gesagt - wir arbeiten bereits daran!"

 

Michael Arens: "Ich kann's kaum erwarten! Ein letzter Gedanke zu dir und deinem neuen, wunderbaren Album "Icon"?!"

 

Sheila E.: "Es gibt nächstes Jahr meine Autobiografie, ich starte eine Schuh-Linie, es liegen einige Dinge an. Die Tour, das Album... Es ist ja eine lange Zeit seit dem letzten Album vergangen. Ich habe das Album übrigens nicht selbst "Icon" genannt, die Fans haben sich den Titel gesucht, denn so werde ich von ihnen genannt!"

 

© Michael Arens

 

 

Sheila E.

 

 

 

 

Aktuelles Album:

Sheila E. - Icon

(Stilettoflats Records/

Moosicus Records/

Indigo)

 

 

   

 

 

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