ALBUM-BESPRECHUNG / ALBUM-REVIEW

Stephanie Lottermoser - Paris Songbook (Downhill Records/Galileo MC)

Stephanie Lottermoser - Paris Songbook (Downhill Records/Galileo MC) 

Das dritte Album der Münchener Saxofonistin Stephanie Lottermoser (der SOUL TRAIN berichtete: ...weiter lesen›››) dürfte zugleich auch ihr gefälligstes sein, welches zugleich noch mehr als seine Vorgänger Jazz Fusion als eigenes Antriebsaggregat anführt und keinen geringeren als Sänger und Gitarrist Torsten Goods, im SOUL TRAIN ebenfalls alles andere als ein Unbekannter (...weiter lesen›››), als Gast beherbergt.

Der Auszeichnung mit dem Bayerischen Kunstförderpreis, welche es ihr ermöglichte, ein halbes Jahr lang an der Pariser Cité International, des Arts zu studieren, hatte es Lottermoser zu verdanken, dass eben dieses "Paris Songbook" entstand - der Albumtitel spricht Bände.

Knackig, auch mal mit Elementen aus Funk liebäugelnd, den Strukturen aus Soul und gemäßigtem Pop nahe stehend bleibt Stephanie Lottermosers Saxofonspiel lebendig, bodenständig und glänzt mit pointierter Aufnahme des jeweiligen musikalischen Themas und erfrischend vorsichtigem Abwechslungsreichtum.

Die insgesamt 14 selbst komponierten Songs des wunderbar unterhaltsam gestalteten Albums mache einen schmalen, kurzweiligen Fuß und offerieren ehrenwerten Mainstream Jazz in einer Schnittmenge mit virtuosen, aber zurückhaltend eingesetzten Soli, berauschenden Latin Sounds, sphärischen Soul-Grooves und der durchweg bestehenden Magie von Jazz Fusion in all seiner Pracht - ob nun retrospektiv oder auf der Höhe der Jazz-Gegenwart.

"Paris Songbook" von Stephanie Lottermoser ist kurzweilig, atemberaubend atmosphärisch und glänzt mit seiner eigenen Komplexität die an keiner Stelle aufgesetzt, aufdringlich oder übertrieben aufwühlend wirkt - ein kleines, bescheiden wirkendes Wunderwerk an bedächtig und sauber durchstrukturierter Bodenhaftung im Wendekreis von Jazz Fusion, Mainstream Jazz, Soul und Funk - wunderbar.

© Holger S. Jansen

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