MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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INTERVIEW

 

 

 

 

 

Gerald Albright - RnB Flavour

Aktuelles Album: Gerald Albright - Pushing The Envelope (Heads Up/Concord Music Group/In-Akustik)

 

 
 

Gerald Albright

 

Gerald Albright - RnB Flavour

Aktuelles Album: Gerald Albright - Pushing The Envelope (Heads Up/Concord Music Group/In-Akustik)

 

 

 

   

Jazz ist ein weitläufiges Genre, in dem man schnell den stilistischen Überblick verlieren kann. Da gibt es BeBop, Free Jazz, zeitgenössischen Jazz, Smooth Jazz, Jazz Fusion… die Bandbreite ist schier endlos. Und die Grenzen sind stets fließend.

 

Wie fließend diese Grenzen sein können, belegt Bassist und Saxofonist Gerald Albright, sicher einer der ganz großen Saxofonisten und Jazz-Musiker unserer Zeit, immer wieder neu.

 

Jedes neue Albright-Album ist eine Offenbarung in Sachen, nennen wir es für den Moment mal so, melodischer und harmonischer Jazz. Stilistisch pendeln seine Alben zwischen zeitgenössischem Jazz, Smooth Jazz, Jazz Fusion und Soul und sagen viel aus über die Wandlungsfähigkeit des Künstlers, aber auch über den Menschen Gerald Albright, der in Nordamerika zu den Top 10 Saxofonisten und Jazz-Superstars gehört, und bereits gemeinsam mit Grover Washington Jr., Kenny G., David Sanborn und Dave Koz für Ex-Präsident Bill Clinton bei dessen Amtseinführung spielte.

 

“Pushing The Envelope“ lautet der bedeutungsschwangere Titel seines neuesten Albums, erschienen bei der Concord Music Group und in Deutschland über den In-Akustik-Vertrieb zu beziehen.

 

Alleine die Gästeliste des zehn Titel langen Werkes liest sich wie ein Who-Is-Who aus Jazz und Soul: Fred Wesley ist dabei (unser exklusives Interview mit Fred Wesley gibt es ebenfalls in dieser Ausgabe des SOUL TRAIN: ...weiter lesen›››), Earl Klugh oder George Duke, über den wir im SOUL TRAIN ebenfalls wiederholt berichteten.

 

Das Album bewegt sich dabei wie eh und je auf dem schmalen Grat, der uns zwischen zeitgenössischem Jazz und den anderen erwähnten Genres elegant und überaus unterhaltsam, mitunter auch nachdenklich, hinführt zum musikalischen Wesen Gerald Albrights – der reinen Spielfreude.

 

Höchste Zeit also für den SOUL TRAIN, Gerald Albright ausführlich nach seinem aktuellen Album “Pushing The Envelope“, das neben Jazz und Soul auch mit Funk und Latin liebäugelt, zu befragen…

 

 

Michael Arens: “Wie deine Alben zuvor bin ich extrem begeistert vom neuen Projekt “Pushing The Envelope“. Du schaffst es einmal mehr, Jazz zwar als roten Faden zu benutzen, zugleich aber auch meine so geliebten Genres Soul und Funk, aber auch Latin, mit einzuweben. Was genau war die Idee zum neuen Album?”

 

Gerald Albright: “Die Grundidee zu “Pushing The Enevelope” war, dass ich ein klares Statement abgeben wollte, dass ich eben nicht einfach ein Smooth Jazz-Künstler bin, sondern ein Künstler, der zeitgenössischen Jazz macht. Ich genieße Smooth Jazz seit Jahren, aber das ist einfach nicht, was ich mache. Meine Definition von zeitgenössischem Jazz ist, dass dieser einfach eine Menge mehr RnB-Flavour, eine Menge mehr Herz und Seele hat als Smooth Jazz. Und vor allen Dingen eine Menge mehr Ecken und Kanten. Ich denke, dass Smooth Jazz über die Jahre immer unidentifizierbarer geworden ist.”

 

Michael Arens: “Ich mochte deine Alben immer. Sie hatten dieses starke Soul-Gefühl, waren sehr unterhaltsam und schwammen nicht nur einfach im sonst üblichen Jazz/Soul-Einheitsbrei. Das ist bei “Pushing The Envelope“ zum Glück auch nicht anders. Wie würdest Du selbst das Gefühl des neuen Albums beschreiben?”

 

Gerald Albright: “Wenn ich das Gefühl von “Pushing The Envelope“ in einem Satz oder Wort beschreiben sollte, würde ich “No Limits“ sagen. Wir haben das Album sehr global gehalten. Wir haben südafrikanische Musik darauf, Latin, Funk…”

 

Michael Arens: “Deine Hommage an Michael Jackson, “Get On The Floor“, ist eines meiner Lieblings-Songs auf deinem neuen Album…”

 

Gerald Albright: “Ja, das ist auch eines meiner favorisierten Tracks des Albums. Seit ich sehr, sehr jung war, war ich Michael Jackson-Fan. Als ich damals von seinem Tod hörte, hat mich das sehr tief getroffen. Er war ein musikalisches Genie, das vor seiner Zeit gehen musste. Wie auch immer – er hinterließ uns ein große musikalische Hinterlassenschaft. Er hat beispielsweise die Türen für MTV und VH-1 weit aufgestoßen und deren Erfolg und die Möglichkeiten unzähliger anderer Künstler im Bezug auf diese beiden TV-Sender erst möglich gemacht. Er ist mit seinen eigenen Videos ja auch in völlig neue Sphären vorgedrungen. Immer, wenn er mit einem neuen Video herauskam, konnte man sich darauf verlassen, dass es bis dato nichts wie das gab! Seine Partnerschaft mit Quincy Jones, die so viele Jahre anhielt, war einfach unschlagbar. Er hat uns so viele großartige Songs gebracht; das wollte ich auf meinem Album einfach honorieren. Michael Jackson gab und gibt Künstlern wie mir die Zuversicht, dass man die Dinge vorantreiben kann, ausreizen kann - Pushing The Envelope eben - wenn man nur will.”

 

Michael Arens: “Und dann ist da noch “Bobo’s Groove“, deine Hommage an Willie Bobo (der im SOUL TRAIN vor noch gar nicht allzu langer Zeit mit der “Album des Monats“-Trophäe gekürt wurde: ...weiter lesen›››).”

 

Gerald Albright: “Bobo’s Groove“ ist ein ganz besonderer Song für mich. Ich kann auf eine Menge Jahre und eine Menge Menschen zurückblicken, mit denen ich in der Vergangenheit gearbeitet habe. Willie Bobo sticht dabei klar aus der Masse heraus. Er hat mir beigebracht, wie man Bass auf eine Latin-Art spielt. Ich habe vor vielen Jahren mit Willie Bass und später dann auch Saxophon gespielt. Das hat sehr viel Spaß gemacht. Musikalisch gesehen hat Willie mich damals sozusagen adoptiert. Wir sind sehr enge Freunde geworden. Er hat sich unglaublich viel Zeit genommen, mir zu lehren, wie man Latin Music spielt. Deshalb ist Latin auch heute noch stets ein Teil von dem, was ich musikalisch mache. Deshalb wollte ich ihm mit “Bobo’s Groove“ Tribut zollen.”

 

Michael Arens: “Du hast einmal mehr eine Vielzahl von faszinierenden Gästen auf deinem Album. Earl Klugh, George Duke (der SOUL TRAIN berichtete bereits mehrfach) oder Fred Wesley (unser exklusives Interview mit Fred Wesley gibt es in dieser Ausgabe des SOUL TRAIN: ...weiter lesen›››)…”

 

Gerald Albright: “Eigentlich waren alle Kollaborationen mit diesen Künstlern herausragend. Als ich zum Beispiel zum ersten mal eine Version von “What Would James Do?” hörte, kam für mich niemand anderes als Fred Wesley als Posaunist in Frage, denn nur er kreiert diesen nachdrücklichen Sound, der mir im Kopf herumschwirrte. Was Earl Klugh betrifft, waren wir zufällig gemeinsam auf einer Kreuzfahrt, und ich sagte ihm, dass ich einen Song für mein neues Album plane, dass auf ihn perfekt zugeschneidert sei. Sogar soweit, dass ich es schließlich “I Found The Klugh“ nannte. Da war er natürlich gerne dabei. Was George Duke betrifft, kann ich nur sagen, dass er immer da ist für mich. Wir kennen uns und unterstützen uns gegenseitig seit einigen Dekaden. Da war der Weg zu der gemeinsamen Arbeit auf diesem Album nicht weit.”

 

Michael Arens: “Der Albumtitel, diverse Songs wie etwa “The Road To Peace (A Prayer For Haiti)“ sowie deine kurzen, sehr prägnanten Liner Notes im CD-Booklet hinterlassen den Eindruck, dass Du dir große Sorgen um die Menschen und diesen Planeten machst…”

 

Gerald Albright: “Ja, danke, dass Du das bemerkst. Das Album soll definitiv ein globales Album sein. Es stimmt, ich bin besorgt um unseren Planeten. Sieht man sich beispielsweise die Katastrophe in Haiti an, denkt an all die Veränderungen im Wetter, all die Umweltkatastrophen, Erdbeben usw., dann kommt in dir das Gefühl hoch, dass du diese Welt verbessern willst. Mir wurde ein Geschenk gemacht - ich kann musizieren. Und Musik kann sehr wirksam sein. Sie bringt tatsächlich Menschen zusammen – weltweit! Und “Pushing The Envelope“ soll genau das erreichen - die Menschen zusammenbringen und ein Zusammengehörigkeitgefühl hervorrufen.”

 

Michael Arens: “Obwohl Du ein großartiger Bassist bist, bist Du besonders als Saxofonist populär und mittlerweile legendär. Wie ist dein Verhältnis zu dem Instrument, dem man nachsagt, es sei das Instrument, das der menschlichen Stimme am nächsten kommt?”

 

Gerald Albright: “Das stimmt tatsächlich. Ich habe immer wieder Menschen, die zu mir kommen und mir sagen, dass sie mein Instrument verstehen und sich damit identifizieren können. Menschen, die von meinem melodischen Ansatz lernen. Das ist natürlich ein Riesen-Kompliment. Ich glaube, dass ein Saxophon eine sehr starke Stimme für Soul-, Urban- und Smooth Jazz-Musik ist. Man muss einfach eine sehr eingängige, einzigartige Stimme haben, um aus der Masse herauszuragen. Wenn man beispielsweise einen Kirk Whalum-Song im Radio hört, kann man bereits nach zwei Tönen sagen, dass es ein Kirk Whalum-Song, dass es der Kirk Whalum-Sound ist. Und das können nur eine Handvoll Künstler. Viele Künstler kopieren einfach nur diesen oder jenen Künstler, was schade ist. Ich denke, wir als Künstler müssen innovativer sein und so einzigartig sein, dass man diesen Sound sozusagen in eine Marke umfunktionieren kann. Man hat einfach mehr Langlebigkeit, wenn man sein eigenes Markenzeichen, seine eigene Marke kreiert.”

 

© Michael Arens

 

 

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