MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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INTERVIEW

 

 

 

 

 

Rory Hoy / Freddy Fresh - BIG BEAT’s not Dead!

Aktuelles Album: Rory Hoy - Baby Likes It Phat! (Howlin’ Records)

 

 
 

Rory Hoy

 

Rory Hoy / Freddy Fresh - BIG BEAT’s not Dead!

Aktuelles Album: Rory Hoy - Baby Likes It Phat! (Howlin’ Records)

 

 

 

   

Als Rory Hoy 2008 sein erstes Solo-Album “Cosmic Child” veröffentlichte, war der SOUL TRAIN sofort Feuer und Flamme (hier geht’s zur Besprechung: ...weiter lesen›››). Denn der Mix aus elektronischer Musik mit einem Auge auf Clubtaugliche Attitüde und souligem Tiefgang machte nicht nur Sinn, sondern zugleich irrsinnigen Spaß. Und das, obwohl Hoy damals gerade mal 20 Jahre jung war.

 

Rory Hoy gelangte jedoch bereits davor durch seinen weltweit ausgezeichneten Film “Autism & Me“ zu erster, größerer Popularität und machte aus ihm einen viel versprechenden, stets innovativen und immer erfolgreicher werdenden neuen Stern am Electronica-Himmel.

 

Das zweite Album Hoys, der eine leichte Form des Autismus hat, “Standing On Dust“, entwickelte den einzigartigen, groovy Sound vom Erstlingswerk noch einmal weiter (der SOUL TRAIN berichtete ebenfalls: ...weiter lesen›››) und präsentierte Rory Hoy in einem immer greller strahlenden Licht, dass dem eines Superstars des, nennen wir es mal so, Groove-Genres immer näher kommt.

 

Vorangetrieben werden alle Rory Hoy-Produktionen (das gilt auch für seine zahlreichen zwischenzeitlichen Single- und Maxi-Veröffentlichungen) seit jenen Anfängen von keinem geringeren als Freddy Fresh, der Hoy auf seinem Label Howlin’ Records von Anfang an eine Plattform bot, sich und seine Visionen in Sachen elektronischer Musik mit Club-Attitüde umzusetzen. Das kommt natürlich nicht von ungefähr, ist doch Freddy Fresh selbst begehrter DJ und Herr über eingängige Beats und Scratches im Zeichen von Electronica & Co….

 

Als also angekündigt wurde, dass noch in diesem Jahr Rory Hoys drittes Studioalbum mit dem bezeichnenden Titel “Baby Likes It Phat!“, einmal mehr bei Freddy Freshs Howlin’ Records und erhältlich auf allen gängigen Download-Portalen wie Amazon, iTunes, Juno, Beatport, DJ Download oder Trackitdown, erscheinen würde, wurde es allerhöchste Zeit, dass sich der SOUL TRAIN einschaltet.

 

Jürgen Paulendorf übernahm die Aufgabe, dem einmal mehr als gelungenen Mix des neuen, dritten Rory Hoy-Longplayers mit seinem Herzen in Electronica und Clubtauglichkeit und mit dem Bauchgefühl in Versatzstücken aus Funk, Soul, Hip Hop, Chill Out/Lounge und Pop auf den Zahn zu fühlen. Gleichzeitig versetzt uns das neue Album zurück in die fast vergessene Welt des Big Beat. Einer heute fast vergessenen, vermeintlich kurzlebigen Unterart der elektronischen Musik der Neunziger Jahre. Dazu später mehr…

 

Und Rory Hoy, unter anderem auch als DJ mit eigener Radioshow unterwegs, ließ sich nicht lange bitten und stellte sich der Aufgabe, sich, seine Philosophie und sein neues Album ausführlich vorzustellen.

 

Ein Glücksgriff, dass es dem SOUL TRAIN zugleich gelang, auch Freddy Fresh, dessen Geschichte eng mit der Erfolgsgeschichte von Rory Hoy gerade in den letzten Jahren verbunden ist, ins Gespräch mit einbeziehen zu können…

 

 

Jürgen Paulendorf: “Glückwunsch zum neuen Album, Rory. Es ist eine gelungene Weiterentwicklung deines bisherigen Sounds, aber auch eine Stilgetreue, würdige Nachfolge zu deinen ersten beiden Alben aus 2008 und 2009. Wie kam es zum neuen Album “Baby Likes It Phat!“?”

 

Rory Hoy: “Nach den Erfolgen mit meinen ersten beiden Alben auf Howlin’ Records, “Cosmic Child” 2008 und “Standing On Dust” 2009 hatte ich eine Menge neuer Ideen. Da mein erstes Album eher chillige Sounds beinhaltete, und das zweite eher funky war, dachte ich mir, wäre es doch interessant, auf Album Nummer Drei diese beiden Stile miteinander zu verbinden und etwas neues mit in den Mix zu streuen und meine Möglichkeiten als Produzent etwas mehr darzustellen. Ich habe also die Stücke, einen nach dem anderen, an Freddy Fresh geschickt und er mochte glücklicher Weise alles, was ich ihm schickte. Wir haben dann gemeinsam die Playlist für das Album erarbeitet, ich habe das Cover entworfen und Freddy hat den Rest übernommen…”

 

Jürgen Paulendorf: “Woher kommt der Albumtitel?”

 

Rory Hoy: “Als ich am Titeltrack, “Baby Likes It Phat“, arbeitete, beschäftigte ich mich insbesondere mit Stimmlagen und Hooklines. Ich entwickelte dieses “Baby, Baby“-Ding für den Song, und da das Stück zugleich eine Hommage an den Big Beat der Neunziger Jahre ist, zu dessen Zeit man den Begriff “Phat“ für gut oder cool benutzte, war es, besonders, da der Track mein Lieblingsstück des Albums ist, kein weiter Weg mehr zum Albumtitel. Das korrespondiert übrigens auch sehr gut mit dem Coverfoto…”

 

Jürgen Paulendorf: “…das doch sicher eines von Dir ist?!”

 

Rory Hoy: “Stimmt. Ich hatte eine richtige Obsession mit diesem Foto von mir, das etwa aus dem Jahre 1990 stammt. Seit letztem Jahr wollte ich das Bild irgendwie in meine Arbeit einfließen lassen. Nachdem klar war, dass ich das Album “Baby Likes It Phat!“ nennen würde, fand ich es nur angebracht, das Foto als Cover zu verwenden. Ich mache ja sowieso das meiste Artwork für meine Sachen selbst…”

 

Jürgen Paulendorf: “Der Sound des neuen Albums ist einmal mehr voll von Anleihen und Inspirationen aus dem gesamten Groove-Kollektiv – elektronische Musik, Hip Hop, Funk, Pop, Soul…”

 

Rory Hoy: “Electronica meets Breaks meets Funk meets House meets Latin meets Big Beat meets Pop meets Turntablism meets Soul meets Downtempo meets Trip Hop meets Skiffle. Es ist hart, meine eigene Musik zu kategorisieren. In Großbritannien werde ich mit dem Begriff “Nu-Funk“ assoziiert. Oder “Superfunkyphatdope“…”

 

Freddy Fresh: “Rory ist sehr soulful und funky und hat ein Händchen dafür, Dinge auf die richtige Art und Weise zusammenzustellen und Emotionen in den Mix zu injizieren. Rory ist ein ECHTER Künstler im wahrsten Sinne des Wortes!”

 

Jürgen Paulendorf: “Rory, an einigen Punkten deiner Karriere, deinen Alben als auch deinem neuen Longplayer “Baby Likes It Phat!“ erinnert mich dein Sound an die gute alte RAH Band aus den Achtziger Jahren, nur eben neuer und doch wieder anders. “Morning Space Study“ vom neuen Album ist so ein Song…”

 

Rory Hoy: RAH Band war ein wenig vor meiner Zeit, ich bin ja erst 22 Jahre alt, aber ich bin ein Fan von Kraftwerk. Auch, wenn die ebenfalls vor meiner Zeit lagen. Dieser spezielle Track ist eher eine Hommage an DJ Shadow und seinen Sound.”

 

Jürgen Paulendorf: “Erzählt mir mehr von den Gästen auf “Baby Likes It Phat!“!”

 

Rory Hoy: “Ich wollte ein kommerzialisiertes, zeitgemäßes Album machen, und da es heute gerade in diesem Genre so Sitte ist, eine Menge Gäste zu haben, habe ich mich dieser Idee angeschlossen. DJ Angelo beispielsweise ist eine echte MySpace-Berühmtheit. Er ist Teil einer DJ-Fördergruppe und ein unglaublich guter DJ. Und da mein eigenes Talent für das Scratchen sehr begrenzt ist, passte das wunderbar. The Conductor Crucified (Rocky Williams) ist Freddy Freshs Schwiegersohn. Er ist ein unglaublich guter MC. Er war bereits auf meinem zweiten Album “Standing On Dust“ dabei.  Er macht auch eigene Projekte, schreibt unglaublich gute Texte und hat stets eine sehr tiefe Message…”

 

Freddy Fresh: “…The Conductor Crucified (Rocky Williams) ist ein sehr hart arbeitender, junger Vater, der einfach sehr viel Talent und Kreativität besitzt!”

 

Rory Hoy: Naomi ist eine Sängerin, die wir auf MySpace gefunden haben. Ich habe irgendwann ein Kommentar zu einem ihrer Songs hinterlassen, und sie hat mich prompt gefragt, ob wir eine Kollaboration machen. Ich hatte schnell einen entsprechenden Track fertig und sie sorgte zügig für die Vocals. Ich glaube, dass wir in weniger als einer Woche das Stück “You’re Here“ komplett fertig hatten. Nach dem Titeltrack ist das mein Lieblingsstück auf dem neuen Album! Ich hoffe, dass wir in der Zukunft noch öfters zusammen arbeiten werden!”

 

Jürgen Paulendorf: “Baby Likes It Phat!“ macht auf mich, wie deine Alben zuvor, einen überaus geschlossenen Eindruck. Oft scheint es mehr ein einziger Track denn eine Aneinanderreihung einzelner Songs zu sein.”

 

Rory Hoy: “Ich habe schon immer filmische Elemente in meine Musik mit einfließen lassen, was vermutlich daher kommt, dass ich ja auch Filmemacher bin. Ich denke, dass ein großartiges Album ausmacht, dass es ein möglichst breites Publikum anspricht und sich vor allen Dingen selbst nicht zu Ernst nimmt. Ich mag es, Menschen mit auf eine Reise zu nehmen, während sie meiner Musik lauschen. Ich hoffe, dass ihnen während des Hörens meiner Musik Bilder im Kopf erscheinen, genauso wie mir, während ich kreativ bin.”

 

Freddy Fresh: “Für mich ist ein gutes Album, eines, dass mit jedem Hören besser zu werden scheint und das jedes mal aufs Neue überrascht! Wie ein feiner Wein mit der Zeit immer besser wird…”

 

Jürgen Paulendorf: “Ihr Zwei arbeitet nun bereits so lange und so kreativ zusammen. Erzählt mir mehr von dieser Wechselwirkung!”

 

Freddy Fresh: “Rory ist ein wahrer Gentleman und jemand, der mal ein echter Star werden wird. Er wird mit seiner Musik weiter gehen, als jemals jemand anderes ging, genauso wie das Raumschiff Enterprise. Warte nur ab… Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich auf meinem Label Howlin’ Records einen Künstler wie Rory Hoy präsentieren kann.”

 

Rory Hoy: “Freddy hat mich 2007 entdeckt, als ich gerade mein erstes Album fertig stellte und ich ihm ein Demo davon zuschickte. Freddy hat es sofort geliebt, und so haben wir uns kennen gelernt. Wir fühlen, dass wir uns sehr gut kennen, auch, wenn wir uns in der Internet-Welt leider bisher noch nie persönlich begegnet sind (!). Wir bleiben via E-Mail und dem Internet in Kontakt, Ich fühle mich ebenfalls sehr geehrt, mit einem Künstler wie Freddy Fresh zusammen zu arbeiten.”

 

Jürgen Paulendorf: “Zurück zur Musik selbst. Die ist, Rory, oft eine gigantische Hommage an alles, was in Sachen Groove aktiv war und ist. Kannst du mir ein paar Namen deiner größten Einflüsse nennen? Kraftwerk hattest du ja bereits erwähnt...”

 

Rory Hoy: “Natürlich ist da erstmal der Main Man Freddy Fresh! Aber auch Fatboy Slim (Norman Cook), Theo Keating (Fake Blood, DJ Touché), Mr. Scruff, DJ Cam (der SOUL TRAIN berichtete), DJ Shadow, Moodyman, aber auch James Brown, die Beatles, die Chemical Brothers und Stevie Wonder. Ich mag eigentlich alle Arten von Musikern und Musik!”

 

Jürgen Paulendorf: “Rory, Du bist autistisch. Wir alle kennen diese überzogenen Autismus-Geschichten á la “Rain Man“. Glaubst Du, dass das einen Einfluss auf deinen Weg als Musiker hatte bzw. hat?”

 

Rory Hoy: “Ich glaube nicht, dass mein Autismus irgendetwas an meinen musikalischen Fähigkeiten ändert. Allerdings habe ich auch ein perfektes Rhythmusgefühl und kann beispielsweise Gitarrenakkorde besser identifizieren als etwa mein Vater, der ein sehr guter Gitarrist ist. Ich habe eine sehr gute Erinnerung für Dinge, die ich wirklich mag und es ist deswegen wahrscheinlich einfacher für mich, schnell zu arbeiten, mich an bestimmte Samples, die benutzt wurden, etc. zu erinnern. Besonders bei Remixen von Tracks, die mir Menschen dafür schicken, funktioniert das gut, denn ich kann recht gut einschätzen, was für die Menschen am besten funktioniert. Ich denke nie gerne darüber nach, was aus mir geworden wäre, wenn ich nicht autistisch wäre. Tatsächlich bin ich sogar ein bisschen glücklich, ein wenig Anders zu sein!”

 

Jürgen Paulendorf: “Eure abschließenden Gedanken zu “Baby Likes it Phat!“ und euch Zwei als die genialen Köpfe hinter dem Projekt?!”

 

Rory Hoy: “Big Beat kommt zurück!”

 

Freddy Fresh: “Der Big Beat war niemals wirklich weg! Journalisten, besonders in Großbritannien, scheinen bestimmte musikalische Stile zu kreieren oder zu zerstören, wie es ihnen gerade passt. Das ist doch das Gleiche wie zu behaupten, Schokolade wäre aus der Mode oder uncool. Ich persönlich spiele als DJ Big Beat zusammen mit allen möglichen anderen Stilen NONSTOP, seit es damals mit Big Beat begann. Mir wurde sogar schon gesagt, dass ich mit dieser Big Beat-Sache meine eigene Karriere beenden würde. Dabei geht es doch darum, wie du diesen Funk machst, und nicht, welche Stile du benutzt hast, um dort hinzukommen. Wie gesagt - für mich war Big Beat nie weg!”

 

© Jürgen Paulendorf

 

Rory Hoy

 

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BIG BEAT’s not Dead!

 

Freddy Fresh

 

Rory Hoy

 

 

 

Aktuelles Album:

Rory Hoy -

Baby Likes It Phat!

(Howlin’ Records)

 

 

Ebenfalls erhältlich:

Rory Hoy - Standing On Dust

(Howlin’ Records)

 

Ebenfalls erhältlich:

Rory Hoy - Cosmic Child

(Howlin’ Records)

 
   

 

 
   

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Rory Hoy - www.myspace.com/roryhoy - Check it out!

 

 

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