MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW |
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so80s...
Heaven 17 - so80s (So Eighties) Curated By Blank & Jones (EMI Music) OMD - so80s (So Eighties) Curated By Blank & Jones (EMI Music) Ultravox - so80s (So Eighties) Curated By Blank & Jones (EMI Music) Kajagoogoo - so80s (So Eighties) Curated By Blank & Jones (EMI Music)
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so80s...
Heaven 17 - so80s (So Eighties) Curated By Blank & Jones (EMI Music) OMD - so80s (So Eighties) Curated By Blank & Jones (EMI Music) Ultravox - so80s (So Eighties) Curated By Blank & Jones (EMI Music) Kajagoogoo - so80s (So Eighties) Curated By Blank & Jones (EMI Music)
Ähnlich dem “RMX”-Album-Konzept (Besprechung in dieser Ausgabe des
SOUL TRAIN:
Wie man dem Titel der Reihe deutlich ablesen kann, geht es hier um ausgewählte, durchweg ungekürzte Extended Versions oder (Re)Mixe der großen Achtziger Jahre, die unter vermeintlichen Musikanhängern bis heute fälschlicher Weise einen zweifelhaften Ruf belegen.
Natürlich liegt das wie so oft im Auge, Verzeihung, Ohr des Betrachters. In meinem ganz persönlichen Fall, meiner ganz persönlichen, musikalischen Geschichte, spielen die Achtziger eine der auffälligsten Rollen überhaupt, lag doch meine Sturm- und Drangzeit in eben jener Ära, die, oberflächlich betrachtet, so anrüchig, so plastillin und dünnhäutig wirkte.
Tatsächlich waren die Achtziger Jahre, war die Musik dieser Ära, aber frisch, anders und hat, und das ist schon sehr, sehr lange nicht mehr passiert, sich was getraut.
So lagen viele der Produktionen aus Pop, aber auch aus Soul, Jazz und anderen populären Strömungen nahe an der Attitüde der New Wave-Bewegung, die sich mit den letzten Ausläufern von Punk und neuen Jazzströmungen schnell in einem ganz neuen Lebensgefühl wieder fanden.
Blank & Jones
nahmen sich auf den vorliegenden vier neuen Ausgaben der “so80s“-Reihe
vier der erfolgreichsten Formationen der Achtziger Jahre und des Pops
überhaupt an: Heaven 17 (der SOUL TRAIN berichtete ausführlich
im Zuge des großen Glenn Gregory-Interviews (mit seinem Honeyroot-Projekt):
Die Archive der EMI gaben ausreichend Material frei, das bei allen vier Folgen als echter Musik-Liebhaber-Leckerbissen etliche Tracks zum ersten mal überhaupt auf CD bannt.
Nun kann man sich natürlich wieder an den elf Kajagoogoo-Tracks von “Too Shy“ über “Big Apple“ bis zu “Shouldn’t Do That“ und “The Lion’s Mouth“ (jeweils in entsprechend langen Versionen), an den 13 OMD-Klassikern wie “Genetic Engineering“, “If You Leave“ oder “Tesla Girls“, an den elf Ultravox-Songs á la “Vienna“, “Dancing With Tears In My Eyes“ oder “Hymn“ oder natürlich an den 13 Perlen des Sheffield-Pop von Heaven 17 wie etwa “Crushed By The Wheels Of Industry“, “Let Me Go“, “(We Don’t Need This) Fascist Groove Thang“ oder dem unverwüstlichen “Temptation“, jeweils allesamt in teils ultralangen Versionen, reiben – man kann sie aber auch einfach nur genießen.
Besonders Freunde und Fans der großen Ära des Wave-durchtränkten Pop mit Soul- und Funkattitüde und teils experimentellem Anstrich der Achtziger Jahre werden an den vier Kompilationen schon alleine aufgrund der wunderschön langen, teils unglaublich monotonen, dadurch einzigartigen Versionen ihre helle Freude haben.
Persönlich hätte ich mir etwas mehr Infos und Entertainment (zum Beispiel eine Fotostrecke) zu den Künstlern und den einzelnen Songs bzw. dem Werdegang von Heaven 17, OMD, Kajagoogoo und Ultravox im Booklet gewünscht, doch die gab es zu den Original Maxi-Versionen (so hieß das tatsächlich mal – Vinyl-Freunde der Ära wissen, wovon die Rede ist) nun auch mal nicht.
So spricht die Musik, gerade die, die von unseren englischen Nachbarn kam, selbst für sich eine nach wie vor deutliche Sprache. Dazu eine, die auch heute noch und immer wieder irrsinnigen Spaß macht und oft unfreiwilliges Augenzwinkern mit Seitenhieb auf die eigene verschrobene Vergangenheit freizulegen vermag.
Vorschläge für weitere Folgen hätte ich schon wie Appetit vor dem üppig gefüllten Kühlschrank: Culture Club, Bananarama, Human League (demnächst mit nagelneuem Album), Frankie Goes To Hollywood, Euryhtmics, Soft Cell, Wham!, Visage, Talk Talk, Nik Kershaw, Bronski Beat, Duran Duran, Howard Jones, Kim Wilde… die Liste ist schier unerschöpflich.
Vorstellbar wäre für mich ebenfalls und insbesondere ein Augemerk auf echten Italo-Disco á la Tullio de Piscopo, Ivan, Righeira, Raggio di Luna, Den Harrow, Lee Marrow, P. Lion, Valerie Dore, The Flirts, Scotch… aber das ist eine andere Baustelle.
Bis es soweit ist, erfreue ich mich wie ein kleines Kind während seines ersten Besuchs im Zirkus an den endlosen Versionen der Eighties-Ikonen von Heaven 17, OMD, Kajagoogoo und Ultravox. Lang lebe das Schulterpolster.
© Michael Arens |
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