CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Nicola Conte - Free Souls (Schema Records/Edizioni Ishtar/Groove Attack)

Nicola Conte - Free Souls (Schema Records/Edizioni Ishtar/Groove Attack)

Nicole Conte ist nicht umsonst ein echter Liebling der SOUL TRAIN-Redaktion. Bereits einige male stand der italienische Black Music-Innovator so im Fokus von Deutschlands Soul Musik-Magazin Nr.1: ...weiter lesen›››, ...weiter lesen›››, ...weiter lesen›››.

Sein neues, abendfüllendes Album "Free Souls" trägt seinen Namen dabei nicht von ungefähr: Die 13 von Nicola Conte höchstpersönlich produzierten und, von den diversen Cover-Versionen aus der Feder von Ahmad Jamal, Hoagy Carmichael oder Bobbie Gentry mal abgesehen, selbst geschriebenen Song-Perlen schaffen es beispielhaft, jene scheinbar federleichte Blüte des Black Music-Universums in den Sommer zu entlassen: Nie klang filigraner Jazz so stark nach Soul. Ja, richtig gehört: kein Zweiter schafft es, musikalisch lupenreinen Jazz voller Harmonien und Melodien zu produzieren, der sich am Ende völlig eindeutig und unmissverständlich nach Soul anhören! Eine echte Handschrift sozusagen? Ganz sicher sogar, allerdings wäre das dann jedoch deutlich weniger als die halbe Miete.

Tatsächlich könnte man irrsinnig viele Worte über Nicola Contes "Free Souls" verlieren. Alleine die Liste der beteiligten Musiker-Gäste klingt wie ein Querschnitt der Großen und Innovativen des Jazz-Genres: Saxofonist Greg Osby, Soul-Stimme José James, Soul-Chanteuse Heidi Vogel, Soul-Über-Organ Marvin Parks, die holländische Neo Soul-Stimme Natascha Slagtand alias Tasha's World, die hier mal ganz nebenbei als Background-Sänger verpflichtet wurden (der SOUL TRAIN berichtete über alle genannten), Saxofonist Timo Lassy (...weiter lesen›››), Schema Records-Labelmate Gaetano Partipilo (...weiter lesen›››), Soulpop-Stimme Kim Sanders (...weiter lesen›››) oder der finnische Drummer Teppo "Teddy Rok" Mäkynen alias Stance Brothers (...weiter lesen›››) (die finnische und die italienische Jazz- und Soul-Szene wandeln gerade in den letzten Jahren immer häufiger auf gleichen Pfaden - der SOUL TRAIN berichtete) sind nur einige wenige der Namen, die einem im Verlaufe der herausragend gut funktionierenden Soul- und Jazz-Perlen von "Free Souls" begegnen.

Das Ganze ist dabei dermaßen ausgewogen und mit einem regelrecht unwiderstehlichen roten Faden aus wunderbar unaufdringlich dahingleitendem Über-Groove besprenkelt, dass das wunderbare Album die unerwarteten Momente mit den konsequenten Idealen aus tanzbarem Soul und Jazz kreuzt als wäre es das normalste, organischste und selbstverständliche der Welt - Nicola Contes Händchen für die heute immer mehr in Vergessenheit geratene Idee eines Konzeptalbums sei Dank.

Musikalisch passiert all das, unglaublich aber wahr, auf allerhöchstem spielerischen Niveau, das durchaus mit der griffigen Qualität des Jazz der Mitte des letzten Jahrhunderts á la Blue Note und Atlantic gleichzusetzen ist.

Als wäre das alles noch nicht genug, offeriert die CD neben einer eleganten Haptik und Optik auch gleich ein Booklet mit den Texten zu "Free Souls" und einem ausführlichen Klappentext von Nicola Gaeta, Musik-Journalist mit speziellem Insiderwissen zu italienischem Jazz im internationalen Soul-Kleid.

Die CD selbst kommt, ein weiteres, heimeliges Detail, darüber hinaus in schickem Vinyl-Design.

"Free Soul", das neue Album des italienischen Jazz-Tausendsassas Nicola Conte ist nicht nur einfach ein beliebiges, neues Jazz-Album. Es ist die wahre und tatsächliche Verschmelzung von Jazz und Soul, wie sie eigentlich klingen sollte - Nicola Conte ist sozusagen sein eigener Stil! Jazz und Soul? Nicola Conte! Pure Magie nennt man so etwas!

Das Album erscheint, dem retrospektiven Soul- und Jazz-Charme seiner Musik entsprechend, selbstverständlich auch auf Vinyl!

© Michael Arens

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Free Souls

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