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ALBUM-BESPRECHUNG / ALBUM-REVIEW |
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Young Gun Silver Fox -
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Young Gun Silver Fox (Andy Platts und Shawn Lee) |
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Young Gun Silver Fox - Eines vorweg: In den
meisten anderen Ausgaben des SOUL TRAIN
wäre "West End Coast"
von Young Gun Silver Fox,
dem Alter Ego des Kreativ-Duos Shawn Lee
und Andy Platts,
ohne wenn und aber unser ALBUM DES MONATS
geworden, wäre da diesen Monat nicht die herausragende Neuauflage von
Jay Dees
ikonischem 1974er "Come On In Love"-Albums
aus der Feder von keinem Geringeren als Soul-Vaterfigur
Barry White -
der SOUL TRAIN
berichtete unzählige male über den unvergessenen White - hier geht's zur
Besprechung des Albums:
Zugleich bin ich mir
sicher, dass "West End Coast"
bei dem fast erschreckend hohen Arbeitspensum von Produzententausendsassa-
und Multiinstrumentalist Shawn Lee
(unter anderem Ping Pong Orchestra)
und Andy Platts,
dem Frontmann der Mama's Gun-Formation
alias Young Gun Silver Fox,
die mir den "Verweis" auf den zweiten Platz der hiesigen
SOUL TRAIN-Ausgabe
verzeihen werden, erst der Anfang des Duos ist. Spätestens zum kommenden
Album wird es ein ausführliches SOUL TRAIN-Interview
geben - großes SOUL TRAIN-Ehrenwort. Nun aber zur Sache:
"West End Coast",
dem, wenn man denn so will, Debütalbum von
Young Gun Silver Fox.
Zehn Songs lang wird hier, unglaublich warm und organisch, die große Zeit
des US-Amerikanischen Blue Eyed Soul, des Soft- und Bubblegum Rock und des
so genannten MOR (die Wort-zu-Wort-Definiton hierfür ist eigentlich
"Middle Of The Road",
ein typischer Fachbegriff für ein eher populäres, breitgefächertes Programm
der US-Amerikanischen Radiolandschaft der Siebziger Jahre des letzten
Jahrhunderts - die vollständige Definition ist freilich wesentlich
komplexer) und des AOR ("Adult Oriented Rock" bzw. "Album Oriented Rock",
eine entsprechend mehr Rock- und Albumkonzeptorientierte Variante des MOR)
regerecht zelebriert. Das geschieht mit einem
extrem hohen Grad an Authentizität und spielerischem Schulterschluss, der
durch alle Songs hinweg der große rote Faden der von
Shawn Lee,
Wandler zwischen den Black Music-Welten von Hip Hop und Electronica über
House, Soul und Funk, Pop und Rock bis zu experimenteller Musik und sehr
eigenem Groove-Verständnis,
produzierten und von beiden Füchsen (der
SOUL TRAIN
berichtete immer wiedser über alle beteiligten des
Young Gun Silver Fox-Albums)
geschriebenen Stücke ist. Lee und Platts spielen
dabei die meisten Instrumente der sehr aufgeräumten, aber zu keiner
Nanosekunde steril wirkenden "West End
Coast"-Produktion, welche als Gäste unter
anderem auch den Mama's Gun-erprobten
Terry Lewis
anzubieten hat, der beim letzten Song
"Long Way Back" Gitarre spielt - der
SOUL TRAIN
berichtete unzählige male! Dass das Album in London
aufgenommen wurde, addiert ebenfalls eine kleine, feine Akzentuierung,
welche den Sound des Boogie-Monsteralbums
"West End Coast" auch gleich im Albumtitel
richtig sinnig erscheinen lässt. Dass das Album bei einem deutschen Label -
Légère Recordings
- erschienen ist, spielt dabei vermutlich nur eine untergeordnete Rolle,
stimmt mich jedoch glücklich und macht mich sogar stolz, immerhin ist es ja
die Philosophie des SOUL TRAIN,
dem deutschsprachigen Publikum die Magie des schönsten Musikgenres der Welt
- Soul - aufzuzeigen, zu erklären, zu etablieren und schmackhaft zu machen. Und dann gibt es zwischen
all den wunderbar fließend ausbalancierten Balladen und Midtempos noch so
Songs wie "Distance Between Us",
welches ganz unverhohlen das hierzulande wenig bekannte
"Baby Come Back"
von Player
(einmal mehr: der SOUL TRAIN
berichtete) nimmt, um aus dem Songgefühl einen ganz eigenen Kosmos zu weben
- AOR-Rock- und Pop-Magie mit Gänsehautgarantie. Überhaupt passt der
Begriff Gänsehaut wie eine zweite Haut auf dem zehn Titel von
"West End Coast"
von Young Gun Silver Fox
- selten wurde der ebenfalls den Siebziger Jahren entsprungenen Begriff
"Konzept-Album" trefflicher und charakterstarker, zugleich unaufdringlicher,
atmosphärischer, wärmer umgesetzt wie hier. Sphärische
Rhodes-Momente, Keyboard-Sounds für den Boogie-Himmel, butterweiche
Bläsersätze und immer wieder auch der mehrlagig präsentierte, sensible und
akzentuierte Gesangs-Einsatz Andy Platts
unvergleichlicher Stimme tun bei alledem ihr übriges, dem Album
unverhohlenen Charme zu verleihen, sodass man eigentlich nur noch große
Bärte, Koteletten und Schlaghosen vor dem geistigen Auge sieht... cool!
Young Gun Silver Fox
(Shawn Lee
- Silver Fox
und Andy Platts
- Young Gun)
zeigen, dass Musik, im musikalisch weitesten, im gefühlstechnisch engsten
Sinne Soul-Musik mit Herz auch im auslaufenden Jahr 2015 möglich, machbar,
sinnig, und authentisch sein kann - Bravo!
"West End Coast"
ist pure Black Music-Magie, die fast an die Grenzen von Emotionen und sogar
Erotik kommt und somit, eine echte Ehre, eines der ganz wenigen Alben in der
Geschichte des SOUL TRAIN
ist, welches trotz des "verpassens" der
ALBUM DES MONATS-Krone die volle Punktzahl
bekommt.
Christian John
Wikane,
den wir im Zuge unserer Cherry Red Records
Reissue-Kolumne im SOUL TRAIN
(
Young Gun Silver Fox
mit "West End Coast",
welches ganz dem Gusto der Albumthematik entsprechend auch auf schwarzem
Gold - Vinyl - erscheint: einer der heißesten
SOUL TRAIN HOT TIPs
der letzten Jahre! Mehr zum musikalischen Album-Thema Blue Eyed Soul,
AOR bzw. MOR, Soft Rock, Bay Area Funk und US West Coast Soul-Boogie im
Zeichen der Siebziger Jahre gibt es hier:
Sérgio Sá
alias Paul Bryan -
ST#8:
Breakaway
-
ST#63
Ed
Motta -
ST#57
Hal
Bradbury
-
ST#65
sowie hier:
Ivana Santilli
-
ST#18
Chromeo:
-
ST#21
und, last but not least, hier:
Shawn Lee
-
ST#66
Mama's Gun
-
ST#28
©
Michael Arens |
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Young Gun Silver Fox Shawn Lee)
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