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Cherry Red Records/Rough Trade

Remastered, Reissued & Expanded - Soul-, Funk- & Jazz-Klassiker neu aufgelegt!

 

 

 

 

 

 

Cherry Red Records/Rough Trade

Remastered, Reissued & Expanded - Soul-, Funk- & Jazz-Klassiker neu aufgelegt!

 

 

 

 

 

 

 

Cherry Red Records/Rough Trade

Remastered, Reissued & Expanded - Soul-, Funk- & Jazz-Klassiker neu aufgelegt!

 

Der SOUL TRAIN wird nicht Müde, darüber zu berichten: Soul, Funk und Jazz brachten immer schon unzählige Stilblüten, Klassiker und obskure Trittbrettfahrer in Form von Künstlern und Alben hervor, welche bis heute die Klangfarbe des Genres bunter machen, nachhaltig verändern und schließlich ausmachen.

 

Das britische Cherry Red Records-Label und der deutsche Rough Trade-Vertrieb bringen seit geraumer Zeit regelmäßig große, kleine und bemerkenswerte Klassiker des weit verzweigten Soul-, Funk- und Jazz-Genres der Siebziger, Achtziger und Neunziger Jahre auf CD heraus.

 

Diese erscheinen wahlweise als Reissue, als Album-Doppelpack (2 Original-Alben auf einer CD), als Remastered Original-Album oder als Expanded Edition mit einer Menge faszinierendem Zusatzmaterial wie Bonus Tracks jeglicher Couleur, Liner Notes von versierten Kennern des Soul-Genres, Fotostrecken, Coverabbildungen und allerlei weiteren interessanten Zusatzfeatures.

 

Der SOUL TRAIN nimmt sich im Rahmen dieser Kolumne regelmäßig diesen Klassikern in neuem, teils edlem Gewand an und wird ausführlich über alle Aspekte der Veröffentlichungen wie die Musik, den bzw. die Künstler, den Sound, die Hintergründe, die Philosophie und nicht zuletzt das Produkt als Ganzes berichten.

 

Die SOUL TRAIN-Redaktion wünscht viel Spaß beim Lesen und Studieren sowie, last but not least, beim Hören!

 

 

Hier geht's zu den bisherigen Folgen von

Cherry Red Records/Rough Trade -

Remastered, Reissued & Expanded -

Soul-, Funk- & Jazz-Klassiker neu aufgelegt!

 

Folge 1 - British Jazzfunk, Nick Martinelli & Co.: ...weiter lesen›››

Folge 2 - Alicia, Gladys & Blue Eyed Soul: ...weiter lesen›››

Folge 3 - The Three Degrees of Funk: ...weiter lesen›››

Folge 4 - Smoked, Dynamic & Superior - An Mtume Odyssey: ...weiter lesen›››

Folge 5 - Tavares, Teena, Tata & Wah Wah: ...weiter lesen›››

Folge 6 - Sun, Miracles, Platypus & Working Week: ...weiter lesen›››

Folge 7 - The Duke Of Change: ...weiter lesen›››

Folge 8 - Five Star Heatwave: ...weiter lesen›››

Folge 9 - The Funk of Disco - Con Funk Shun, Watsonian, Cerrone & Co.: ...weiter lesen›››

Folge 10 - The Wilde Side of Linda, Anita, Astrud & Co.: ...weiter lesen›››

Folge 11 - Billy, Billy & Bonnie: ...weiter lesen›››

Folge 12 - Salsoul, Philly & Kleeer Winners: ...weiter lesen›››

Folge 13 - Gloria, Viola & Taana - Soul & Funk DiscoTex: ...weiter lesen›››

Folge 14 - Kool, Foxy, Freeez - The Salsoul-Connection: ...weiter lesen›››

Folge 15 - Dramatic Dramatics vs. Emotional Emotions: Brooklyn Dreams: ...weiter lesen›››

Folge 16 - Leon, Dan, Billy & Billy - Sound-Galaxy: ...weiter lesen›››

Folge 17 - Carl, Isaac, Lenny & Howard: ...weiter lesen›››

Folge 18 - Chaka, Evelyn & Loleatta - Discosoul Forever: ...weiter lesen›››

 

 

18. FOLGE: Chaka, Evelyn & Loleatta - Discosoul Forever

 

Eines der Lieblingsthemen dieser Kolumne mit Reissues und Neubearbeitungen aus dem Hause Big Break Records/Cherry Red Records/Rough Trade in Deutschlands Soul Musik-Magazin Nummer Eins - dem SOUL TRAIN -  als auch unserer Redaktion ist die Soul-Subströmung Discosoul, die etwa zwischen 1977 und 1986 unzählige Singles und Alben hervorbrachte, die bis heute beeindrucken.

 

Eine der populärsten, erfolgreichsten und nachhaltigsten Ikonen dieses Genres war und ist Evelyn "Champagne" King (der SOUL TRAIN berichtete unzählige male), die zwischen eben jenen Jahren 1977 und 1985 acht Alben herausbrachte, die allesamt teils massive Hits mit sich führten.

 

Obwohl es in den Jahren danach bis 2008 weitere vier Studio-Alben gab, war King, die immer mal wieder das "Champagne" aus ihrem Namen strich um ihn dann im nächsten Projekt wieder aufzunehmen, mit eben diesen Megahits für die Discosoul-Ewigkeit gebucht: "Shame", "I'm In Love", "Love Come Down" oder "Get Loose" sind dabei nur einige wenige der Hitsingles, die sich ebenfalls und immer wieder auf diversen Best Of- und Greatest Hits-Kompilationen wiederfanden.

 

Dass ausgerechnet "Your Personal Touch" ihr zumindest in Europa nachhaltigster Hit wurde ist bemerkenswert, markiert dieser doch unwiderruflich das Ende der großen Discosoul-Phase und den Anfang des endgültig digitalen Zeitalters, dass die Handvoll Sub-Stilblüten des großen Soul-Muttergenres in unüberschaubar viele Seitearme aufteilte.

 

All diese Hits können nun auf einer weiteren Kompilation erneut ausgelotet werden: "Action-The Evelyn "Champagne" King Anthology - 1977-1986" lautet der vollmundige und vielversprechende Titel einer neuen Evelyn "Champagne" King-Kompilation in Form einer Doppel-CD.

 

Ob es tatsächlich lohnt, sich eine weitere Best Of-Sammlung Kings ins Regal zu stellen? Unbedingt! Denn das Doppel-Album, erschienen bei bzw. über Big Break Records/Cherry Red Records/Rough Trade hat es mehr als in sich: Insgesamt 31 Songs lang wird nachhaltig an der Magie Evelyn "Champagne" Kings als auch ganz direkt am Mythos Discosoul geschraubt. Standard-Singles sind ebenso dabei wie Maxi Versionen und unbekanntere Singles, die musikalisch teils wesentlich ausgefeilter waren als ihre ganz großen Hits.

 

"High Horse" war so ein Song, der in seiner musikalischen Vielschichtigkeit und kompakt-verspielten Umsetzung für mich bis heute eines der besten Evelyn "Champagne" King-Songs überhaupt ist, wenn dieser eben auch deutlich der Discosoul-Ära entwachsen war.

 

Alle Songs des Sets, dass sich, wie der Untertitel bereits ankündigt, mit eben jener Discosoul-Phase 1977-1985 (im Titel ist aufgrund des hohen Maxi-Aufkommens von 1986 die Rede) befasst, stammen von Kings Alben auf RCA Records (heute Sony Music) und wurden für die Über-Kompilation mit einigen Extras veredelt: Ein haptisch und optisch ansprechendes Äußeres stellt schon mal den so wichtigen ersten Eindruck ins rechte Licht.

 

Das 24-seitiges Booklet lässt keinerlei Wünsche offen und liefert neben einer Fülle an Fotos und Abbildungen und ausführlichen Liner Notes von Christian John Wikane (der SOUL TRAIN berichtete) einen ganz besonderen Leckerbissen in Form von Kommentaren zu jedem Song von diversen involvierten Musikern und Produzenten der Songs. So kommen Soul-Legenden wie Paul Laurence, T.Life, André Cymone und vor allen Dingen Kashif (der SOUL TRAIN berichtete ausführlich und mehrfach über alle genannten) zu Wort. Auch Evelyn "Champagne" King ist eifrig und höchstpersönlich mit von der Partie, ihre eigenen Songs noch einmal Revue passieren zu lassen.

 

"Action-The Evelyn "Champagne" King Anthology - 1977-1986" von und mit Evelyn "Champagne" King ist ohne Frage eines der Highlights und klaren Favoriten der heutigen SOUL TRAIN-Kolumne mit Reissues und Neubearbeitungen aus dem Hause Big Break Records/Cherry Red Records/Rough Trade - dringende Kaufempfehlung!

 

 

Gleiches lässt sich ohne wenn und aber auch für "Chaka", dem einen ganz großen, vermutlich wichtigsten Solo-Album von Chaka Khan (der SOUL TRAIN berichtete immer wieder über Khan) sagen, dass nun als Neuauflage, einmal mehr über Big Break Records/Cherry Red Records/Rough Trade, das erneute Licht der Welt erblickt.

 

Auch, wenn für die breite Masse das unverwüstliche "I'm Every Woman" zu Recht das wohl absolute Highlight des im Original 1978 erschienenen Soul-Monsteralbums sein wird, ist es doch tatsächlich das konzeptionell auf höchstem Niveau schwingende Konzept, dass von Albumproduzent Arif Mardin (der SOUL TRAIN berichtete) seinerzeit aus der Taufe gehoben wurde, und das bis heute absolut überzeugt und durch die gewohnt nachhaltige, einzigartige und kraftvolle Stimme Chaka Khans ebenbürtig unterstrichen wird.

 

Soul und Gospel sowie eine feinsinnige Verschmelzung von Discosoul, elegant eingestreuten Funk-Elementen und ein kaum wahrnehmbares Fingerspitzengefühl für Folk-Anmutung und Pop-Attitüde verfeinern den Sound des unglaublich gut klingenden Sets, dass in der Big Break Records/Cherry Red Records/Rough Trade-Neubearbeitung als Teil der BBR Classics-Reihe zwar ohne Bonus Tracks auskommen muss, jedoch einmal mehr mit der schieren Musik sowie dem mitgelieferten Booklet punkten kann: Die übliche Fülle an Fotos und Abbildungen sowie Liner Notes von, einmal mehr, Christian John Wikane sind bereits echte Pluspunkte von "Chaka", das bis heute eines der ganz großen Klassiker des Soul-Genres ist.

 

Highlight des Albums ist dabei freilich die regelrechte Flut an weiblichen Soul-Stimmen, die sich im Booklet über die Magie der Chaka Khan ergehen: Roberta Flack, Cissy Houston, Melba Moore, Natalie Cole, Ledisi oder jene Evelyn "Champagne" King aus dem Anfang der heutigen Folge von "Remastered, Reissued & Expanded - Soul-Klassiker neu aufgelegt!" oder die fast vergessene Ex-The Family Stand-Frontfrau Sandra St.Victor oder die gerade als Backing Vocals immens erfolgreichen Ava Cherry und Lisa Fischer (der SOUL TRAIN berichtete über alle genannten) sind dabei nur einige der Sängerinnen, die aussprechen, was im Soul-Muttergenre eigentlich jeder weiß: Chaka Khan ist einzigartig! Der SOUL TRAIN empfiehlt: Chaka Khan und die Wiederveröffentlichung von "Chaka"!

 

Loleatta Holloway, ebenfalls Stammgast des SOUL TRAIN und dieser Kolumne, begeistert mit einer weiteren Neubearbeitung ihres umfangreichen Studio-Album-Repertoires: "Loleatta Holloway" hieß 1979 ihr selbstbenanntes Set, dass mit "The Greatest Performance Of My Life" einen moderaten Hit aufweisen konnte, der den Salsoul, eine weitere sehr beliebte Soul-Subströmung (der SOUL TRAIN berichtete) zwar noch vordergründig bearbeitete, jedoch bereits einen eigenen Willen zeigte, weswegen Holloway, gerade stimmlich eine der nachhaltigsten Elemente des Salsoul-Genres, sich wohl ihren eigenen Namen als Albumtitel wählte.

 

Die Big Break Records/Cherry Red Records/Rough Trade-Neuauflage im Zuge der BBR Remasters-Reihe punktet mit diversen Bonus Tracks und einem prall gefüllten Booklet inklusive Liner Notes von J. Matthew Cobb (der SOUL TRAIN berichtete).

 

Bleiben wir beim Salsoul. Das Salsoul Orchestra (der SOUL TRAIN berichtete selbstverständlich) war seinerzeit sozusagen das Rückgrat des Genres sowie des Salsoul-Labels und veröffentlichte zahlreiche Alben, die trotz gerne wiederkehrender Vocals als Instrumental-Alben ihr Dasein bestritten und diverse Megahits hervorbrachten.

 

Als Teil der BBR Remasters-Reihe erscheint nun (einmal mehr über Cherry Red Records/Rough Trade) ihr im Original 1979 erschienenen "Street Sense"-Set, das seinerzeit von Discosoul- und Salsoul-Tausendsassa Tom Moulton (der SOUL TRAIN berichtete) produziert wurde.

 

Vier Bonus Tracks sowie ein Klappentext von Stephen SPAZ Schnee (der SOUL TRAIN berichtete) machen das Set zu einem weiteren Überflieger der heutigen Kolumne mit Reissues und Neubearbeitungen aus dem Hause Big Break Records/Cherry Red Records/Rough Trade in Deutschlands Soul Musik-Magazin Nr. 1 – dem SOUL TRAIN.

 

 

Odyssey (der SOUL TRAIN berichtete unzählige male) gehörten ebenfalls mit zum feinsten, was das besagte Discosoul-Genre seinerzeit zu bieten hatte.

 

Gleich drei Alben des Trios aus den Jahren 1978 ("Hollywood Party Tonight"), 1981 ("I Got The Melody") und 1982 ("Happy Together") erscheinen nun als BBR Classics-Neubearbeitung (wie immer im Vertrieb von Cherry Red Records/Rough Trade) und zeigen, wie viel spielerische aber auch sangestechnische Magie im Discosoul-Genre war, wobei gerade ihr 1978er "Hollywood Party Tonight" musikalisch noch in der Findungsphase war und nicht wirklich mit den Megahits der zwei folgenden Alben wie dem weltweiten Monsterhit "Going Back To My Roots" vom 1981er "I Got The Melody"-Set sowie dem wunderbaren "Inside Out" vom 1982er "Happy Together"-Set aufwarten konnte.

 

Alle drei Wiederveröffentlichungen kommen mit einer Fülle an Infos, Fotos und Abbildungen im Booklet, detaillierten und liebevoll geschriebenen Liner Notes und einer Haptik und Optik, die den Neuauflagen aus dem Hause Big Break Records/Cherry Red Records/Rough Trade alle Ehre machen und bis heute echte Klassiker des Discosoul-Genres sind.

 

Bevor aus schlichtweg tanzbarer Soul Musik jener Discosoul wurde, gab es bereits zahlreiche Bands und Solo-Acts des Soul-Genres, die ihren Weg auf internationale Dancefloors gefunden hatten.

 

"Rock The Boat" von The Hues Corporation (der SOUL TRAIN berichtete) holte sich so 1973 ein großes Stücke vom Discotauglichen Soul und dominierte viele Jahre mit eben diesem Hit nicht nur Soul-Discos sondern auch Hitlisten und unzählige Soul-Kompilationen, welche den Megahit solange verheizten, bis dieser fast als eine Art Schunkel-Hommage an den Soul durchging.

 

Und tatsächlich: Auch das erneute Hören des Songs, Bestandteil ihres 1973er "Freedom For The Stallion"-Albums, dass gerade  als BBR Classics-Teil (einmal mehr im Vertrieb von Cherry Red Records/Rough Trade) eine sehr ordentliche Vorstellung gibt, bestätigt das und zeigt, dass das Hues Corporation-Trio seinerzeit tatsächlich auch mit Idealen und Versatzstücken aus Folk und Singer/Songwriter experimentierte (der Albumtitel und das Cover sprechen Bände), was mit dem mit Zuckerguss und Woodstockscher Flower Power-Fröhlichkeit übertünchten "Rock The Boat"-Megahit einhergeht.

 

Die Neubearbeitung kommt mit zwei Bonus Tracks sowie Liner Notes von Christian John Wikane und lässt einmal mehr die große Ära des tanzbaren Soul der Siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts verschmitzt aufhorchen.

 

 

Ähnliches lässt sich auch über die Expanded Edition von "Tymes Up", dem 1976er Set von The Tymes, das gerade über Soulmusic.com Records der britischen Soul-Ikone-David Nathan (der SOUL TRAIN berichtete) seine verdiente Neuauflage findet, sagen.

 

Billy Jackson produzierte seinerzeit das Album der Tymes, dass in der Neuauflage, vertrieben wie immer über Cherry Red Records/Rough Trade, mit zwei Bonus Tracks sowie detaillierten Liner Notes von Black Music-Journalistenlegende Charles Waring (der SOUL TRAIN berichtete immer wieder) veredelt wurde und Fans des Soul-Genres auf allen Ebenen begeistern wird, ganz ähnlich wie dies beim 1978er "Spark Of Love"-Set von Lenny Williams (der SOUL TRAIN berichtete) der Fall ist.

 

Die Expanded Edition des Sets startet als Teil der An Original Classic Soul Album-Reihe auf Soulmusic.com Records (wie üblich im Vertrieb von Cherry Red Records/Rough Trade) und kann insbesondere, von dem üppigen Klappentext und den zahlreichen Infos und den drei Bonus Tracks abgesehen, durch die schiere Musikalität überzeugen, die auch 36 Jahre nach der Original-Veröffentlichung vollends überzeugen kann.

 

Ein Grund dafür dürfte auch das beeindruckende Who-Is-Who des Soul-Genres sein, dass sich als Begleit- bzw- Gastmusiker seinerzeit im Studio die Klinke in die Hand gab: Schlagzeuger Ollie Brown und James Gadson, Keyboarder Michael Boddicker (später auch hochdekorierter Produzent) und Greg Phillinganes, Bassist Nathan Watts, Trompeter Jerry Hey (wohl einer der profiliertesten Arrangeure von Soul-Bläsersektionen des Business) und Gary Grant, Percussionist Paulinho da Costa, Jazz-Gitarrist Lee Ritenour oder, mal eben so, Angela Winbush und Cheryl Lynn als Backing-Sängerinnen (der SOUL TRAIN berichtete über alle genannten) sind nur einige der Soul-Legenden, die sich hier ein Stelldichein gaben - umwerfend, das.

 

 

Johnny Guitar Watson (der SOUL TRAIN berichtete immer wieder über Watson) addierte zum klassischen Soul-Timbre noch den Faktor Funk-Attitüde und Jazz-Feingefühl mit Individual-Garantie, was seinen Sound stets sehr Besonders und mitunter auch sehr selbstironisch machte.

 

"The Gangster Of Love Meets The Superman Lover - The Very Best Of Johnny Guitar Watson" lautet der abendfüllende Titel der Kompilation, welche über Robinsongs/Cherry Red Records/Rough Trade nun mit insgesamt 16 Tracks ins Rennen geschickt wird.

 

Lois Wilson schlüsselt im Booklet die Geschichte des Black Music-Unikums Johnny Guitar Watsons auf und veredelt so die kleinen und großen Hits der recht gut gelungenen Kompilation wie "Superman Lover", "The Real Deal", "Ain't That A Bitch", "A Real Mother For Ya" oder "Love Jones", überwiegend aus den ganz großen Johnny Guitar Watson Jahren - den Siebziger und Achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts.

 

Um die geht es auch bei Twennynine feat. bzw. with Lenny White (der SOUL TRAIN berichtete), eine Formation, die sehr elegant klassischen Soul mit dem federleichten Gusto von British Jazzfunk und dem knackigen Fußwippen des Discosoul paarte.

 

"Just Like Dreamin'" war 1981 bereits das letzte Album der viel zu kurzlebigen Band, die hier jedoch noch einmal alle Register, insbesondere unter Zuhilfenahme von Mastermind Lenny White als Dreh- und Angelpunkt der Formation, zogen und mit dem Set ein kleines, überaus feines Black Music-Meisterwerk aus dem Hut zauberten, dass bis heute einen unwiderstehlichen Sound an den Tag legt.

 

Expansion Records-Mastermind Ralph Tee (der SOUL TRAIN berichtete) weiß im mitgelieferten Booklet über die Einzigartigkeit von Twennynine with Lenny White und deren Sound zu berichten und tröstet so über das Fehlen von Bonus Tracks der Neuauflage aus dem Hause Robinsongs/Cherry Red Records/Rough Trade hinweg.

 

Twennynine with Lenny White mit der Wiederveröffentlichung von "Just Like Dreamin'" - fraglos ein weiteres Highlight der heutigen SOUL TRAIN-Kolumne mit Reissues und Neubearbeitungen aus dem Hause Big Break Records/Cherry Red Records/Rough Trade.

 

Wechseln wir vom Soul auf die andere Straßenseite zum Geschwistergenre Jazz, oder doch zumindest zu jenem Teil des Jazz, der in der Hoch-Zeit des Genres, den Sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts, als solcher definiert und empfunden wurde.

 

Cal Tjader (der SOUL TRAIN berichtete) war einer der populärster Vertreter und Vermischer von Jazz und brasilianischer Musik und vermied es stets, all zu sehr auf die Bossa Nova- oder Samba-Tube zu drücken, sondern behielt sich seine musikalische Herkunft (obwohl Callen Radcliffe Tjader, wie er mit vollem Namen hieß, interessanter Weise aus St.Louis, Missouri, USA, kam) in spielerischem Feingefühl und einem mitunter gar Soundtrack-ähnlichen Geflecht aus aktuellen und immer wieder anspruchsvollen, zugleich unterhaltsamen Populär-Musikstilen. Und die waren damals nun halt man Jazz-geprägt.

 

"In A Latin Bag", veröffentlicht auf Èl Records und vermarktet wie immer über Cherry Red Records/Rough Trade, arbeitet das Phänomen punktuell und nur in Eckdaten ab, ist doch die gesamte Geschichte Cal Tjaders wesentlich komplexer. Diese Songs genügen zugleich jedoch in einem solchen Umfang, dass Tjaders jahrzehntelange Liebäugelei mit Latin hier stets wie eine echte Sixties-Wohltat klingt, die gleich aus einem Doris Day/Rock Hudson-Film entsprungen sein könnte - einer Cocktailparty, zu der auch Burt Bacharach, Sergio Mendes und Henry Mancini (der SOUL TRAIN berichtete) geladen sind (dem "Ben Hur-Love Theme" inklusive).

 

Das üppig gefüllte Booklet arbeitet den Jazz/Latin-Grenzgänger, dessen Musik heute wohl tatsächlich am ehesten mit Easy Listening mit Jazz-Kolorierung bezeichnet werden darf, nachhaltig auf - insgesamt 18 Titel lang wird das Phänomen Cal Tjader (auch als Cal Tjader Sextet sowie als Cal Tjader Quartet) musikalisch beleuchtet. Gerade für Sammler und Orientierungssuchende dürfte "In A Latin Bag" ein sehr lohnenswerte Stunde Musikgeschichte bedeuten.

 

 

Bleiben wir bei brasilianischer Musik, im SOUL TRAIN immer wieder mehr als beliebt. Ebenfalls auf Él Records/Cherry Red Records/Rough Trade erschienen, kommt die Kompilation "The Brazilian Scene" mit insgesamt 24 Songs, die beispielhaft die populären und legendären, aber immer wieder auch die leisen und sensiblen Töne brasilianischer Musik(Identität) zwischen Bossa Nova, Samba, Folklore, Politik, Fußball, Zuckerhut und dem Aussteiger-Flair der oberen Zehntausend der Swinging Sixties widerspiegeln.

 

Material von Legenden wie Antonio Carlos Jobim und Gilberto Gil sind ebenso anwesend wie Luiz Bonfa oder Heitor Villa-Lobos (der SOUL TRAIN berichtete über alle vier erwähnten), um nur einige zu nennen, und ergänzen die Masse an Infos im liebevoll umgesetzten Booklet zu einem der großartigsten Sampler mit tatsächlich brasilianischer Musik überhaupt.

 

Weg von lateinamerikanischem Zeitgeist hin zu psychedelischen Soulpop-Klängen mit Charme und Augenzwinkern. Diese Beschreibung passte stets auf die gerade in den Siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts besonders in Europa immens populäre Hot Chocolate-Formation, nicht zu verwechseln mit der sehr kurzlebigen Band gleichen Namens, bekannt für lupenreinen Jazzfunk mit Soul-Anlehnung, die etwa in der gleichen Ära Musik veröffentlichte (der SOUL TRAIN berichtete über BEIDE Hot Chocolate-Bands).

 

Diese Hot Chocolate feierten, in der Regel mit Über-Chart-Produzent Mickie Most (der SOUL TRAIN berichtete), gigantische Hits, von denen "Heaven Is In The back Seat Of My Cadillac" einer ihrer wohl erfolgreichsten sein dürfte.

 

Als Opener des "Man To Man"-Albums, im Original auf RAK Records 1976 veröffentlicht, kommt der Song gerade heute als eine Art Psychedelic Pop/Soul/Funk-Vehikel mit einfacher, aber durchaus charmanter und sehr eigener Handschrift herüber, die durchaus auch mal an die teils psychedelischen Instrumentale einer nicht gerade unpopulären Vorzeigeband namens Boney M. (der SOUL TRAIN berichtete auch über Boney M. und eben jenes "Instrumental-Phänomen" aus der Feder und der Gedankenwelt des Frank Farian) klingt - schön schlimm, das.

 

Die Neuauflage ihres Albums auf 7T's Records/Cherry Red Records/Rough Trade kommt mit zwei "echten" Bonus Tracks (anstatt der üblichen alternativen Versionen diverser Albumtitel), ausführlichem Klappentext von Phil Hendricks (der SOUL TRAIN berichtete) und diversen Coverabbildungen.

 

Die Wiederbelebung von "Man To Man" der heute fast vergessenen Pop/Soul/Funk-Psychedelic-Kombo Hot Chocolate klingt dabei überraschend zeitgemäß und ist auf seine eigene, plumpe aber wirkungsvolle Art regelrecht fesselnd.

 

Diese Beschreibung trifft irgendwie auch auf Blancmange (der SOUL TRAIN berichtete) zu, die zwar praktisch nichts mehr mit Soul zu tun hatten und eine runde Dekade später ihr Unwesen im Chartgeschäft trieben, aber mit diversen Singles hantierten, die, um eine grobe Einordnung zu geben, in die gleiche Ecke wie Erasure, Visage oder Depeche Mode (kein Wunder, war doch Synthpop-Ikone Vince Clarke seinerzeit an allen Projekten beteiligt - der SOUL TRAIN berichtete vielfach über Clarke als auch über die anderen genannten) zu stecken wären.

 

Die Neuauflage ihres heute legendären 1982er "Happy Families"-Set mit dem Bedeutungsschwangeren Titel "Happy Families Too..." ehrt auf der einen Seite die Original Album-Tracks, wartet auf der anderen Seite mit wunderbaren Neubearbeitungen diverser Songs auf.

 

Blancmange alias Neil Arthur und Steven Luscombe zeigten bereits zur Original-Veröffentlichung und mit der Neuauflage "Happy Families Too...", in welchem Status sich die mehr als innovative britische Pop-Szene seinerzeit befand - dem Rest der Welt eben immer eine kleine, aber merkliche Spur voraus. Das gilt für Pop oder Psychedelic oder elektronische Musik ebenso wie für Soul, Funk und andere Befindlichkeiten des weit verzweigten Black Music-Universums.

 

 

Bleiben wir noch ein wenig beim britischen Pop-Understatement. Ben Watt war eine Hälfte der legendären britischen Everything But The Girl-Formation (der SOUL TRAIN berichtete), die sich, wie viele ihrer musikalischen Mitstreiter der Ära, im Wirkungskreis zwischen New Wave- und Punk-Ästhetik, den ersten Gehversuchen elektronisch getriebener Popularmusik und einem New Romance-Anspruch aus Melancholie und gelegentlicher Tanzbarkeit in Richtung Soul und Groove bewegten.

 

Bevor Watt mit Everything But The Girl Freunde von Industrial Acoustic Romance Pop aus Sheffield oder Manchester und Chart-Freaks gleichermaßen erfreute, brachte er mit "North Marine Drive" ein Solo-Album heraus, dass heute ein rares Stück Pop-Geschichte ist (obwohl es damals die Nummer Eins der Indie-Charts erklomm) und nun als Neuauflage von Cherry Red Records/Rough Trade zeigt, wie eng verzahnt akustische Gitarrenmusik, Gitarrenpop-Punk á la Smiths und ein Gefühl für vorsichtigen Groove in Wechselwirkung mit fast poetischer Charismatik bereits damals sein konnten.

 

Die Neuauflage des Longplayers kommt mit fünf Bonus Tracks, die jedoch der ursprünglichen, sehr melancholischen Grundstimmung des ansonsten überaus melodischen, sensiblen Werkes nicht mehr viel Neues hinzuaddieren können, was irgendwie auch auf die Neuauflage von Tracey Thorns 1982er Solo-Album "A Distant Shore" gilt.

 

Thorn, eben zweite Hälfte des gerade in den Achtziger und Neunziger Jahren immens erfolgreichen Everything But The Girl-Duos (gerade die 1994er "Missing"-Single war weltweit ein Monsterhit, obgleich musikalisch bereits weit entfernt vom originalen Gusto von EBTG), zeigte sich auf diesem "A Distant Shore"-Set mit akustischer Hardcore-Melancholie, die Ben Watts "North Marine Drive" wunderbar komplimentiert, kann jedoch durch deutlich freundlichere Vocals begeistern, die durchaus auch mal zaghafte Soul-Momente ins Kombinat einbringt. Typisch Tracey Thorn eben.

 

Die Wiederveröffentlichung des Sets aus dem Hause Cherry Red Records/Rough Trade kommt leider ohne Bonus Tracks, was jedoch der Minimal-Eklektik des Werkes keinen deut nimmt, sondern sich durch das Fehlen jener Bonus Tracks gerade zu diesem minimalistischen Denken bekennt und unterstreicht. Wer's mag... mag vielleicht auch Hazel O'Connor (der SOUL TRAIN berichtete), den heutigen Absacker in unserer SOUL TRAIN-Kolumne mit Reissues und Neubearbeitungen aus dem Hause Big Break Records/Cherry Red Records/Rough Trade.

 

Ironischer Weise ist "Here She Comes" jener Hazel O'Connor alles andere als eine Neuauflage eines alten Albums, sondern ein ganz Neues!

 

Jazz-Saxofonistin Clare Hirst (Communards, David Bowie) und Pianistin Sarah Fisher (Eurythmics) sind bereits zum dritten male Album-Kollaborateure eines Hazel O'Connor-Sets, das einmal mehr, ein echtes Markenzeichen der Hazel O'Connor, von ihrem beeindruckenden Organ lebt, das immer wieder an die tragische Eklektik einer Marianne Faithfull erinnert, obgleich gerade O'Connor selbst mit unvergessenen Scheiben wie "Breaking Glass" echte Rock/Pop-Geschichte schrieb.

 

"Here She Comes" ist auch wieder eigenwilliges Rock/Pop-Geschirr mit einem Begleitwerk aus Jazz und einer Message, die wie so oft bei Hazel O'Connor den Kern des Albums und seines Wesens macht: "Here She Comes" ist ein waschechtes Konzeptalbum, das vor authentischer Singer/Songwriter-Schönheit á la Leonard Cohen oder Joan Baez nur so strotzt. Selbstbewusst, nachhaltig und auf stilistische Einordnungen pfeifend.

 

Mit diesen Worten verabschiede ich mich aus der 18. Folge von Cherry Red Records/Rough Trade - Remastered, Reissued & Expanded - Soul-Klassiker neu aufgelegt!” in Deutschlands Soul Musik-Magazin Nr.1 - dem SOUL TRAIN! Ich freue mich auf Folge 19 - bis dahin!

 

© Michael Arens

 

 

 

 

 

 

 

 

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