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SOUL TRAIN-KOLUMNE / SOUL TRAIN-COLUMN |
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Cherry Red Records/Rough Trade Remastered, Reissued & Expanded - Soul-, Funk- & Jazz-Klassiker neu aufgelegt!
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Cherry Red Records/Rough Trade Remastered, Reissued & Expanded - Soul-, Funk- & Jazz-Klassiker neu aufgelegt!
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Cherry Red Records/Rough Trade Remastered, Reissued & Expanded - Soul-, Funk- & Jazz-Klassiker neu aufgelegt!
Der SOUL TRAIN wird nicht Müde, darüber zu berichten: Soul, Funk und Jazz brachten immer schon unzählige Stilblüten, Klassiker und obskure Trittbrettfahrer in Form von Künstlern und Alben hervor, welche bis heute die Klangfarbe des Genres bunter machen, nachhaltig verändern und schließlich ausmachen.
Das britische Cherry Red Records-Label und der deutsche Rough Trade-Vertrieb bringen seit geraumer Zeit regelmäßig große, kleine und bemerkenswerte Klassiker des weit verzweigten Soul-, Funk- und Jazz-Genres der Siebziger, Achtziger und Neunziger Jahre auf CD heraus.
Diese erscheinen wahlweise als Reissue, als Album-Doppelpack (2 Original-Alben auf einer CD), als Remastered Original-Album oder als Expanded Edition mit einer Menge faszinierendem Zusatzmaterial wie Bonus Tracks jeglicher Couleur, Liner Notes von versierten Kennern des Soul-Genres, Fotostrecken, Coverabbildungen und allerlei weiteren interessanten Zusatzfeatures.
Der SOUL TRAIN nimmt sich im Rahmen dieser Kolumne regelmäßig diesen Klassikern in neuem, teils edlem Gewand an und wird ausführlich über alle Aspekte der Veröffentlichungen wie die Musik, den bzw. die Künstler, den Sound, die Hintergründe, die Philosophie und nicht zuletzt das Produkt als Ganzes berichten.
Die SOUL TRAIN-Redaktion wünscht viel Spaß beim Lesen und Studieren sowie, last but not least, beim Hören!
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Hier geht's zu den bisherigen Folgen von Cherry Red Records/Rough Trade - Remastered, Reissued & Expanded - Soul-, Funk- & Jazz-Klassiker neu aufgelegt!
Folge 1 -
British Jazzfunk, Nick Martinelli & Co.:
Folge 2 -
Alicia, Gladys & Blue Eyed Soul:
Folge 3 -
The Three Degrees of Funk:
Folge 4 -
Smoked, Dynamic & Superior - An Mtume Odyssey:
Folge 5 -
Tavares, Teena, Tata & Wah Wah:
Folge 6 -
Sun, Miracles, Platypus & Working Week:
Folge 7 -
The Duke
Of Change:
Folge 8 -
Five Star
Heatwave:
Folge 9 -
The Funk of Disco -
Con Funk
Shun, Watsonian, Cerrone & Co.:
Folge 10 -
The Wilde
Side of Linda, Anita, Astrud & Co.:
Folge 11 -
Billy, Billy & Bonnie:
Folge 12 -
Salsoul, Philly & Kleeer
Winners:
Folge 13 -
Gloria, Viola & Taana - Soul & Funk DiscoTex:
Folge 14 -
Kool, Foxy, Freeez -
The Salsoul-Connection:
Folge 15 -
Dramatic
Dramatics
vs. Emotional Emotions: Brooklyn Dreams:
Folge 16 -
Leon, Dan, Billy & Billy - Sound-Galaxy:
Folge
17
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Carl,
Isaac, Lenny
& Howard:
Folge
18
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Chaka,
Evelyn & Loleatta - Discosoul Forever:
Folge
19
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The Instant Funk of The
Silver Manhattans:
Folge
20 -
Castor, Cado & Cymande - Soul Skyyhigh:
Folge
21 -
Silver, Gold & Platinum - High Inergy Soul:
Folge
22 -
Gasoline Funk Con Johnnie:
Folge
23 -
Ronnie, Timi & Billy
- 5000 Volts Convention:
Folge
24 -
Stella& Toyah - Exposé of
Mod Soul!:
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24. FOLGE: Anita, Stella & Toyah - Mod Soul Exposé!
Immer wieder war die starke Verquickung von Soul und anderen Musikströmungen eine Thematik in Deutschlands Soul Musik-Magazin Nr. 1 – dem SOUL TRAIN. Ob nun Funk, Jazz, Reggae, Blues oder Latin aber eben auch Pop - der Soul ist sicher eine der Musikgattungen mit den Türen, die am weitesten aufstehen und mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen neue Musik-Universen gründen.
Exposé passt genau in diesen Rahmen. Das in den Achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts besonders in Nordamerika immens erfolgreiche Frauen-Trio verbandelte Chartpop mit starken Soul- und R'n'B-Elementen und addierte gleichzeitig ein Latino-Lebensgefühl in ihren nach heutigen Maßstäben schon recht krude und plastisch, dünn wirkenden Sound, der sich im wesentlichen auf die Druckkraft von Bass und Groove verlässt. "Exposure" hieß ihr Album aus dem Jahre 1987. Produziert wurde das Werk seinerzeit vom angesagten Soul-, Latin- und Chartpop-Allrounder Lewis A. Martineé, (der SOUL TRAIN berichtete) der seinem Sound stets den richtigen Nachdruck verlieh und welcher sich hier sogar dazu hinreißen ließ, jeden der Songs des Albums im mitgelieferten Booklet exklusiv zu kommentieren.
Jenes Booklet liefert darüber hinaus Songtexte, diverse Abbildungen sowie detaillierte Liner Notes von Bill Pitzonka. Das Album kommt gleich als Doppel-CD: CD 1 liefert neben den originalen zehn Album-Tracks acht Bonus Tracks, CD2 kommt mit elf Bonus Tracks, von denen einige bis dato nie veröffentlicht wurden - ein Füllhorn für den echten Sammler und ein erstes Highlight er heutigen Folge von "Remastered, Reissued & Expanded - Soul-Klassiker neu aufgelegt!", der SOUL TRAIN-Kolumne mit Reissues und Neubearbeitungen aus dem Hause Cherry Red Records/Rough Trade.
Erschienen ist das Ganze übrigens bei Cherry Pop/Cherry Red Records/Rough Trade und bietet gerade wegen der nach heutigen Maßstäben ungewollt witzigen Songstrukturen und Sound eine sehr reizvolle, charmante Eigendynamik.
Um Eigendynamik geht es im weitesten Sinne auch bei den London Boys, die zwar nur latent mit Grooves aus Soul und Funk und vor allem Disco zu identifizieren waren, aber noch mehr als Exposé auf die Gunst des echten Fans, sofern es diese für die, so viel Ehrlichkeit muss sein, der teils grenzwertig klingenden London Boys, überhaupt gab.
"The Twelve Commandments Of Soul", eine krude Tour durch Eurochartpop und papierdünne Dancefloor-Konstrukte, die Dieter Bohlen, Michael Cretu, Stock-Aitken-Waterman & Co. (der SOUL TRAIN berichtete über alle genannten) seinerzeit noch gut getan hätten, können auch über die hier und da aufblitzenden Anflüge an Soul oder Latin nur schwerlich aufgebrochen werden.
Die auf Cherry Pop (Vertrieb über Cherry Red Records/Rough Trade) erschienene Neuauflage kommt mit der üblichen Fülle an Liner Notes und Infotainment im Booklet, vier Bonus Tracks und Charthits wie "Requiem" oder "London Nights", die jedoch den Black Music-Verschnitt, seinerzeit übrigens produziert von R.R.Mauè, auch nicht wirklich in einem besseren Licht scheinen lassen.
Wesentlich authentischer kommt da schon das 1987 erschienene "Bedrock Vice"-Set der viel zu kurzlebigen Thrashing Doves-Formation rüber, auch, wenn hier der Zusammenhang zur Black Music-Thematik allenfalls in den Arrangements des ansonsten an Rock und New Wave und eben jenem typischen Eighties-Sound nachzuvollziehen ist.
Ein prall gefülltes Booklet inklusive Interview-Ausschnitten bzw. Kommentaren der Original-Mitglieder addieren den insgesamt 18 Album Tracks (davon sechs Bonus Tracks) der direkt über Cherry Red Records (Vertrieb wie immer über Rough Trade) erschienenen Neuauflage die rechte Veredelung und werden besonders Fans der Ära und des Sounds begeistern.
Eben jener Sound, den Thrashing Doves sehr ähnlich, machten seinerzeit auch The Primitives, deren "Galore"-Album nun durch Cherry Red Records (einmal mehr: Vertrieb wie immer über Rough Trade) gleich als Doppel-CD neu herauskommt.
Insgesamt sagenhafte 30 Songs lang (15 je CD inklusive einer Fülle an teils rarem Bonus-Material) konzentriert sich das im Original 1991 erschienene Set auf den Gitarrensound der Ära á la The Jesus & Mary Chain, The Cure (der SOUL TRAIN berichtete) und eben den Thrashing Doves, wobei gerade Melodie und Harmonie immer wieder auch Strukturen in bester Soul-Manier aufweisen. Andy Davis schrieb die Liner Notes der wie üblich mit Infotainment großzügig bestückten Wiederbelebung des Albums, dass sicher seinen angestammten Kundenkreis ansprechen wird, eine Feststellung übrigens, wie sie noch viel mehr auf Toyah Ann Willcox, stets schlicht Toyah (der SOUL TRAIN berichtete) genannt, zutrifft.
In den Achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts extrem populär ließ sich das Enfant Terrible der britischen Pop-, Rock-, Punk- und New Wave-Szene stilistisch nie wirklich einordnen und addierte ihren zahlreichen Veröffentlichungen stets eine gesunde Portion Überraschungseffekt sowie oft schnittige Ecken und Kanten und Wendungen, welche ihre ganz eigene Nische in der Geschichte des Rock und Pop besetzte und besetzt.
"Mayhem" lautet der Titel eines sehr speziellen Werkschau Toyahs - der Untertitel "A Special Collection Of Rare And Archive Material" lässt die Marschroute klar erscheinen: Inklusive Bonus Tracks kommt das ungewöhnliche Album auf immerhin 20 Tracks, die durch entsprechende Liner Notes und unzähliges weitere Infotainment im mitgelieferten Booklet noch einmal klar aufgewertet wird.
1979 bis 1982 erschienen die hier aufgeführten Tracks auf Safari Records (die Reissue kommt einmal mehr über Cherry Red Records/Rough Trade), die es allesamt in sich haben, und gemeinsam mit dem prallen Booklet ein sehr typisches Bild von Toyah zeigen - eckig, unvorhersehbar, provozierend, und immer wieder sehr musikalisch.
Stella veröffentlichte 1967 ein Album, dass die französische Art, zeitgenössische Musik im Zeichen von Folk, Chanson, Beat und Skiffle sowie Pop und Rock ganz neu zu bewerten, von hinten aufrollte. Stilistisch nicht einzuordnen enthielt der frische Sanges- und musiktechnische Wind von Stella seine sehr besondere, wenn auch gefällige Charakterzeichnung jenseits der ausgetretenen Pfade der Musik der Ära und sah sich selbst als eine Art inoffizielle Antwort auf das amerikanische Musikverständnis - herrlich.
Die auf RPM International/Cherry Red Records/Rough Trade erschienene Hommage an Stella und ihr Album lässt absolut keine Wünsche offen: Original-Tracks, ein Dutzend Bonus Tracks und ein Booklet, Liner Notes von Kieron Tyler (der SOUL TRAIN berichtete) sowie unzählige Zusatzinfos, Abbildungen und Fotos veredeln die auch haptisch und optisch durchweg gelungene Neuauflage einer heute eher unbekannten, für die Entwicklung der französischen und damit internationalen Musik so wichtigen Frau, die durchaus auch Elemente aus Soul und Jazz in ihren Willenstarken Mix aus einer zuckersüßen Kopfstimme einwob.
Stella mit der Expanded Edition ihres "Stella"-Sets - fraglos ein weiteres Highlight der heutigen Kolumne mit Reissues und Neubearbeitungen aus dem Hause Cherry Red Records/Rough Trade in Deutschlands Soul Musik-Magazin Nr. 1 – dem SOUL TRAIN.
The Mike Cotton Sound (der SOUL TRAIN berichtete) war Mitte der Sechziger Jahre eine erfolgreiche britische Jazz-Formation, die ihren Sound zwischen ursprünglichem R'n'B, zeitgenössischem Jazz und der Popjazz-Verjüngungskur eines Herb Alpert (der SOUL TRAIN berichtete) auslegte.
Auch, wenn im mitgelieferten Booklet der Expanded Edition des selbstbetitelten Debütalbums gerne als R'n'B-Vehikel definiert wird, ist es nach heutigem Maßstab doch eher jene Art Sound, die landläufig als Easy Listening markiert wird, was dem hohen musikalischen Anspruch und dem sehr hohen Unterhaltungswert der Musik keinen Abbruch tut. Die Album-Wiederveröffentlichung kommt auf insgesamt 27 Songs, alleine 15 davon sind Bonus Tracks - erstaunlich.
Ebenfalls ungewöhnlich ist, dass das Album, erschienen übrigens ebenfalls über RPM International/Cherry Red Records/Rough Trade, zum allerersten mal überhaupt auf CD gebannt wurde - gerade in der heutigen Zeit sehr schwer vorstellbar.
Umfangreiche Liner Notes von John Reed (der SOUL TRAIN berichtete) und persönlich durch Mike Cotton, der sich sehr in die Entstehung dieser immens unterhaltsamen, mit süchtig-machenden Grooves bestückten Reissue eingebunden hat, autorisierte Fotos, eine Menge Informationen und selbstredend die Musik selbst machen "The Mike Cotton Sound" zu einem weiteren Höhepunkt der heutigen SOUL TRAIN-Kolumne mit Reissues und Neubearbeitungen aus dem Hause Cherry Red Records/Rough Trade. Coole Sache.
Anita Harris (der SOUL TRAIN berichtete) war in den Sechziger Jahren in England eine sehr gefragte Sängerin zwischen Jazz und populärer Musik. 1970 veröffentlichte sie ihr letztes Album bei CBS (heute Sony), "Anita In Jumbleland", was seinerzeit zugleich der Titel einer beliebten Kinderserie, die sich um Musik drehte, war und in welche Anita unter anderem als Moderatorin und Produzentin involviert war.
Das Album kommt nun als Neubearbeitung über Strike Force Entertainment/Cherry Red Records/Rough Trade und birgt viele faszinierende Extras in sich: Da wäre zum einen die Musik selbst, welche gerade wegen der klaren, fast magisch seidenen Stimme von Anita Harris bereits einen sehr edlen Anstrich bekam und gerade im Kopfkino einer Burt Bacharach-Komposition (der SOUL TRAIN berichtete unzählige male über Bacharach) hätte perfekt passen können. Dann sind da sagenhafte 21 Songs, davon sieben Bonus Tracks sowie das, man ahnt es schon, randvolle Booklet, dass keine Kosten und Mühen gescheut hat und unzählige Coverabbildungen, Fotos, Informationen und Liner Notes von Mike Margolis, dem Manager und Produzenten von Anita Harris, in die Waagschale wirft.
Wo wir schon beim TV sind, ist das Kino nicht weit. Bernard Herrmann (der SOUL TRAIN berichtete) war wohl einer der profiliertesten Filmkomponisten der Filmgeschichte des letzten Jahrhunderts. Der Stammkomponist von Regie-Genie Alfred Hitchcock (auch dieser spielt im SOUL TRAIN nicht zum ersten mal eine Rolle) war bekannt für seine aufreibenden Spannungsbögen in seinen Kompositionen, die das Kopfkino mitunter gar besser ankurbeln konnten als die Handlung auf der Leinwand.
Gleich zwei Soundtracks aus der Feder von Bernard Herrmann, "North By Northwest" und "Vertigo", erscheinen nun als Neuauflage bei Èl Records/Cherry Red Records/Rough Trade. "Hitchcock Masterpieces" nennt sich das auf dem einmal mehr und wie üblich bei Él Records, optisch, haptisch und inhaltlich äußerst liebevoll bestückten Silberling, der mit insgesamt 46 Stücken (!) und allem notwendigen, was die Geschichte der Musik und vor allen Dingen die Wechselwirkjung zwischen Alfred Hitchcock und Bernard Herrmann hergibt überzeugen kann - wunderschön, das.
Als wäre das noch nicht genug, veröffentlicht Él Records (Vertrieb Cherry Red Records/Rough Trade) mit einer Werkschau mit diversen Filmmusiken des oft verkannten Nino Rota (auch über ihn berichteten wir im SOUL TRAIN) gleich einen zweiten Hochgenuss in Sachen Soundtrack und Film- aber auch Musikgeschichte: "Fellini, Visconti, Decadence And Dreams".
Wie der Albumtitel bereits vollmundig verrät, sind hier gleich mehrere Filmmusiken im Visier des zuständigen Labels Él Records, dass sich einmal mehr die allergrößte Mühe gibt, die regelrechte Flut an Musik und Infotainment im sehr edel gestalteten, optisch und haptisch über jeden Zweifel erhabenen inneren und äußeren der Doppel-CD in ein Format zu pressen - herrlich.
Und damit wären wir auch schon fast beim letzten Albums der heutigen SOUL TRAIN-Kolumne mit Reissues und Neubearbeitungen aus dem Hause Red Records/Rough Trade. Wohlgemerkt, fast. Denn bevor wir zum eigentlichen Highlight der heutigen, 24. Ausgabe von "Remastered, Reissued & Expanded - Soul-Klassiker neu aufgelegt!" kommen, spannen wir den Bogen aus Black Music sowie populärer Musik und Rock- und Pop-Geschichte zurück von Soundtracks der Vergangenheit in die Gegenwart.
Luke Haines, britischer Musiker und Enfant Terrible, der mit Bands wie The Auteurs, Baader Meinhof und Black Box Recorder verbandelt war, veröffentlicht auf OM Outsider Music, vertrieben, wie könnte es anders sein, über Cherry Red Records/Rough Trade, sein neues Album, dass, der eigenwilligen Klangfarbe durchaus zuarbeitend, auch als 10inch Vinyl erscheint, einem viel zu selten gewordenen Format, wie ich finde.
Die nur sechs Titel von "Adventures In Dementia" kommen vordergründig als schrebbeliger Rock'n'Roll-Scherenschnitt, fangen aber von Anfang an auch Duftmarken von Funk und Punk, von Soul und Surf auf, die sich alle durchweg durchaus stimmig als starker Charakter erweisen.
Haines verpasste dem Sound des Sets auch in der Optik seinen eigenen Stempel, der sich im Cover durchaus wieder findet und vor allen Dingen die mitgelieferte Hit Single "Caravan Man" als zentrales Motiv ausgewählt hat.
Bewegen wir uns vom gepflegten, eigenwilligen, kratzenden Groove eines Luke Haines zurück in der Zeit und zurück zum Kernthema dieser Kolumne und dieses ehrenwerten Magazins: Soul. Der spielt auf "Millions Like Us", einem überaus eleganten hochformatigem Box Set, eine nicht unwichtige Rolle: Bereits der Untertitel der insgesamt 4 CDs und 100 Titel (!) umfassenden Veröffentlichung aus dem direkten Hause Cherry Red Records/Rough Trade spricht Bände und beschreibt die musikalischen Befindlichkeiten des Sets wunderbar: "Millions Like Us - The Story Of The Mod Revival 1977-1989".
Im Soul, Rhythm and Blues, Acid Jazz, New Wave, Punk, Rock'n'Roll, Ska und, das durfte nicht fehlen, Northern Soul sowie allem anderen, was die vor allen Dingen britische Mod-Szene in den Achtziger Jahren zum Ideal erklärte, findet sich Material von Squire, The Gents, The Stripes, The Same, The Directions, The Alljacks, Dee Walker, The Untouchables, The Fixations, den Q-Tips, The James Taylor Quartet, The Clique oder The Reflection A.O.B. (der SOUL TRAIN berichtete über die meisten der genannten), um nur einige ganz wenige zu nennen.
Das zweite Standbein der edlen Kollektion ist neben der Musik dann, die Deklaration als Box Set mit vier CDs legt dies bereits nahe, die mitgelieferte Analyse der einzelnen Songs und Bands sowie der Mod-Szene und deren, der Albumtitel lässt grüssen, Wiederbelebung, anhand von unglaublich liebevoll zusammengestellten, unzähligen Fotos, Covers, Abbildungen, Anekdoten sowie einem geschichtlichen Abriss zum Thema von, einmal mehr, John Reed, der dem mitgelieferten Buch das Sahnehäubchen aufsetzt und "Millions Like US - The Story Of Mod Revival 1977-1989" die Krone als absolutes Highlight der heutigen, 24. Ausgabe von Cherry Red Records/Rough Trade - Remastered, Reissued & Expanded - Soul-Klassiker neu aufgelegt!, der Kolumne mit Reissues und Neubearbeitungen aus dem Hause Cherry Red Records/Rough Trade in Deutschlands Soul Musik-Magazin Nr. 1 – dem SOUL TRAIN – aufsetzt.
Wir sehen uns in Folge 25!
© Michael Arens
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