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SOUL TRAIN-KOLUMNE / SOUL TRAIN-COLUMN |
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Cherry Red Records/Rough Trade Remastered, Reissued & Expanded - Soul-, Funk- & Jazz-Klassiker neu aufgelegt!
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Cherry Red Records/Rough Trade Remastered, Reissued & Expanded - Soul-, Funk- & Jazz-Klassiker neu aufgelegt!
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Cherry Red Records/Rough Trade Remastered, Reissued & Expanded - Soul-, Funk- & Jazz-Klassiker neu aufgelegt!
Der SOUL TRAIN wird nicht Müde, darüber zu berichten: Soul, Funk und Jazz brachten immer schon unzählige Stilblüten, Klassiker und obskure Trittbrettfahrer in Form von Künstlern und Alben hervor, welche bis heute die Klangfarbe des Genres bunter machen, nachhaltig verändern und schließlich ausmachen.
Das britische Cherry Red Records-Label und der deutsche Rough Trade-Vertrieb bringen seit geraumer Zeit regelmäßig große, kleine und bemerkenswerte Klassiker des weit verzweigten Soul-, Funk- und Jazz-Genres der Siebziger, Achtziger und Neunziger Jahre auf CD heraus.
Diese erscheinen wahlweise als Reissue, als Album-Doppelpack (2 Original-Alben auf einer CD), als Remastered Original-Album oder als Expanded Edition mit einer Menge faszinierendem Zusatzmaterial wie Bonus Tracks jeglicher Couleur, Liner Notes von versierten Kennern des Soul-Genres, Fotostrecken, Coverabbildungen und allerlei weiteren interessanten Zusatzfeatures.
Der SOUL TRAIN nimmt sich im Rahmen dieser Kolumne regelmäßig diesen Klassikern in neuem, teils edlem Gewand an und wird ausführlich über alle Aspekte der Veröffentlichungen wie die Musik, den bzw. die Künstler, den Sound, die Hintergründe, die Philosophie und nicht zuletzt das Produkt als Ganzes berichten.
Die SOUL TRAIN-Redaktion wünscht viel Spaß beim Lesen und Studieren sowie, last but not least, beim Hören!
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Hier geht's zu den bisherigen Folgen von Cherry Red Records/Rough Trade - Remastered, Reissued & Expanded - Soul-, Funk- & Jazz-Klassiker neu aufgelegt!
Folge 1 -
British Jazzfunk, Nick Martinelli & Co.:
Folge 2 -
Alicia, Gladys & Blue Eyed Soul:
Folge 3 -
The Three Degrees of Funk:
Folge 4 -
Smoked, Dynamic & Superior - An Mtume Odyssey:
Folge 5 -
Tavares, Teena, Tata & Wah Wah:
Folge 6 -
Sun, Miracles, Platypus & Working Week:
Folge 7 -
The Duke
Of Change:
Folge 8 -
Five Star
Heatwave:
Folge 9 -
The Funk of Disco -
Con Funk
Shun, Watsonian, Cerrone & Co.:
Folge 10 -
The Wilde
Side of Linda, Anita, Astrud & Co.:
Folge 11 -
Billy, Billy & Bonnie:
Folge 12 -
Salsoul, Philly & Kleeer
Winners:
Folge 13 -
Gloria, Viola & Taana - Soul & Funk DiscoTex:
Folge 14 -
Kool, Foxy, Freeez -
The Salsoul-Connection:
Folge 15 -
Dramatic
Dramatics
vs. Emotional Emotions: Brooklyn Dreams:
Folge 16 -
Leon, Dan, Billy & Billy - Sound-Galaxy:
Folge
17
-
Carl,
Isaac, Lenny
& Howard:
Folge
18
-
Chaka,
Evelyn & Loleatta - Discosoul Forever:
Folge
19
-
The Instant Funk of The
Silver Manhattans:
Folge
20 -
Castor, Cado & Cymande - Soul Skyyhigh:
Folge
21 -
Silver, Gold & Platinum - High Inergy Soul:
Folge
22 -
Gasoline Funk Con Johnnie:
Folge
23 -
Ronnie, Timi & Billy
- 5000 Volts Convention:
Folge
24 -
Stella& Toyah - Exposé of
Mod Soul!:
Folge
25 -
Bettye, Thelma & Kylie -
Sweet Truth Of Soul:
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26. FOLGE: Cameo, Tavares & Zulema - Big Soul Authority!
Tavares
sind mittlerweile so etwas wie Dauergäste von
"Remastered, Reissued & Expanded - Soul-Klassiker neu aufgelegt!",
der Kolumne mit Reissues und Neubearbeitungen aus dem Hause Cherry Red
Records/Rough Trade in Deutschlands Soul Musik-Magazin Nr. 1 – dem
SOUL TRAIN, da macht auch die heutige, 26. Folge, keine Ausnahme.
1977 erschien eines ihrer erfolgreichsten Alben, "Love Storm",
welches nun unter dem Banner von Soulmusic.com Records der britischen
Soul-Ikone-David Nathan (der SOUL TRAIN berichtete zigfach)
das erneute Licht der Welt erblickt - den Vertrieb übernimmt wie immer
Cherry Red Records/Rough Trade.
Der Silberling präsentiert neben den neun Original-Tracks auch eine
"Special 12" Version" des "UK Extended Remix" vom seinerzeit
international immens erfolgreichen niederländischen DJ und Remixer Ben
Liebrand des größten Hits des Albums "Whodunit". Einmal mehr ist es hier aber das prall gefüllte, mitgelieferte Booklet mit ausführlichen Liner Notes von Kevin Goins (der SOUL TRAIN berichtete), welches das echte Salz in der Reissue-Suppe des musikalisch-konzeptionell sehr gelungenen Tavares-Albums "Love Storm" macht.
Was für die
Jungs der Tavares gilt, gilt für Cameo erst recht. Auch sie
sind Dauergäste dieser ehrenwerten Kolumne und feiern gerade mit der
Wiederveröffentlichung ihrer zwei Sets aus dem Jahre 1980, ihrer
produktivsten Ära, "Cameosis" und "Feel Me" ein Widersehen mit
ihren Fans. Die Soul- und
Funk-Übergruppe um Mastermind Larry Blackmon (der SOUL TRAIN
berichtete), die nur wenige Jahre nach der Veröffentlichung der genannten
Alben mit "She's Strange" und schließlich "Word Up" immense
Welterfolge feiern sollte, liefert mit beiden Alben, über Robinsongs
auf einem Silberling im Rahmen der "2 Classic Albums On 1 CD"-Reihe
veröffentlicht (Vertrieb wie immer über Cherry Red Records/Rough Trade),
zwei ihrer konzeptionellsten Sets ab, die durch den runden Gesamteindruck
der kompakten CD mit seinen insgesamt immerhin 15 Tracks Unterstützung
finden. Die 2013
verstorbene Zulema Cusseaux aus Tampa, Florida, kurz Zulema
genannt, war eigentlich eine hierzulande eher unbekanntere Sängerin und
Songschreiberin, die in der Mitte der Siebziger Jahre ein halbes Dutzend
Alben aufnahm. Bereits 1996
erschien die Kompilation "The Best Of The RCA Years" die nun unter
dem vollständig zu lesenden Banner "Just Can't Say Goodbye - The Best Of
The RCA Years" über Soulmusic.com Records/Cherry Red Records/Rough
Trade neu aufgelegt wird. Das Attraktive
an der Musik Zulemas war und ist dabei ihre nie ganz einzuordnende
stilistische Gratwanderung, die ihr Lob aus den Fachbereichen Soul, Jazz,
Rhythm and Blues und reinem Blues aber auch aus populären Musical-Strömungen
und Rock gleichermaßen einbrachte. 19 Titel lang
befasst sich die auch optisch hochwertig produzierte Album-Wiederbelebung
mit der Ausnahmekünstlerin Zulema, der ein posthumer, breiterer
Bekanntheitsgrad mehr als zu gönnen wäre.
Detailreiche Liner Notes von Soulmusic.com Records-Mastermind
David Nathan höchstpersönlich sowie eine Vielzahl an Fotos und
Abbildungen und last but not least die herausragend produzierte und
gesungene Musik selbst machen "Just Can't Say Goodbye - The Best Of The
RCA Years" von Zulema zu einem ersten Höhepunkt der heutigen
Reissues-Kolumne im SOUL TRAIN.
Die in Polen geborene
Barbara
Trzetrzelewska,
nach einer Kurzform ihres Vornamens schlicht als
Basia agierende
Sängerin, machte international große Furore als Frontsängerin der
Matt Bianco-Formation
- der SOUL TRAIN
berichtete immer wieder über Matt Bianco
als auch über Basia. Nach ihrem Weggang von
Matt Bianco
brachte Basia
eine Handvoll mehr oder weniger beachtenswerter Solo-Alben heraus, die unter
der produktionstechnischen Federführung von
Matt Bianco-Mitglied
Danny White
eben dann doch wieder nach jenem originärem Bianco-Sound zwischen Latinesken
Cocktailfeeling, Soul und Jazz, Pop und dem Coconut-Zirkus eines
Kid Creole (der
SOUL TRAIN
berichtete) klangen, auch, wenn den Alben konzeptionell etwas geschlossenere
Soundkleider auf den Leib geschrieben wurden.
"London Warsaw New
York"
lautete nach dem 1987er "Time And Tide"-Set
1989 der Titel ihres zweiten Solo-Albums, welches mit dem Opener
"Cruising For Bruising"
gleich einen von Basias
größten Solo-Erfolgen mitliefert.
Zwei CDs lang erfährt
die über
Cherry Pop/Cherry Red Records/Rough Trade
veröffentlichte Neuauflage neben den zehn Original Albumtiteln gleich
insgesamt 24 Bonus Tracks, darunter bisher unveröffentlichte Demo Versionen
- CD 2 ist gleich komplett den Bonus Tracks gewidmet - wunderbar.
Der wahre Hauptdarsteller der sehr detailverliebten Reissue-Doppel-CD dürfte
aber einmal mehr das mit Infotainment prall gefüllte Booklet sein. Die
Songtexte, Liner Notes von Phil Harding (der SOUL TRAIN
berichtete), unzählige Abbildungen sowie, als Highlight, Kurzkommentare von
Danny White und Basia höchstpersönlich zu jedem der
Album-Tracks macht die Aufbereitung von
"London Warsaw New
York"
von Basia
zu einem weiteren Höhepunkt der hiesigen
SOUL TRAIN-Kolumne. Wenn wir den Pop, den
Basias
Musik stets als eine der Antriebsfedern steuerte, noch etwas ausbauen ist
der Weg zu Taylor Dayne
(der SOUL TRAIN
berichtete) nicht mehr weit. 1988 erschien mit ihrem
Debütalbum "Tell It To My Heart"
auch gleich ihr mit Abstand erfolgreichstes Album, welches mit dem
Titeltrack ihren mit Abstand erfolgreichsten Singles-Hit mitbrachte. Das von Pop- und
Soul-Routinier Ric Wake
(einmal mehr: der SOUL TRAIN
berichtete) produzierte Album lebte seinerzeit von der druckvolle Energie
der Stimme Taylors, welche voluminös und verrockt besonders für Freunde der
Schnittmenge aus Rock, Pop und Soul große Attraktivität besaß.
Gleich zwei CDs lang werden bei der Wiederbelebung
von "Tell It To My Heart",
erschienen bei Cherry Pop
und vertrieben wie immer über
Cherry Red Records/Rough Trade,
insgesamt 31 Songs lang die kleinen und vor allen Dingen großen Hits von
Taylor Dayne seziert - besonders der Megahit "Tell It To My Heart"
wird gleich mit insgesamt sieben Versionen bedacht.
Die Songtexte, ausführlicher Klappentext von Tom Parker und eine
umfangreiche Infotainment-Bestückung veredeln die Neuauflage des "Tell It
To My Heart"-Klassiker-Albums von Taylor Dayne (mit richtigem
Namen heißt sie übrigens Leslie Wunderman) und leiten in ihrer stark
Pop-angelehnten Musik-Ideologie nur wenig holprig über zu einem der wahren
Höhepunkte der heutigen Kolumne mit Reissues und Neubearbeitungen aus dem
Hause Cherry Red Records/Rough Trade in Deutschlands Soul
Musik-Magazin Nr. 1 – dem SOUL TRAIN - The Big Sound Authority.
1985 erschien mit "An Inward Revolution" das einzige Album der viel
zu kurzlebigen britischen Formation, deren Album sich besonders rückblickend
nicht umsonst immer wieder intensiv nach The Style Council von
Paul Weller anhört, war Weller doch sozusagen Initiator der Band und
Entdecker von Sängerin und Frontfrau Julie Hadwen. Dass aber auch
Sänger Tony Burke stimmlich und intonationstechnisch und vor allen
dingen phonetisch dem Organ von Paul Weller derart ähnelt endete
bereits seinerzeit zu Verirrungen, und was schließlich sogar zur Auflösung
der Band führte. Ihr 1985er
"An Inward Revolution"-Set jedenfalls überzeugt, vom irreführenden
Coverdesign, dass eher einer echten Punk-Band angemessen wäre, auch drei
Dekaden später als innovative Vermischung von Elementen aus Pop, Soul, Funk,
Latin und immer wieder Punk- und New Wave-Attitüde, eben so, wie es der
britische Sound der Ära sozusagen vorschrieb.
Julie Hadwen
höchstpersönlich blickt in den Liner Notes des Booklets der Monster-Reissue
auf die kurzlebige The Big Sound Authority-Band zurück, unterstützt
von unzähligen Abbildungen, Songtexten und allem Wissenswerten zur Band als
auch zu ihrem Sound, der bis heute irgendwo zwischen eben jenen Style
Council und Variationen von I-Level, Animal Nightlife
(erinnert sich noch jemand?), Everything But The Girl, Human
League und insbesondere den damals immens erfolgreichen Working Week
(der SOUL TRAIN berichtete über alle genannten) wandelte. Die zwei
Silberlinge der direkt über Cherry Red Records (Vertrieb Rough
Trade) veröffentlichten Wiederbelebung kommen mit insgesamt 32
Original-Album-Tracks und deren unterschiedlichste Versionen und anderen
Bonus Tracks, welche allesamt wie Butter in die Gehörgänge gehen. Die Neuauflage
von "An Inward Revolution" von The Big Sound Authority dürfte
insbesondere für Freunde des klassischen Style Council-Sounds ein
echtes abendfüllendes Ereignis sein, welches musikalisch schlichtweg
magischen Charme entwickelt und aufzeigt, dass die viel kritisierten
Achtziger Jahre eben doch eines der besten Jahrzehnte für das sind, was wir
im SOUL TRAIN so gerne als Black Music bezeichnen. Wunderbar! Gehen wir noch
etwas weiter zurück in der Zeit sind wir in der Hoch-Zeit einer der
talentiertesten Sängerinnen der Musikgeschichte überhaupt: Julie Andrews
(der SOUL TRAIN berichtete). Die
hochgelobte und immens erfolgreiche Schauspielerin und Personifizierung von
"Mary Poppins" war in der Hauptzeit ihres Schaffens, den Sechziger
Jahren des letzten Jahrhunderts, auch eine gefragte Broadway-Musical-Ikone,
welche zur ihrer Glanzzeit alle Rekorde brach und in einigen der
erfolgreichsten Filme der Geschichte wie etwas "The Sound Of Music"
die Hauptrolle spielte.
"Don't Go In The Lion's Cage Tonight - Broadway's Fair",
erschienen über Èl Records/Cherry Red Records/Rough Trade, beleuchtet
diverses, vielschichtiges, eher etwas unbekannteres Material der großartigen
und charismatischen Julie Andrews und bündelt diese, insgesamt 28
Titel in einer hochwertigen Kompilation, die, wie üblich bei
Veröffentlichungen aus dem Hause Èl Records (der SOUL TRAIN
berichtete), insbesondere von den Qualitäten des Booklets lebt:
ausführlicher Liner Notes, unzählige Fotos und Abbildungen sowie einer breit
gefächerten Masse an Hintergrundinformationen zu den Musicals, den Filmen,
und last but not least der Musik und dem natürlichen Charme und dem Talent
der Julie Andrews. Eine
wunderbare Optik unterstreicht den zugleich unaufdringlichen Gesamteindruck,
der nur noch von den für das heutige Ohr doch recht ungewöhnlichen Sound aus
Musicals wie beispielsweise dem legendären "My Fair Lady" getoppt
wird.
Eine Dame
etwas ruhigerer Musik-Herkunft war Liedermacherin Bridget St.John.
Die Folk-Sängerin, entdeckt vom Brit-Avantgarde-Urgestein John Peel
(der SOUL TRAIN berichtete) nahm in den späten Sechziger Jahren und
frühen Siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts eine Handvoll Alben auf,
welche nun auf der vierfach-CD-Kompilation "Dandelion Albums & BBC
Collection" unter der Federführung von Bridget St.John selbst
erneut aufgelegt wurden. Verpackt in
eine sehr hochwertige Collector's Klappbox ist es neben dem jeweiligen
Original-Cover-Artwork auch das mitgelieferte Booklet voller Infotainment
und abendfüllenden Hintergrundinformationen zu den Aufnahmen und der
Künstlerin Bridget St.John, welche bis heute einen recht
individuellen Status unter den Folk-Sängerinnen besitzt. Im weitesten
Sinne war der Sound von Bridget St.John, Folk, auch das stilistische
Ventil, welches der bereits 1953 verstorbene belgisch-französische
Roma-Gitarrist Django Reinhardt (der SOUL TRAIN berichtete
immer wieder) seinerzeit machte und pflegte.
"At The Movies"
zeigt den großen Reinhardt, der heute als echte Ikone des mitteleuropäischen
Musik- und Kulturmagie der Roma gehandelt wird und in Jazz-Kreisen als eine
der ganz großen Inspirationen überhaupt gilt, als eben jenes; als
Inspiration für einige der faszinierendsten Filmmusikern, darunter Woody
Allen (der SOUL TRAIN berichtete) mit seinen "Stardust
Memories"-Melodien und der Musik aus "Sweet And Lowdown". Insgesamt
werden so 26 Titel der auf Èl Records/Cherry Red Records/Rough Trade
erschienene Kompilation beleuchtet und analysiert, unterstützt einmal mehr
durch das mehr als üppige Booklet, welches mit zahlreichen Fotos,
Abbildungen und Hintergrundinformationen zum unvergessenen, hochverehrten
Django Reinhardt glänzt. Da scheint es
fast etwas unsensibel zum Sound der schwedischen Hep Stars, zu ihrer
Hoch-Zeit in den Sechziger Jahren als die skandinavische Antwort auf die
Beatles (der SOUL TRAIN berichtete unzählige male über die
Beatles als auch über die Hep Stars) zu wechseln, gar zu
springen.
Und doch bildete der Erfolg von The Hep Stars das Fundament für die
unvergleichlichen ABBA (einmal mehr: der SOUL TRAIN
berichtete), war doch kein Geringerer als ABBAs
Benny Andersson
der Songschreiber der
Hep Stars, denen
nun mit "Like We Used To: The Anthology
1965-1967" eine verdiente Kompilation
gegönnt wird. Die auf RPM
International/Cherry Red Records/Rough Trade veröffentlichte Werkschau
umfasst 25 Titel und ein Booklet, welches anhand von zahlreichen
Cover-Abbildungen und geschichtlicher Hintergrundinformatonen alle
Wissenslücken zu The Hep Stars zu schließen versteht - ein Wunderwerk
des Sixties-Sound zwischen den Ausläufern und Nachfolgern von Rock'n'Roll,
von Skiffle, Rock und Pop und vor allen Dingen Beat.
Eine nicht
unähnliche Vermischung unterschiedlichster musikalischer Einflüsse machte
seit seinen Welterfolgen mit Soft Cell auch Peter Mark Sinclair
"Marc" Almond (der SOUL TRAIN berichtete), der, unter fast
vollständigem Ausschluss der mitteleuropäischen, breiten Masse, seit seinen
Erfolgen mit Soft Cell unzählige Alben veröffentlichte, auch, wenn es
in den anfänglichen Zweitausendern erst einmal etwas ruhiger um ihn wurde.
"The Velvet Trail",
erschienen bei Strike Force Entertainment und vertrieben einmal mehr
durch Cherry Red Records/Rough Trade, macht ganz im Gegenteil zum
ebenfalls im Zuge dieser Reissue-Kolumne im SOUL TRAIN besprochenen
"Ten Plagues"-Albums vor einiger Zeit richtig Spaß, kommt Kompakt und
strukturiert daher und präsentiert Marc Almond als das, was er nun
mal ist: ein Pop-Sänger.
Christopher Braide
produzierte das neue Marc Almond-Album, welches neben dem druckvollen
und durchaus charmanten Sound-Kleid einmal mehr insbesondere durch die
nachhaltige, durchzugsstarke, zugleich sensible Stimme von Almond lebt und
besonders in einer großartigen Haptik und Optik ein überzeugendes Stück
Popularmusik abgibt, dass durchaus auch Strukturen und Elemente aus Jazz und
Soul aber auch aus Rock und zeitgenössischem Electronica aufzuweisen hat. Wir bleiben
noch etwas im britisch-infiltrierten Wave-Fahrwasser und der erfolgreichsten
Ära von Marc Almond und seiner Soft Cell-Periode.
Blancmange, in den Eighties immens erfolgreich, veröffentlichen mit
"Semi Detached" ihr neues Album, welches unter der Federführung von
Blancmange-Stimme und Frontmann Neil Arthur (der SOUL TRAIN
berichtete mehrfach über Blancmange und Arthur) entstand und durchaus
nachdrücklich den New Wave-Gedanken in sich trägt. Elektronische
Sounds und Beatbastel-Dancefloor-Vibes beherrschen das Klangbild der zehn
Titel der auf Cherry Red Records/Rough Trade erschienenen
Songsammlung, welche durchaus instrumentalen Charakter hat, weswegen es
wenig überrascht, dass Neil Arthur bereits ein kommendes
Komplett-Instrumental-Album mit dem Titel "Nil By Mouth" angekündigt
hat.
Wir bleiben in
England. Matchbox (der SOUL TRAIN berichtete) gilt als eine
der erfolgreichsten und legendärste Rockabilly-Formationen überhaupt sowie
als Vorreiter des Rock'n'Roll-Revivals der Siebziger Jahre. Drei ihrer
Alben aus der Hoch-Zeit jener Bewegung werden nun über 7T's Records
(Vertrieb: Cherry Red Records/Rough Trade) wiederveröffentlicht:
"Matchbox" von 1979, "Midnite Dynamos" aus dem Folgejahr 1980
sowie "Flying Colours" von 1981, den Superhits "Midnite Dynamos"
und "Rockabilly Rebel" inklusive. Alle drei
Reissues wurden mit ausführlichen Klappentexten, geschichtlichen Abrissen
zur Band als auch zum Rockabilly, discografischen Fakten und unzähligen
Abbildungen angereichert, was die Matchbox-Erneuerungen besonders für
Fans des Sounds als auch der Ära durchaus frohlocken lassen wird. Eine Menge
Bonus Tracks und nicht zuletzt der überaus charmante, selbstironische,
geradeaus gehende Rockabilly der immens charmanten und authentischen
Matchbox-Formation macht das Salz in der Reissue-Suppe in der heutigen
SOUL TRAIN-Kolumne mit Reissues und Neubearbeitungen aus dem Hause
Cherry Red Records/Rough Trade aus, eine Beschreibung die ebenfalls,
stilistisch, inhaltlich als auch charakterlich auf unsere heutige, letzte
Album-Besprechung zutrifft: "Rock! Wreck! & Rule! - Psychobilly, Mutant
Rock, Deathcult Anthems And Graveyard Party Pieces" beschreibt im
eigenen Titel bereits, wo der musikalische Hase lang läuft und packt dem
eigenen Titel sogar noch eine ausführlichere Beschreibung hinzu: "Forty
Kingsize Cuts For The Wreck Sophisticate...", was den herrlich
schrömmeligen, immer wieder und glücklicher Weise selbstironischen Charakter
der 40 Songs der Doppel-CD, erschienen direkt über Cherry Red Records
(Vertrieb wie immer über Rough Trade), überaus treffend beschreibt.
Material von den großen und kleinen der vielschichtigen
Rockabilly-Geschwistergenres wie von Demented Are Go, The Go-Katz,
The Sharks, The Meteors, Guana Batz, The Deltas
oder den Frantic Flintstones (der SOUL TRAIN berichtete über
fast alle genannten), um nur einige zu nennen, sind das A und das O der
Über-Kompilation von "Rock! Wreck! & Rule! - Psychobilly, Mutant rock,
Deathcult Anthems And Graveyard Party Pieces", welches gemeinsam mit dem
vor Infotainment berstenden Booklet den perfekten Absacker der heutigen,
immerhin bereits 26. Folge
der Kolumne mit
Reissues und Neubearbeitungen aus dem Hause Cherry Red Records/Rough
Trade in Deutschlands Soul Musik-Magazin Nr. 1 – dem SOUL TRAIN –
darstellt.
Wir sehen uns zu "Cherry
Red Records/Rough Trade - Remastered, Reissued & Expanded - Soul-Klassiker
neu aufgelegt!",
Folge 27! © Michael Arens |
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