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Cherry Red Records/Rough Trade

Remastered, Reissued & Expanded - Soul-, Funk- & Jazz-Klassiker neu aufgelegt!

 

 

 

 

 

Soul Train - Classix! Soul, Funk, Jazz & Urban Grooves Revisited!

 

 

 

Cherry Red Records/Rough Trade

Remastered, Reissued & Expanded - Soul-, Funk- & Jazz-Klassiker neu aufgelegt!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Cherry Red Records/Rough Trade

Remastered, Reissued & Expanded - Soul-, Funk- & Jazz-Klassiker neu aufgelegt!

 

Der SOUL TRAIN wird nicht Müde, darüber zu berichten: Soul, Funk und Jazz brachten immer schon unzählige Stilblüten, Klassiker und obskure Trittbrettfahrer in Form von Künstlern und Alben hervor, welche bis heute die Klangfarbe des Genres bunter machen, nachhaltig verändern und schließlich ausmachen.

 

Das britische Cherry Red Records-Label und der deutsche Rough Trade-Vertrieb bringen seit geraumer Zeit regelmäßig große, kleine und bemerkenswerte Klassiker des weit verzweigten Soul-, Funk- und Jazz-Genres der Siebziger, Achtziger und Neunziger Jahre auf CD heraus.

 

Diese erscheinen wahlweise als Reissue, als Album-Doppelpack (2 Original-Alben auf einer CD), als Remastered Original-Album oder als Expanded Edition mit einer Menge faszinierendem Zusatzmaterial wie Bonus Tracks jeglicher Couleur, Liner Notes von versierten Kennern des Soul-Genres, Fotostrecken, Coverabbildungen und allerlei weiteren interessanten Zusatzfeatures.

 

Der SOUL TRAIN nimmt sich im Rahmen dieser Kolumne regelmäßig diesen Klassikern in neuem, teils edlem Gewand an und wird ausführlich über alle Aspekte der Veröffentlichungen wie die Musik, den bzw. die Künstler, den Sound, die Hintergründe, die Philosophie und nicht zuletzt das Produkt als Ganzes berichten.

 

Die SOUL TRAIN-Redaktion wünscht viel Spaß beim Lesen und Studieren sowie, last but not least, beim Hören!

 

 

Hier geht's zu den bisherigen Folgen von

Cherry Red Records/Rough Trade -

Remastered, Reissued & Expanded -

Soul-, Funk- & Jazz-Klassiker neu aufgelegt!

 

Folge 1 - British Jazzfunk, Nick Martinelli & Co.: ...weiter lesen›››

Folge 2 - Alicia, Gladys & Blue Eyed Soul: ...weiter lesen›››

Folge 3 - The Three Degrees of Funk: ...weiter lesen›››

Folge 4 - Smoked, Dynamic & Superior - An Mtume Odyssey: ...weiter lesen›››

Folge 5 - Tavares, Teena, Tata & Wah Wah: ...weiter lesen›››

Folge 6 - Sun, Miracles, Platypus & Working Week: ...weiter lesen›››

Folge 7 - The Duke Of Change: ...weiter lesen›››

Folge 8 - Five Star Heatwave: ...weiter lesen›››

Folge 9 - The Funk of Disco - Con Funk Shun, Watsonian, Cerrone & Co.: ...weiter lesen›››

Folge 10 - The Wilde Side of Linda, Anita, Astrud & Co.: ...weiter lesen›››

Folge 11 - Billy, Billy & Bonnie: ...weiter lesen›››

Folge 12 - Salsoul, Philly & Kleeer Winners: ...weiter lesen›››

Folge 13 - Gloria, Viola & Taana - Soul & Funk DiscoTex: ...weiter lesen›››

Folge 14 - Kool, Foxy, Freeez - The Salsoul-Connection: ...weiter lesen›››

Folge 15 - Dramatic Dramatics vs. Emotional Emotions: Brooklyn Dreams: ...weiter lesen›››

Folge 16 - Leon, Dan, Billy & Billy - Sound-Galaxy: ...weiter lesen›››

Folge 17 - Carl, Isaac, Lenny & Howard: ...weiter lesen›››

Folge 18 - Chaka, Evelyn & Loleatta - Discosoul Forever: ...weiter lesen›››

Folge 19 - The Instant Funk of The Silver Manhattans: ...weiter lesen›››

Folge 20 - Castor, Cado & Cymande - Soul Skyyhigh: ...weiter lesen›››

Folge 21 - Silver, Gold & Platinum  - High Inergy Soul: ...weiter lesen›››

Folge 22 - Gasoline Funk Con Johnnie: ...weiter lesen›››

Folge 23 - Ronnie, Timi & Billy - 5000 Volts Convention: ...weiter lesen›››

Folge 24 - Stella& Toyah - Exposé of Mod Soul!: ...weiter lesen›››

Folge 25 - Bettye, Thelma & Kylie - Sweet Truth Of Soul: ...weiter lesen›››

Folge 26 - Cameo, Tavares & Zulema - Big Soul Authority: ...weiter lesen›››

 

 

26. FOLGE: Cameo, Tavares & Zulema - Big Soul Authority!

Tavares sind mittlerweile so etwas wie Dauergäste von "Remastered, Reissued & Expanded - Soul-Klassiker neu aufgelegt!", der Kolumne mit Reissues und Neubearbeitungen aus dem Hause Cherry Red Records/Rough Trade in Deutschlands Soul Musik-Magazin Nr. 1 – dem SOUL TRAIN, da macht auch die heutige, 26. Folge, keine Ausnahme.

 

1977 erschien eines ihrer erfolgreichsten Alben, "Love Storm", welches nun unter dem Banner von Soulmusic.com Records der britischen Soul-Ikone-David Nathan (der SOUL TRAIN berichtete zigfach) das erneute Licht der Welt erblickt - den Vertrieb übernimmt wie immer Cherry Red Records/Rough Trade.

 

Der Silberling präsentiert neben den neun Original-Tracks auch eine "Special 12" Version" des "UK Extended Remix" vom seinerzeit international immens erfolgreichen niederländischen DJ und Remixer Ben Liebrand des größten Hits des Albums "Whodunit".

 

Einmal mehr ist es hier aber das prall gefüllte, mitgelieferte Booklet mit ausführlichen Liner Notes von Kevin Goins (der SOUL TRAIN berichtete), welches das echte Salz in der Reissue-Suppe des musikalisch-konzeptionell sehr gelungenen Tavares-Albums "Love Storm" macht.

 

 

Was für die Jungs der Tavares gilt, gilt für Cameo erst recht. Auch sie sind Dauergäste dieser ehrenwerten Kolumne und feiern gerade mit der Wiederveröffentlichung ihrer zwei Sets aus dem Jahre 1980, ihrer produktivsten Ära, "Cameosis" und "Feel Me" ein Widersehen mit ihren Fans.

 

Die Soul- und Funk-Übergruppe um Mastermind Larry Blackmon (der SOUL TRAIN berichtete), die nur wenige Jahre nach der Veröffentlichung der genannten Alben mit "She's Strange" und schließlich "Word Up" immense Welterfolge feiern sollte, liefert mit beiden Alben, über Robinsongs auf einem Silberling im Rahmen der "2 Classic Albums On 1 CD"-Reihe veröffentlicht (Vertrieb wie immer über Cherry Red Records/Rough Trade), zwei ihrer konzeptionellsten Sets ab, die durch den runden Gesamteindruck der kompakten CD mit seinen insgesamt immerhin 15 Tracks Unterstützung finden.

 

Die 2013 verstorbene Zulema Cusseaux aus Tampa, Florida, kurz Zulema genannt, war eigentlich eine hierzulande eher unbekanntere Sängerin und Songschreiberin, die in der Mitte der Siebziger Jahre ein halbes Dutzend Alben aufnahm.

 

Bereits 1996 erschien die Kompilation "The Best Of The RCA Years" die nun unter dem vollständig zu lesenden Banner "Just Can't Say Goodbye - The Best Of The RCA Years" über Soulmusic.com Records/Cherry Red Records/Rough Trade neu aufgelegt wird.

 

Das Attraktive an der Musik Zulemas war und ist dabei ihre nie ganz einzuordnende stilistische Gratwanderung, die ihr Lob aus den Fachbereichen Soul, Jazz, Rhythm and Blues und reinem Blues aber auch aus populären Musical-Strömungen und Rock gleichermaßen einbrachte.

 

19 Titel lang befasst sich die auch optisch hochwertig produzierte Album-Wiederbelebung mit der Ausnahmekünstlerin Zulema, der ein posthumer, breiterer Bekanntheitsgrad mehr als zu gönnen wäre.

 

Detailreiche Liner Notes von Soulmusic.com Records-Mastermind David Nathan höchstpersönlich sowie eine Vielzahl an Fotos und Abbildungen und last but not least die herausragend produzierte und gesungene Musik selbst machen "Just Can't Say Goodbye - The Best Of The RCA Years" von Zulema zu einem ersten Höhepunkt der heutigen Reissues-Kolumne im SOUL TRAIN.

 

 

Die in Polen geborene Barbara Trzetrzelewska, nach einer Kurzform ihres Vornamens schlicht als Basia agierende Sängerin, machte international große Furore als Frontsängerin der Matt Bianco-Formation - der SOUL TRAIN berichtete immer wieder über Matt Bianco als auch über Basia.

 

Nach ihrem Weggang von Matt Bianco brachte Basia eine Handvoll mehr oder weniger beachtenswerter Solo-Alben heraus, die unter der produktionstechnischen Federführung von Matt Bianco-Mitglied Danny White eben dann doch wieder nach jenem originärem Bianco-Sound zwischen Latinesken Cocktailfeeling, Soul und Jazz, Pop und dem Coconut-Zirkus eines Kid Creole (der SOUL TRAIN berichtete) klangen, auch, wenn den Alben konzeptionell etwas geschlossenere Soundkleider auf den Leib geschrieben wurden.

 

"London Warsaw New York" lautete nach dem 1987er "Time And Tide"-Set 1989 der Titel ihres zweiten Solo-Albums, welches mit dem Opener "Cruising For Bruising" gleich einen von Basias größten Solo-Erfolgen mitliefert.

 

Zwei CDs lang erfährt die über Cherry Pop/Cherry Red Records/Rough Trade veröffentlichte Neuauflage neben den zehn Original Albumtiteln gleich insgesamt 24 Bonus Tracks, darunter bisher unveröffentlichte Demo Versionen - CD 2 ist gleich komplett den Bonus Tracks gewidmet - wunderbar.

 

Der wahre Hauptdarsteller der sehr detailverliebten Reissue-Doppel-CD dürfte aber einmal mehr das mit Infotainment prall gefüllte Booklet sein. Die Songtexte, Liner Notes von Phil Harding (der SOUL TRAIN berichtete), unzählige Abbildungen sowie, als Highlight, Kurzkommentare von Danny White und Basia höchstpersönlich zu jedem der Album-Tracks macht die Aufbereitung von "London Warsaw New York" von Basia zu einem weiteren Höhepunkt der hiesigen SOUL TRAIN-Kolumne.

 

Wenn wir den Pop, den Basias Musik stets als eine der Antriebsfedern steuerte, noch etwas ausbauen ist der Weg zu Taylor Dayne (der SOUL TRAIN berichtete) nicht mehr weit.

 

1988 erschien mit ihrem Debütalbum "Tell It To My Heart" auch gleich ihr mit Abstand erfolgreichstes Album, welches mit dem Titeltrack ihren mit Abstand erfolgreichsten Singles-Hit mitbrachte.

 

Das von Pop- und Soul-Routinier Ric Wake (einmal mehr: der SOUL TRAIN berichtete) produzierte Album lebte seinerzeit von der druckvolle Energie der Stimme Taylors, welche voluminös und verrockt besonders für Freunde der Schnittmenge aus Rock, Pop und Soul große Attraktivität besaß.

 

Gleich zwei CDs lang werden bei der Wiederbelebung von "Tell It To My Heart", erschienen bei Cherry Pop und vertrieben wie immer über Cherry Red Records/Rough Trade, insgesamt 31 Songs lang die kleinen und vor allen Dingen großen Hits von Taylor Dayne seziert - besonders der Megahit "Tell It To My Heart" wird gleich mit insgesamt sieben Versionen bedacht.

 

Die Songtexte, ausführlicher Klappentext von Tom Parker und eine umfangreiche Infotainment-Bestückung veredeln die Neuauflage des "Tell It To My Heart"-Klassiker-Albums von Taylor Dayne (mit richtigem Namen heißt sie übrigens Leslie Wunderman) und leiten in ihrer stark Pop-angelehnten Musik-Ideologie nur wenig holprig über zu einem der wahren Höhepunkte der heutigen Kolumne mit Reissues und Neubearbeitungen aus dem Hause Cherry Red Records/Rough Trade in Deutschlands Soul Musik-Magazin Nr. 1 – dem SOUL TRAIN - The Big Sound Authority.

 

 

1985 erschien mit "An Inward Revolution" das einzige Album der viel zu kurzlebigen britischen Formation, deren Album sich besonders rückblickend nicht umsonst immer wieder intensiv nach The Style Council von Paul Weller anhört, war Weller doch sozusagen Initiator der Band und Entdecker von Sängerin und Frontfrau Julie Hadwen.

 

Dass aber auch Sänger Tony Burke stimmlich und intonationstechnisch und vor allen dingen phonetisch dem Organ von Paul Weller derart ähnelt endete bereits seinerzeit zu Verirrungen, und was schließlich sogar zur Auflösung der Band führte.

 

Ihr 1985er "An Inward Revolution"-Set jedenfalls überzeugt, vom irreführenden Coverdesign, dass eher einer echten Punk-Band angemessen wäre, auch drei Dekaden später als innovative Vermischung von Elementen aus Pop, Soul, Funk, Latin und immer wieder Punk- und New Wave-Attitüde, eben so, wie es der britische Sound der Ära sozusagen vorschrieb.

 

Julie Hadwen höchstpersönlich blickt in den Liner Notes des Booklets der Monster-Reissue auf die kurzlebige The Big Sound Authority-Band zurück, unterstützt von unzähligen Abbildungen, Songtexten und allem Wissenswerten zur Band als auch zu ihrem Sound, der bis heute irgendwo zwischen eben jenen Style Council und Variationen von I-Level, Animal Nightlife (erinnert sich noch jemand?), Everything But The Girl, Human League und insbesondere den damals immens erfolgreichen Working Week (der SOUL TRAIN berichtete über alle genannten) wandelte.

 

Die zwei Silberlinge der direkt über Cherry Red Records (Vertrieb Rough Trade) veröffentlichten Wiederbelebung kommen mit insgesamt 32 Original-Album-Tracks und deren unterschiedlichste Versionen und anderen Bonus Tracks, welche allesamt wie Butter in die Gehörgänge gehen.

 

Die Neuauflage von "An Inward Revolution" von The Big Sound Authority dürfte insbesondere für Freunde des klassischen Style Council-Sounds ein echtes abendfüllendes Ereignis sein, welches musikalisch schlichtweg magischen Charme entwickelt und aufzeigt, dass die viel kritisierten Achtziger Jahre eben doch eines der besten Jahrzehnte für das sind, was wir im SOUL TRAIN so gerne als Black Music bezeichnen. Wunderbar!

 

Gehen wir noch etwas weiter zurück in der Zeit sind wir in der Hoch-Zeit einer der talentiertesten Sängerinnen der Musikgeschichte überhaupt: Julie Andrews (der SOUL TRAIN berichtete).

 

Die hochgelobte und immens erfolgreiche Schauspielerin und Personifizierung von "Mary Poppins" war in der Hauptzeit ihres Schaffens, den Sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts, auch eine gefragte Broadway-Musical-Ikone, welche zur ihrer Glanzzeit alle Rekorde brach und in einigen der erfolgreichsten Filme der Geschichte wie etwas "The Sound Of Music" die Hauptrolle spielte.

 

"Don't Go In The Lion's Cage Tonight - Broadway's Fair", erschienen über Èl Records/Cherry Red Records/Rough Trade, beleuchtet diverses, vielschichtiges, eher etwas unbekannteres Material der großartigen und charismatischen Julie Andrews und bündelt diese, insgesamt 28 Titel in einer hochwertigen Kompilation, die, wie üblich bei Veröffentlichungen aus dem Hause Èl Records (der SOUL TRAIN berichtete), insbesondere von den Qualitäten des Booklets lebt: ausführlicher Liner Notes, unzählige Fotos und Abbildungen sowie einer breit gefächerten Masse an Hintergrundinformationen zu den Musicals, den Filmen, und last but not least der Musik und dem natürlichen Charme und dem Talent der Julie Andrews.

 

Eine wunderbare Optik unterstreicht den zugleich unaufdringlichen Gesamteindruck, der nur noch von den für das heutige Ohr doch recht ungewöhnlichen Sound aus Musicals wie beispielsweise dem legendären "My Fair Lady" getoppt wird.

 

 

Eine Dame etwas ruhigerer Musik-Herkunft war Liedermacherin Bridget St.John. Die Folk-Sängerin, entdeckt vom Brit-Avantgarde-Urgestein John Peel (der SOUL TRAIN berichtete) nahm in den späten Sechziger Jahren und frühen Siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts eine Handvoll Alben auf, welche nun auf der vierfach-CD-Kompilation "Dandelion Albums & BBC Collection" unter der Federführung von Bridget St.John selbst erneut aufgelegt wurden.

 

Verpackt in eine sehr hochwertige Collector's Klappbox ist es neben dem jeweiligen Original-Cover-Artwork auch das mitgelieferte Booklet voller Infotainment und abendfüllenden Hintergrundinformationen zu den Aufnahmen und der Künstlerin Bridget St.John, welche bis heute einen recht individuellen Status unter den Folk-Sängerinnen besitzt.

 

Im weitesten Sinne war der Sound von Bridget St.John, Folk, auch das stilistische Ventil, welches der bereits 1953 verstorbene belgisch-französische Roma-Gitarrist Django Reinhardt (der SOUL TRAIN berichtete immer wieder) seinerzeit machte und pflegte.

 

"At The Movies" zeigt den großen Reinhardt, der heute als echte Ikone des mitteleuropäischen Musik- und Kulturmagie der Roma gehandelt wird und in Jazz-Kreisen als eine der ganz großen Inspirationen überhaupt gilt, als eben jenes; als Inspiration für einige der faszinierendsten Filmmusikern, darunter Woody Allen (der SOUL TRAIN berichtete) mit seinen "Stardust Memories"-Melodien und der Musik aus "Sweet And Lowdown".

 

Insgesamt werden so 26 Titel der auf Èl Records/Cherry Red Records/Rough Trade erschienene Kompilation beleuchtet und analysiert, unterstützt einmal mehr durch das mehr als üppige Booklet, welches mit zahlreichen Fotos, Abbildungen und Hintergrundinformationen zum unvergessenen, hochverehrten Django Reinhardt glänzt.

 

Da scheint es fast etwas unsensibel zum Sound der schwedischen Hep Stars, zu ihrer Hoch-Zeit in den Sechziger Jahren als die skandinavische Antwort auf die Beatles (der SOUL TRAIN berichtete unzählige male über die Beatles als auch über die Hep Stars) zu wechseln, gar zu springen.

 

Und doch bildete der Erfolg von The Hep Stars das Fundament für die unvergleichlichen ABBA (einmal mehr: der SOUL TRAIN berichtete), war doch kein Geringerer als ABBAs Benny Andersson der Songschreiber der Hep Stars, denen nun mit "Like We Used To: The Anthology 1965-1967" eine verdiente Kompilation gegönnt wird.

 

Die auf RPM International/Cherry Red Records/Rough Trade veröffentlichte Werkschau umfasst 25 Titel und ein Booklet, welches anhand von zahlreichen Cover-Abbildungen und geschichtlicher Hintergrundinformatonen alle Wissenslücken zu The Hep Stars zu schließen versteht - ein Wunderwerk des Sixties-Sound zwischen den Ausläufern und Nachfolgern von Rock'n'Roll, von Skiffle, Rock und Pop und vor allen Dingen Beat.

 

 

Eine nicht unähnliche Vermischung unterschiedlichster musikalischer Einflüsse machte seit seinen Welterfolgen mit Soft Cell auch Peter Mark Sinclair "Marc" Almond (der SOUL TRAIN berichtete), der, unter fast vollständigem Ausschluss der mitteleuropäischen, breiten Masse, seit seinen Erfolgen mit Soft Cell unzählige Alben veröffentlichte, auch, wenn es in den anfänglichen Zweitausendern erst einmal etwas ruhiger um ihn wurde.

 

"The Velvet Trail", erschienen bei Strike Force Entertainment und vertrieben einmal mehr durch Cherry Red Records/Rough Trade, macht ganz im Gegenteil zum ebenfalls im Zuge dieser Reissue-Kolumne im SOUL TRAIN besprochenen "Ten Plagues"-Albums vor einiger Zeit richtig Spaß, kommt Kompakt und strukturiert daher und präsentiert Marc Almond als das, was er nun mal ist: ein Pop-Sänger.

 

Christopher Braide produzierte das neue Marc Almond-Album, welches neben dem druckvollen und durchaus charmanten Sound-Kleid einmal mehr insbesondere durch die nachhaltige, durchzugsstarke, zugleich sensible Stimme von Almond lebt und besonders in einer großartigen Haptik und Optik ein überzeugendes Stück Popularmusik abgibt, dass durchaus auch Strukturen und Elemente aus Jazz und Soul aber auch aus Rock und zeitgenössischem Electronica aufzuweisen hat.

 

Wir bleiben noch etwas im britisch-infiltrierten Wave-Fahrwasser und der erfolgreichsten Ära von Marc Almond und seiner Soft Cell-Periode. Blancmange, in den Eighties immens erfolgreich, veröffentlichen mit "Semi Detached" ihr neues Album, welches unter der Federführung von Blancmange-Stimme und Frontmann Neil Arthur (der SOUL TRAIN berichtete mehrfach über Blancmange und Arthur) entstand und durchaus nachdrücklich den New Wave-Gedanken in sich trägt.

 

Elektronische Sounds und Beatbastel-Dancefloor-Vibes beherrschen das Klangbild der zehn Titel der auf Cherry Red Records/Rough Trade erschienenen Songsammlung, welche durchaus instrumentalen Charakter hat, weswegen es wenig überrascht, dass Neil Arthur bereits ein kommendes Komplett-Instrumental-Album mit dem Titel "Nil By Mouth" angekündigt hat.

 

 

Wir bleiben in England. Matchbox (der SOUL TRAIN berichtete) gilt als eine der erfolgreichsten und legendärste Rockabilly-Formationen überhaupt sowie als Vorreiter des Rock'n'Roll-Revivals der Siebziger Jahre.

 

Drei ihrer Alben aus der Hoch-Zeit jener Bewegung werden nun über 7T's Records (Vertrieb: Cherry Red Records/Rough Trade) wiederveröffentlicht: "Matchbox" von 1979, "Midnite Dynamos" aus dem Folgejahr 1980 sowie "Flying Colours" von 1981, den Superhits "Midnite Dynamos" und "Rockabilly Rebel" inklusive.

 

Alle drei Reissues wurden mit ausführlichen Klappentexten, geschichtlichen Abrissen zur Band als auch zum Rockabilly, discografischen Fakten und unzähligen Abbildungen angereichert, was die Matchbox-Erneuerungen besonders für Fans des Sounds als auch der Ära durchaus frohlocken lassen wird.

 

Eine Menge Bonus Tracks und nicht zuletzt der überaus charmante, selbstironische, geradeaus gehende Rockabilly der immens charmanten und authentischen Matchbox-Formation macht das Salz in der Reissue-Suppe in der heutigen SOUL TRAIN-Kolumne mit Reissues und Neubearbeitungen aus dem Hause Cherry Red Records/Rough Trade aus, eine Beschreibung die ebenfalls, stilistisch, inhaltlich als auch charakterlich auf unsere heutige, letzte Album-Besprechung zutrifft: "Rock! Wreck! & Rule! - Psychobilly, Mutant Rock, Deathcult Anthems And Graveyard Party Pieces" beschreibt im eigenen Titel bereits, wo der musikalische Hase lang läuft und packt dem eigenen Titel sogar noch eine ausführlichere Beschreibung hinzu: "Forty Kingsize Cuts For The Wreck Sophisticate...", was den herrlich schrömmeligen, immer wieder und glücklicher Weise selbstironischen Charakter der 40 Songs der Doppel-CD, erschienen direkt über Cherry Red Records (Vertrieb wie immer über Rough Trade), überaus treffend beschreibt.

 

Material von den großen und kleinen der vielschichtigen Rockabilly-Geschwistergenres wie von Demented Are Go, The Go-Katz, The Sharks, The Meteors, Guana Batz, The Deltas oder den Frantic Flintstones (der SOUL TRAIN berichtete über fast alle genannten), um nur einige zu nennen, sind das A und das O der Über-Kompilation von "Rock! Wreck! & Rule! - Psychobilly, Mutant rock, Deathcult Anthems And Graveyard Party Pieces", welches gemeinsam mit dem vor Infotainment berstenden Booklet den perfekten Absacker der heutigen, immerhin bereits 26. Folge der Kolumne mit Reissues und Neubearbeitungen aus dem Hause Cherry Red Records/Rough Trade in Deutschlands Soul Musik-Magazin Nr. 1 – dem SOUL TRAIN – darstellt.

 

Wir sehen uns zu "Cherry Red Records/Rough Trade - Remastered, Reissued & Expanded - Soul-Klassiker neu aufgelegt!", Folge 27!

 

© Michael Arens

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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